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1739 - Der Tabubrecher

Titel: 1739 - Der Tabubrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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notwendig. Ich stehe offen zu der Handlungsweise unserer Vorfahren, die in ihren Augen nur ihre Freiheit und ihren Besitz verteidigten. Die Aggressoren waren eindeutig die Ayindi, nicht die Angehörigen der Tanxtuunra."
    „Wichtig ist, daß sich dieser Krieg nicht wiederholt", versetzte Rhodan.
    „Die Konstellation heute ist anders", gab Pi-Poul zu. „Diesmal habt ihr die Passage geöffnet und den Ayindi den Weg freigegeben. Und diesmal verteidigen sie die Passage auch nur, ohne uns anzugreifen. Ich glaube dir, daß ihr die Passage tatsächlich unwissentlich geöffnet habt. Das paßt zu eurem ganzen bisherigen Verhalten, das naiv, sorglos und rücksichtslos war. Ihr habt einfach ausprobieren wollen, was geschieht, wenn ihr so etwas unternehmt. Daß dieser von mir gefürchtete Tabuplanet hier sich als ganz normal und alltäglich entpuppt, ist ein Beweis, der deine Behauptungen untermauert. Doch ob alles, was du über die Abruse berichtest, tatsächlich so ist, kann ich nach wie vor nicht feststellen."
    „Andererseits brauchte ich mir aber keine solche Mühe zu geben, wenn die Ayindi tatsächlich unsere Verbündeten zur Invasion wären", wandte Rhodan ein. „Sie sind euch überlegen, und mit uns zusammen stellen sie eine nicht zu unterschätzende Streitmacht dar. Ich bin nur mit einem einzigen riesigen Fernraumschiff gekommen, aber weitere könnten jederzeit folgen."
    Pi-Poul nickte. „Darüber bin ich mir im klaren, Perry Rhodan. Aber du weißt, daß ich ein Zweifler bin."
    „Glücklicherweise", meinte Rhodan. „Sonst wären wir nie so weit gekommen."
    Der alte Thean starrte auf seine verzierten schwarzen Schnabelstiefel hinunter.
    „Nein", sagte er dann. „Unwissentlich hattest du bereits eine schmale Tür geöffnet. Aus diesem Grund wollte ich herausfinden, wer ihr wirklich seid."
     
    8.
     
    Shaft Pi-Poul Thean verzog leicht amüsiert das Gesicht, als er Perry Rhodans überraschten Gesichtsausdruck sah.
    „Ihr habt von Anfang an mein Interesse geweckt. Das lag natürlich daran, daß ihr von weit hergekommen seid. Aber euer unverschämtes, selbstsicheres Auftreten machte mich neugierig. Dies war meine persönliche Hauptsorge, Perry Rhodan. Wir haben eine festgefügte, traditionelle Struktur. Sie mag für dich vielleicht alt und verschroben sein, aber sie funktioniert.
    Unsere gesellschaftliche Struktur ermöglicht jedem Angehörigen der Völkerallianz einen recht guten Lebensstandard. Auch wenn wir oft festgefügte strenge Hierarchien haben mit Ständen, zwischen denen sich Individuen kaum bewegen können, wie es ihnen beliebt, hat doch jeder ein gutes Auskommen, kann sich weiterentwickeln und weitgehend so leben, wie er möchte.
    Wir leben über Licht Jahrmillionen verteilt und in zersplitterten Gruppen, dennoch sind wir eine Allianz, die sich aus tausend intelligenten Völkern zusammensetzt. Die vorherrschende Aufgabe der Theans liegt darin, diese Allianz zusammenzuhalten, die Einhaltung der allgemeinen Gesetze zu überwachen, die Regierenden zu beraten und Recht zu sprechen. Damit sorgen sie zugleich für die Erhaltung des Friedens.
    Leider gibt es immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen, och können sie zumeist schnell beigelegt werden.
    Das Urteil eines Theans steht über allem, auch wenn er direkt keine Befehlsgewalt hat. Die Theans treffen in regelmäßigen Abständen zusammen, um sich zu beraten und die Zukunft zu planen. Da wir über so weite Abstände hinweg verteilt handeln, müssen wir uns immer wieder absprechen. Wir müssen die Traditionen bewahren.
    Doch selbst ein durch Traditionen festgefügter Frieden kann in Gefahr geraten, wenn jemand von außen kommt, der völlig andere Ansichten und Lebensweisen hat.
    Möglicherweise sind die einen Lebensansichten sogar besser und wesensfreundlicher als andere. Aber die Durchsetzung fremder Moral würde Traditionen zerstören.
    Es vergiftet uns.
    Unser Weltbild würde damit völlig auf den Kopf gestellt werden! Die Leute würden unzufrieden werden oder sich als die Erlöser und Begründer eines neuen Zeitalters sehen und dies mit allen Mitteln durchsetzen wollen.
    Deshalb will ich euch aus meiner persönlichen Überzeugung heraus hier nicht haben. Ich bin der Damurial verpflichtet, und ich stehe dazu, obwohl sie einstmals auf einer Lüge aufgebaut worden sein mag. Es ist viel Gutes daraus erwachsen."
    „Wir haben nicht vor, hierzubleiben", sagte Rhodan beschwichtigend.
    „Wir wollen diese Sache hier zu Ende bringen und den wirklichen

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