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1741 - Hamillers Alleingang

Titel: 1741 - Hamillers Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schimpfen und Drohungen gegen Hamiller auszustoßen. Aus der hinteren Hälfte der BASIS meldete sich eine Abordnung der Gesamtbesatzung und verlangte ein Gespräch mit der Schiffsführung.
    Lugia wimmelte sie ab und vertröstete sie auf später. Derzeit gab es wichtigere Dinge.
    Ausgerechnet in einem Bereich der Todesstrahlung mußten sie stranden.
    Hätte es nicht drei Lichtwochen früher oder sieben später sein können?
    Lugia Scinagra rief sich die Informationen ins Gedächtnis, die sie dem regen Funkverkehr der Ayindi im Aariam-System entnommen hatte. Seit dem Fall der Galaxis Maridur am 15. September des vergangenen Jahres hatte sich die Abruse in Richtung der Galaxien Kaskadun, Plinikal, Calldere und Barsador gewandt. Ihre Kristallschiffe klapperten die gesamte Region ab. Überall, wo sie kleine Sonnensysteme oder einsame Himmelskörper trafen, verwandelten sie diese mittels des Kristall-Eisings.
    Von hier aus breiteten sich mit Lichtgeschwindigkeit neue Todeszonen aus. Auf diesem Weg würde irgendwann in der Zukunft ein geschlossener Korridor entstehen, der in Richtung Barsador und damit in den Lebensnerv der Ayindi zielte. Bis dahin verging noch viel Zeit.
    Die sich ausbreitenden Blasen der Todesstrahlung stellten jedoch nicht das einzige Problem dar. Viel schlimmer waren die nach Tausenden zählenden Flotten der Kristallschiffe, die überall in diesem Bereich patrouillierten und bewirkten, daß die Ayindi mit steigender Härte und Opferbereitschaft das Umfeld ihrer Hauptgalaxis in einer Entfernung von mehreren hunderttausend Lichtjahren verteidigen mußten.
    Noch gab es im gesamten All zwischen Barsador und Maridur mit Ausnahme der Blasen keine Todesstrahlung. Die eigentliche Grenze zur Todeszone befand sich rund eineinhalb Millionen Lichtjahre entfernt. Und ausgerechnet in einer dieser kleinen, neuen Blasen mußten sie stranden.
    Shaughn Keefe brachte es auf einen Nenner. „Das Schicksal ist gegen uns. ES, es tut uns wirklich leid, aber du wirst auf uns verzichten müssen."
    „Da befinden Sie sich im Irrtum, Sir", mischte sich die Hamiller-Tube ein. „An unserem eigentlichen Flugziel, nämlich dem Rendezvous mit ES, wird sich nichts ändern. Sobald die Reparaturarbeiten beendet sind, setzen wir unseren Flug fort. Es wird so schnell keine Rückkehr nach Noman geben."
    „Immer schön langsam, Hamiller. Da haben wir auch noch ein Wörtchen mitzureden. Wir haben keine Lust, uns für irgendeine undurchsichtige Sache in Gefahr zu bringen, über die du uns nichts Genaues sagen kannst. Du handelst frei nach Schnauze, wie man so schön sagt. Von uns kannst du das nicht verlangen."
    „Was gedenken Sie zu tun, Mister Keefe?"
    „Wir werden abstimmen. Die Besatzung der BASIS wird sich garantiert ohne Ausnahme dafür entscheiden, ins Aariam-System zurückzukehren."
    Ein paar Augenblicke herrschte Stille, dann meldete sich die Tube erneut.
    „Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Sir."
    Hologramme bauten sich auf. Sie gewährten Einblicke in unterschiedliche Bereiche des Trägerschiffes. Hamiller kommentierte die Situation.
    „Sie sehen Angehörige verschiedener Völker beim Vordringen zu den Beiboothangars. An anderer Stelle können Sie erkennen, daß Mitglieder der Besatzung gegen das Schiff selbst vorgehen - in der Annahme, wenn sie genug Aggregate zerstören, dann führt dies automatisch zu einem Abrücken von unserem Flugziel. Welche Aktionen die Vorgänge nach sich ziehen, läßt sich gut erkennen."
    Überall zogen Roboter auf und paralysierten die Angreifer.
    „Hamiller, ich möchte dir etwas anderes zeigen." Lugia Scinagra benannte mehrere Segmente und wies auf die Zustände dort hin. „Es gibt nicht nur Aggression gegen die Angst vor dem Untergang, sondern auch Apathie und Verzweiflung. Es kommt zu vielen Fällen von Hysterie.
    Mehrere Dutzend Selbstmordversuche angesichts der aussichtslosen Lage konnten von den Sicherheitssystemen gerade noch verhindert werden. Die Medostationen füllen sich mit Patienten, die psychologischen Beistand brauchen. Angesichts dieser Vorgänge wirst du nicht verhindern können, daß die Mannschaft alles daransetzt, um auf dem schnellsten Weg ins Parresum zurückzukehren. Wenn es sein muß, dann räumen wir die BASIS, und du kannst sie allein an ihr Ziel führen."
    „Tut mir leid. Ich erwarte von der Mannschaft nach wie vor, daß sie sich für den Plan von ES opfert."
    „Ist dir eigentlich klar", begann Don Seegel, als sie sich auf den langen, derzeit transmitterlosen Weg zum

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