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1737 - Das Corrax-Rätsel

Titel: 1737 - Das Corrax-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Corrax reagierten, wenn sie mit dem Fahrzeug vom Himmel kamen - quasi aus der aufgehenden Sonne heraus.
    Verhielten sie sich wie Kaghoul und Ismegh - also ohne in Panik zu geraten? Oder verrechnete er sich, und sie verwandelten sich von anscheinend friedfertigen in aggressive Wesen, die sich bedroht fühlten und wehrten?
    Er brauchte nicht lange auf die Antwort zu warten.
    Sie landeten mit Shifteins im ersten hellen Tageslicht dort, wo die Corrax den aus dem Meer geernteten Tang in den Korallenstaub gesetzt oder, mit ihrem Drüsensekret versetzt, auf Korallenstöcke geschmiert hatten, als solle er dort Wurzeln schlagen oder die Korallen durchwuchern, um zu wachsen und neue Ernte zu bringen.
    Jetzt, als er die gleiche Szenerie wieder unter sich sah, wurde er an ein Perpetuum mobile erinnert - die berühmte Maschine, die sich selbst antreiben sollte. Eine entsprechende Karikatur aus seiner Jugendzeit hatte er nie vergessen: Ein alter amerikanischer Farmer saß auf dem Sattel seines Traktors und hielt an einer langen Stange einen Riesenmagneten vor die Schnauze des eisernen Fahrzeugs, der es nach vorn ziehen sollte.
    Oder der Fischer in seinem kleinen Boot, der ins eigene Segel blies und darauf hoffte, daß ihn das genauso vorantrieb wie die frische Brise von achtern, die sich einfach nicht einstellen wollte.
    Genauso kamen Perry die Bemühungen der Corrax vor - nämlich von vornherein zum Scheitern verurteilt; umsonst und ohne den geringsten erkennbaren Sinn.
    Seine Sorge, was ihren Empfang betraf, erwies sich zum Glück als unbegründet.
    Der Shift setzte am Rand der Plantage auf, etwa einen Kilometer von der dazugehörigen Siedlung entfernt. Beim Anflug hatten die Galaktiker sehen können, wie sich gerade zwei Schlepper mit tangbeladenen Plattformen landeinwärts wälzten.
    Die Corrax schienen keine Ruhepausen zu kennen. Ihre Arbeit war sinnlos, aber das schienen sie nicht zu merken; sie rackerten sich Tag und Nacht ab, eine Schicht nach der anderen.
    Wie es immer gewesen war...
    Die belauschte Frage eines der Corrax an seine Kollegen; und auch das mit der Pflicht, die sie zu tun hatten, ging dem Terraner nicht aus dem Kopf.
    Eine Gruppe von Amphibienabkömmlingen, die - als ob sie nie im Leben etwas anderes getan hätten - damit beschäftigt gewesen waren, in diesen frühen Morgenstunden Tang zu entladen, zu bespucken, mit ihrem Drüsensekret zu vermischen und auf die Korallen zu schmieren, hielt in ihrem Treiben ein und wandte sich zu den Fremden um, die jetzt aus der Shiftluke stiegen.
    Nur Icho Tolot blieb, auf Rhodans Bitte, vorerst im Fahrzeug. Wie sein Anblick auf die Eingeborenen gewirkt hätte, war noch weniger abzuschätzen gewesen.
    Natürlich trugen die Galaktiker ihre SERUNS. Die Translatoren waren programmiert und sorgten dafür, daß beide Seiten einander vom ersten gewechselten Wort an verstanden.
    „Wir kommen in Frieden", drosch Perry die bei solchen Gelegenheiten zehntausendmal gebrauchte Phrase, und fast immer kam er sich dabei ein wenig vor wie Kolumbus bei der ersten Landung auf den Westindischen Inseln. „Wir grüßen euch und würden uns freuen, wenn ihr uns ein paar Fragen beantworten könntet."
    Das war nun natürlich mit der Tür ins Haus gefallen, aber mit weiteren Floskeln wollte sich der Terraner nicht aufhalten.
    Insgeheim beneidete er Atlans und Bullys Team in den anderen Shifts darum, im Meer zu suchen, wo die wirklichen Antworten wahrscheinlich eher warteten. Von hier erwartete er sich nicht viel, aber er hatte es angefangen und wollte es zu Ende führen.
    Zu seiner Überraschung trat einer der Corrax vor und sagte so selbstverständlich, als bekäme er jeden Morgen Besuch von fremden Weltraumfahrern: „Ich bin Alghour. Ich erwidere eure Grüße im Namen meines Volkes."
    Perry starrte ihn an und schluckte.
    Das war zu einfach!
    Das war wie aus einem kitschigen Roman oder Film!
    Das war, als wären die grünen Männchen vor seiner Mondlandung auf der Erde erschienen und hätten gesagt: „Wir kommen als Freunde - führt uns zu eurem Präsidenten!"
    Und irgendein trotteliger alter Farmer (um bei diesen zu bleiben) hätte nicht mit der Mistgabel nach ihnen geschlagen oder sein Luftgewehr geholt, sondern erwidert: „Okay, Jungs, dann kommt mal mit. Er wohnt gleich um die Ecke."
    Perrys Sohn schien die Situation eher in den Griff zu bekommen. Er grinste seinen Vater schadenfroh an, trat ein Stück vor und begann: „Entschuldigt, Leute, daß wir euch bei der Arbeit stören. Sicher ist

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