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1739 - Der Tabubrecher

Titel: 1739 - Der Tabubrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einfach ungebildet und daher etwas zurückgeblieben. Durch unsere Neugier entstand der Schaden. Sie wollen mit Pi-Poul darüber reden, ob sich beim Strafmaß nicht was machen ließe."
    Bull lehnte sich zurück und seufzte. „Allmählich glaube ich, daß es keinen Weg der Verständigung gibt."
    „Ich weiß nicht, Bully." Gucky strich sorgfältig seine Gesichtshaare glatt. „Daß sie mir zugehört haben und meine Ansichten nicht verdammten, erweckt in mir Hoffnung. Wenn sie eines Tages richtig darüber nachdenken und wir die entsprechenden Beweise liefern, können wir wahrscheinlich doch noch zu einer Einigung kommen."
    „Aber ich weiß nicht, ob uns noch soviel Zeit bleibt", sagte Bull düster.
    „Hast du dir schon mal überlegt, wieviel Milliarden Einzelgespräche du führen müßtest?"
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    Damurial Die Zentrale der KALADA war nur matt beleuchtet. Die anwesenden Offiziere beschäftigten sich eifrig mit ihren Kontrollen, irgendwelchen Messungen oder Überprüfungen. Alle taten, als bemerkten sie die Anwesenheit des Kommandanten nicht.
    Vor-Toran wanderte seit geraumer Zeit düster und schweigend in der Zentrale auf und ab. Obwohl sich so mancher inzwischen mit dem Gedanken abgefunden hatte, daß Pi-Poul und die Besatzungen der übrigen Schiffe nie mehr zurückkehren würden, konnte er sich dieser Überzeugung nicht anschließen.
    Eine Ahnung sagte ihm, daß der Hohe Thean noch lebte. Dies erwuchs nicht aus dem Wunschdenken, davon hatte er sich längst freigemacht.
    Vom Alter her hätte er Pi-Pouls ältester Sohn sein können; er war ein sehr erfahrener, nüchtern denkender Kämpfer, der den Hohen Thean seit nunmehr drei Jahrzehnten begleitete. Sein Abschied von der Flotte rückte zusehends näher, und er hatte sich bereits um den Posten der persönlichen Begleitung des Hohen Theans beworben.
    Sich aufs Altenteil zurückziehen und den Ruhestand zu genießen lag ihm nicht. Seine Familie hatte dies zwangsläufig akzeptiert. In den seltenen Tagen, die er zu Hause verbrachte, kümmerte er sich hingebungsvoll um seine Angehörigen, doch dies hielt meist nicht lange vor. Sobald irgendein wichtiges Kommando zu vergeben war, meldete er sich sofort an die Seite seines Theans.
    Er lebt, dachte Vor-Toran zum wiederholten Male. Ich weiß, daß er lebt. Doch er ist nicht frei. Er ist... in einem seltsamen Zustand.
    Irgendeinen Weg muß es doch geben, ihn zu finden! Seit Tagen schon beschäftigte er sich nur noch mit diesem Gedanken: sich auf die Suche nach Pi-Poul zu machen. Er wußte, daß er den Rat der Theans um Freistellung bitten mußte. Ihm war noch nicht klar, mit welchen Argumenten er sie überzeugen konnte.
    Einfach losfliegen kam nicht in Frage, seine eigenen Leute würden ihn sofort verfolgen und abschießen. Also mußte er einen Weg finden, den Theans klarzumachen, daß er als einziger Pi-Poul retten konnte. Allerdings konnte er sich damit nicht auf sein Gefühl berufen, daß der Hohe Thean noch lebte. Nein, ihm mußte etwas anderes einfallen, etwas Sachliches, Einleuchtendes...
    „Ein Gespräch für dich, Kommandant", erklang die Stimme des Ersten Piloten in seine Gedanken. Vor-Toran wandte sich um.
    Die längliche Pupille seiner roten Augen weitete sich leicht, dann vollzog er rasch die rituelle Begrüßung.
    „Was für eine Ehre, daß sich der Große Sprecher selbst bemüht..."
    „Du bist Pi-Poul Theans Kommandant", unterbrach ihn Darimus Thean unwirsch. „Komm sofort hierher auf die PAATROS! Ich muß mit dir reden."
    Die Verbindung war unterbrochen, bevor Darimus das verblüffte Gesicht des Raunach sehen konnte.
    Quidors, Hilfe, dachte Vor-Toran. Möglicherweise brauche ich mir den Kopf nicht mehr weiter zu zerbrechen...
     
    *
     
    Bald darauf wurde er in Darimus Theans privaten Audienzraum geleitet.
    „Dies ist ein Gespräch nur unter uns", sagte der yllaxische Thean und bot dem Raunach einen Platz an. „Deshalb forderte ich dich auf, allein zu kommen. Wie du siehst, bin auch ich allein."
    „Worum handelt es sich?" erkundigte sich Vor-Toran nüchtern.
    „Selbstverständlich geht es um Pi-Poul", antwortete Darimus. „Offen gestanden, ich kann euch Raunach nicht sonderlich leiden. Ihr seid meist überheblich und eingebildet. Prinzipiell ist es mir absolut gleichgültig, ob einer von euch draufgeht. Die Damurial kann auch ohne euch existieren.
    Aber Pi-Poul ist der Hohe Thean, und ich als Großer Sprecher habe Sorge dafür zu tragen, daß seine Position nicht gefährdet

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