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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdeckte.
    Karina bückte sich und zog die Pappe unter dem Kopf hervor. Sie war nicht mal überrascht, als sie sah, dass das Pappstück beschrieben war. Sie nahm es als eine Botschaft hin.
    ICH LEBE NOCH!
    ***
    Karina Grischin reagierte kaum. Sie schaute nur auf die Botschaft und runzelte leicht die Stirn. Diese Worte konnten viele Menschen geschrieben haben, aber sie wusste trotzdem, von wem sie stammten.
    Es gab nur einen, der sich auf diese Art und Weise zurückmeldete. Er war ein besonderer Mensch mit einem besonderen Namen. Jemand, der fast schon unsterblich war.
    Rasputin!
    Als ihr der Name in den Sinn kam, ballte sie unwillkürlich beide Hände zu Fäusten. Erinnerungen flammten auf. Sie dachte daran, wie sie zusammen mit Wladimir und John Sinclair gegen den Mond-Mönch gekämpft hatte und letztendlich auch gegen Rasputin, den Chandra aus seinem Grab in einer kleinen Kapelle geholt hatte.
    Sie bewegte ihre Lippen, ohne etwas zu sagen. Dann lösten sich ihre Gedanken von Rasputin, und sie starrte den Toten an. Ja, sie kannte ihn.
    Er hieß Rudy Samatkin und war in der Agentenszene ein bunter Vogel. Von Geburt her halb Engländer und halb Russe, hatte er für beide Dienste Jobs erledigt. Ein Doppelagent im wahrsten Sinne des Wortes. Zwar hatte er einige Erfolge für die eine und auch andere Seite erzielt, aber seiner sicher konnte man sich nie sein, denn er führte nur seine eigenen Geschäfte durch.
    Und jetzt war er tot.
    Ob Rasputin ihn ganz allein gekillt hatte, war die große Frage. Karina glaubte nicht daran, sie rechnete damit, dass die kugelfeste Chandra daran beteiligt war, und wenn sie jetzt noch mal über die Stimme nachdachte, die sie angerufen hatte, konnte sie sich gut Chandra als diese Person vorstellen.
    Die Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Viele sagten, dass der Tod das Ende ist. Es mochte auch zutreffen, in diesem Fall jedoch hatte der Tod des Agenten eine Tür geöffnet, die zu neuen Problemen führte. Sie wusste nicht, weshalb man Rudy Samatkin getötet hatte. Wahrscheinlich wollte man ihr beweisen, dass Rasputin nicht vergessen werden durfte, und das war alles andere als spaßig.
    Sie drehte sich von der Leiche weg. Was jetzt zu tun war, würde sie in Bewegung setzen. Der Tote musste abgeholt werden, und sie würde sich mit seinem Vorleben beschäftigen müssen, was nicht leicht war. Denn die Vita eines Agenten lag nie offen.
    Aber da gab es noch etwas, was ihr nicht aus dem Kopf wollte. Rudy Samatkin war in der Branche bekannt. Auch außerhalb Russlands. In England zum Beispiel.
    Genau da wollte sie einhaken.
    Mit London telefonieren, und zwar mit ihrem Freund John Sinclair. Der hatte zwar nichts mit Agenten und Spionage zu tun, doch oft genug gab es Fälle, wo beides ineinander griff.
    Karina verließ den Keller, und sie hatte dabei wahrlich kein gutes Gefühl...
    ***
    Glendas Gefühl hatte sie nicht getrogen, denn als ich das Büro des Superintendenten betrat, war Sir James wirklich nicht allein. Ein Besucher hockte vor ihm.
    Es war ein Mann in meinem Alter. Nur sah sein Haar sehr schwarz aus. Er hatte es kurz geschnitten. So wuchs es wie die Borsten einer Bürste auf seinem Kopf.
    Ich durfte mich setzen und wurde dabei von dem Besucher scharf gemustert. Er hatte einen misstrauischen Blick, der mich sofort auf eine Vermutung brachte, die ich allerdings für mich behielt.
    Sir James übernahm die Vorstellung. »Ich darf Sie hier mit Sam Fisher bekannt machen, John. Mister Fisher arbeitet für den Secret Service im Bereich Auslandsaufklärung.«
    »Okay«, sagte ich und musste innerlich grinsen, denn ich glaubte nicht, dass Fisher sein richtiger Name war, was letztendlich auch keine Rolle spielte.
    »Worum geht es denn?«, fragte ich und dachte an meinen letzten Fall in Österreich.
    »Es geht um einen unserer Agenten«, erklärte Fisher. Er hatte die Stimme eines Lehrers, der Schüler verbal bestrafte.
    »Und weiter?«
    »Der Mann ist tot.«
    »Schlecht für ihn.«
    »Ja, Mister Sinclair, und auch für uns.«
    »Wie das?«
    »Rudy Samatkin war jemand, der immer großen Fällen nachging, und man kann ihn als einen klassischen Doppelagenten bezeichnen. Er hat für uns ebenso wie für die Russen gearbeitet. Sein Betätigungsfeld lag in Russland.«
    »Und jetzt ist er tot.«
    »Sehr richtig, Mister Sinclair. Ich denke mir, dass es mit dem letzten Fall zusammenhängt. Es musste das Härteste sein, was er in seiner gesamten Laufbahn erlebt hat. Und er war davon überzeugt, dass er etwas ans

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