Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1741 - Hamillers Alleingang

Titel: 1741 - Hamillers Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Stunden. Und was ist dann? Haben wir unser Ziel bis dahin erreicht? Du kannst dir die Antwort sparen, denn du weißt sie nicht."
    Aus der hinteren Hälfte der BASIS traf eine Alarmmeldung ein.
    Roboterkolonnen begannen dort mit dem Transport von Ersatzteilen in Richtung der Energieerzeuger- und Umwandleranlagen.
    „Lugia, hör mir genau zu!" Die Kommandantin blickte Shaughn Keefe an und erschrak. Der Cheftechniker der BASIS war weiß im Gesicht wie eine frisch getünchte Wand. „Wenn Hamiller nicht sofort reagiert, dann können wir uns bald verabschieden. Wirf einen Blick nach draußen."
    Die Kommandantin rief ein Holo auf. Es zeigte ihr die üblichen bunten Schlieren des Hyperraums, mit denen eine für menschliche Augen geeignete Optik die unbegreiflichen Zustände außerhalb der Schirmstaffel wiedergab. In diese Schlieren stanzte etwas mit einem quadratischen Stempel Löcher, und jedesmal folgte ein grelles Aufleuchten der Energieschirme an dieser Stelle. Gleichzeitig stellten die Anzeigen im Schiff unter Beweis, daß der Vorgang nicht mit der Energiezufuhr für die Schirmstaffel zusammenhing.
    „Tu etwas, Lugia", ächzte der Cheftechniker. „Viel Zeit haben wir nicht mehr."
    Shaughn Keefe zog denselben Schluß wie die Kommandantin.
    Wenn es nicht an der Energiezufuhr für die Schirmstaffel lag, dann stammten die Phänomene aus Schwankungen in der Grigoroff-Schicht, die das Fahrzeug umhüllte und ihm einen eigenen Mikrokosmos zuwies.
    Der Metagrav begann quasi zu stottern!
    „Scinagra an Hamiller", stieß Lugia hervor. „Ich übernehme die Steuerung."
    „Ansinnen abgelehnt, Madam. Ich habe das Schiff voll unter Kontrolle.
    Es besteht keine Gefahr."
    „Verdammt, Hamiller!" schrie Keefe. „Du hast den Metagrav eben nicht mehr unter Kontrolle. Du stopfst alle paar Sekunden aus irgendwelchen Sekundärsystemen Energie in den Antrieb, um die Grigoroff-Schicht zu stabilisieren. Die Schwankungen, die stattfinden, können schon schlimm genug sein. Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Schicht beständig undicht wird und wir im Hyperraum stranden oder an irgendeiner nicht berechenbaren Stelle in den Normalraum zurückfallen."
    „Diese Probleme sind mir bekannt. Nicht einmal Myles Kantor war bisher in der Lage, die Frage nach einem vektorierbaren Grigoroff befriedigend zu lösen."
    Wieder kamen Schwankungen im Andruckssystem der BASIS durch und erweckten den Eindruck, als bewege sich der Boden. Der Cheftechniker stützte den Kopf in die Hände und stöhnte.
    „Hamiller, dies ist ein Befehl ersten Ranges." Die Stimme der Kommandantin war eisig scharf. „Ich schalte jetzt um auf manuelle Steuerung."
    Sie beugte sich über ihr Terminal und gab mehrere Kodes und Standardbefehle ein. Die Steuerung reagierte nicht.
    „Hamiller-Tube, ich wiederhole. Ich schalte jetzt um auf..."
    Ein Ächzen der Wände ließ sie auffahren. Die Löcher auf der Optikdarstellung wuchsen an, aus verschiedenen Bereichen des Trägerschiffes trafen Meldungen über totalen Energieausfall ein.
    „Wenn du die Gravitraf-Speicher mit der Hyperraum-Energie auch noch ruinierst, schießen wir dich in die nächste Sonne", fuhr Lugia fort.
    „Ich verlange, daß du die Steuerung endlich..."
    „Es ist wichtiger, daß wir den Rendezvouspunkt mit ES zum richtigen Zeitpunkt erreichen." Der Trotz in der Stimme der Hamiller-Tube war unüberhörbar.
    „Versuche, einen Kompromiß zu schließen. Wenn wir irgendwo stranden, haben wir keine Chance, ES jemals zu begegnen."
    Mehrere Dutzend sekundärer Energiespeicher gaben den Geist auf. Die Sicherungsautomatik schaltete sie ab. Zwei explodierten Sekunden später, aber zum Glück gab es nur Sachschaden. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn sich Meßtrupps in den betroffenen Sektoren aufgehalten hätten.
    Ein Ruck ging durch die BASIS. Einen Augenblick lang glaubte Lucia, daß alles zu spät war. Verwundert blickte sie auf die Anzeigen, die den Grigoroff noch immer mit neunzig Prozent Leistung meldeten. Doch die Leistung sank rapide ab.
    Die Kommandantin sprudelte mehrere Anweisungen an die Syntrons hervor.
    „Hyperraum-Etappe auf Null reduzieren. Austrittsmanöver einleiten.
    Energiezufuhr in den Rückgleitmodus schalten. Gleichmäßiges Absinken.
    Wir benötigen eine kontinuierliche Abkühlung der Speicher."
    „Bitte bewahren Sie Ruhe. Es besteht keine Gefahr." Die Stimme der Hamiller-Tube sprach jeder Beteuerung Hohn. „Wir halten durch. Es besteht keine Gefahr."
    Eine winzige Lampe begann erst

Weitere Kostenlose Bücher