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1739 - Der Tabubrecher

Titel: 1739 - Der Tabubrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rothaarigen Freund, um sich das Nackenfell kraulen zu lassen.
    „Geht mir auch so. - Hm...", machte er dann und zögerte etwas. Bull hob die Brauen, das war er von Gucky nicht gewohnt. „Seit wann kümmerst du dich um eine Erlaubnis?"
    Gucky glotzte ihn einen Moment verdutzt an. Dann lachte er. „Jetzt ist die Zeit unserer Freundschaft wirklich zu lange, Bully."
    „Du bist leicht zu durchschauen. Also, hör zu: Perry verbietet es dir. Da du aber ohnehin stets das tust, was du willst, schaue ich einfach weg. Ich weiß von nichts. Nur, tu mir den Gefallen: veranstalte kein Chaos. Und keinesfalls länger als eine Viertelstunde!"
    „Okay", pfiff der Mausbiber, und schon war er fort.
     
    *
     
    Tgoriny erschrak so sehr, als plötzlich ein fremdes Wesen neben ihm aus dem Nichts auftauchte, daß er seine Schlagstöcke fallen ließ und einen Schrei ausstieß.
    Dag-Rorn erschrak ebenfalls heftig, konnte sich jedoch beherrschen.
    Der Kommandant der Gish blieb völlig gelassen. Er fletschte seine mächtigen weißen Reißzähne und fauchte: „Trommler, wovor läufst du davon? Vor deinem Spiegelbild? Sieh dir den Kleinen doch mal an!"
    „Eine Unverschämtheit!" piepste Gucky schrill. „Ich bin viel schöner!"
    Dag-Rorn hatte sich schon wieder so erholt, daß er sein Lachen nicht zurückhalten konnte.
    Tgoriny lachte nicht. „Was soll das bedeuten?" fragte er. „Läufst du unsichtbar mitten unter uns herum und spionierst uns aus?"
    Gucky hob seine Hände abwehrend hoch. „Tut mir leid", sagte er aufrichtig. „Ich bin kein Spion, und ich bewege mich nicht unsichtbar zwischen anderen herum."
    Er erklärte seine Fähigkeit der Teleportation und fügte hinzu, daß sein Besuch weder abgesprochen noch erlaubt sei.
    „Ich wollte euch einfach nur besuchen", sagte er Mausbiber.
    „Besuchen?" sagte Dag-Rorn verständnislos. „Warum das?" Er konnte schon kaum glauben, über welche Fähigkeiten dieses kleine Pelzwesen angeblich verfügte. Doch ihm ging es wie Gucky: Ihm war langweilig, und er wollte jede Gelegenheit nutzen, sich von seinen Gedanken ablenken zu lassen.
    „Na ja, ich dachte...also gut, mir ist langweilig, und ich bin neugierig, wer ihr seid und wie es euch geht." Gucky verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Biberschwanz gab durch eine bestimmte Bewegung ein kurzes, seltsam schnalzendes Geräusch von sich.
    Tgoriny musterte ihn mißtrauisch, während Graum bereits wieder die Reißzähne fletschte.
    Dag-Rorn versuchte nochmals zu lächeln. Er dachte die ganze Zeit an Pi-Poul.
    Der Gish übernahm die Aufgabe der Vorstellung. Er ging nicht davon aus, daß ihm von einem Winzling wie dem Mausbiber Gefahr drohen konnte. Ihm war völlig gleichgültig, ob dieser zuvor eventuell als unsichtbarer Spion tätig gewesen war. Es gab absolut nichts zu verbergen. Seit ein fehlgeschlagenen Fluchtversuch hatten sie über keine derartige Aktion mehr gesprochen.
    Reginald Bull hatte den Befehl, daß keiner mehr die ihm zugewiesene Kabine verlassen durfte, bereits wieder aufgehoben. Die Bewachung war sehr streng, das Deck völlig abgeriegelt, so daß er den „Gefangenen" den Freiraum innerhalb ihres Bereichs wieder zugestand. So hatten sie sich nach und nach wieder in dem Gemeinschaftsraum eingefunden, saßen aber meist trübsinnig herum.
    Gucky nutzte die Gelegenheit. In der Stimmung, in der sich die Gish-Vatachh und die Raunach befanden, waren sie Worten gegenüber empfänglich. So bot sich ihm nicht nur die einmalige Gelegenheit, einen friedlichen Kontakt mit zwei Völkergruppen der Großen Leere aufzunehmen, sondern auch die Absichten der Galaktiker zu vermitteln.
    Ihm war klar, daß er sie damit nicht überzeugen konnte. Vielleicht konnte er sie wenigstens zum Nachdenken anregen.
     
    *
     
    Reginald Bull erwartete Guckys Rückkehr bereits ungeduldig.
    „Eine Viertelstunde, habe ich gesagt! Das war fast eine Stunde!"
    „Hab dich nicht so, Dicker! Wir haben uns eben unterhalten." Der Ilt flegelte sich wieder in einen Sessel. „Weißt du, das sind gar keine schlechten Typen. Nur ein wenig verdreht in ihren Ansichten."
    „Haben sie dir geglaubt?" wollte Bull wissen.
    „Geglaubt... nein. Sie haben mir höflich zugehört und waren sogar bereit, meine Ansicht zu akzeptieren. Aber natürlich halten sie mich für verblendet. Immerhin sind sie soweit, daß sie uns nicht mehr als böse Verbrecher ansehen, sondern eher als unwissende Kinder, die völlig naiv die elementarsten Gesetze gebrochen haben. Sie denken, wir seien

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