Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einig. So viele verschiedene Meinungen es auch gab, im ganzen gesehen hoben sie einander auf und verwandelten die Bewohner in einen berechenbaren, trägen Strom.
    Allein die Tatsache, daß sich nun etwa 1,5 Millionen Einwohner im Besitz von Huyla-Zwergen befanden, brachte die Volksseele zum Kochen. Jorror hatte das vorausgesehen.
    Einflugerlaubnis für den Basar KOROMBACH forderten die Menschen schon lange. Adams und Koka Szari Misonan hatten die lautesten Rufe verstummen lassen - nicht aber die latente Unzufriedenheit.
    Die Erste Terranerin befand sich nahezu rund um die Uhr im Einsatz.
    Sie versuchte alles, die Leute zu beruhigen.
    Esker Harror und Harold Nyman registrierten allerdings sehr genau, daß sich Homer G. Adams nirgendwo blicken ließ. Es schien, als sei die Freiheit 1218 der letzte öffentliche Auftritt des Hanse-Chefs gewesen.
    Harror glaubte noch immer nicht recht daran. Es konnte alles und nichts bedeuten, wenn Adams die Öffentlichkeit mied.
    Das einzige, was sich wirklich zu beobachten lohnte, war die Strömung der menschlichen Masse.
    Terras Einwohner hatten sich daran gewöhnt, zu den wohlhabendsten der Milchstraße zu gehören. Daß anderen Völkern, überall draußen in der Galaxis, etwas zugänglich war, das für sie unerreichbar blieb, wollten sie nicht akzeptieren. Der Appell an Vernunft und Vertrauen fruchtete nicht, auch nicht das Schauermärchen von Drogensucht und Abhängigkeit.
    Schließlich konnte niemand beweisen, daß mit den Hamamesch-Waren etwas nicht in Ordnung war.
    Kein Wunder, daß die Bewohner von Terrania an einen politischen Trick glaubten. Viele waren der Meinung, die Kosmische Hanse wolle sich nur gegen unliebsame Konkurrenten abschotten.
    Und die Medien stützten diese Ansicht, so gut sie konnten. Vor allem Kallo aGensos Sender TNT arbeitete mit allen Mitteln gegen Hanse und Liga, auch wenn Cidem Kassiopeia, die Top-Journalistin des Senders, spurlos verschwunden war. Angesichts des Aufruhrs, den die Hamamesch in der Milchstraße verursachten, war Koka Szari Misonan politisch isoliert.
    „Sieh dir das an, Harold."
    Nyman ließ sich bereitwillig neben Esker Harror an den Trivideokubus locken. Szenen einer Demonstration liefen dort in Serie ab: Die Menschen schrien förmlich nach KOROMBACH.
    Harror strich geistesabwesend über das Hantelspielzeug in seinen Händen. Den Hamamesch hatte er es zu verdanken, daß er glücklich war.
    Warum sollte dieses Glück allen anderen Menschen vorenthalten bleiben?
    Jeder hat ein Recht darauf.
    Aber die Hysterie forderte bereits erste Opfer. Exemplarisch wurde der Fall einer Terranerin namens Pervoia aufgerollt.
    Harror merkte auf, als er den Namen hörte. War das nicht die Direktorin der Freizeit 1218? Der er persönlich einen Huyla-Zwerg übergeben hatte?
    Pervoia unterstützte von Beginn an die Unruhen, die das Ausstreuen der ersten zwölf Millionen Warenstücke nach sich zog. Später, als der Zorn unter den Menschen eskalierte, nahm sie an gewalttätigen Übergriffen gegen LFT-Gebäude teil.
    Und ganz zum Schluß mußte sie aus irgendeinem Grund den Verstand verloren haben. Pervoia bezog drei Tage und drei Nächte ohne Nahrung vor den Regierungsgebäuden der LFT Stellung.
    Die einsame Demonstration zog weite Kreise. Von der ganzen Erde meldeten sich Sympathisanten, schickten Grußbotschaften, setzten sich für die Terranerin ein. Das einzige, was Pervoia vergeblich forderte, war ein Hamamesch-Warenstück.
    Rätselhaftes Verhalten. Was ist mit dem Zwerg passiert, den ich ihr gegeben habe? Verloren? Gestohlen?
    Auf dem Höhepunkt der Aufmerksamkeit, die ihr als Vorkämpferin für KOROMBACH gewidmet wurde, nahm sie sich mit einer Giftkapsel das Leben.
    Esker Harror verfolgte den Vorgang mit sehr gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite wußte er genau, daß ihr Tod der Sache der Hamamesch nützte.
    Jorror wäre zufrieden gewesen.
    Auf der anderen Seite war sie eine freie Bürgerin Terras gewesen; sie hätte vielleicht genügend Geld aufgebracht, um ins Arkon-System zu reisen. Dorthin gab es ausgezeichnete Passagierverbindungen. Im Basar TIRARIM hätte sie - etwas Glück vorausgesetzt - ebenso ihr Warenstück bekommen.
    Daß sie dennoch den Tod auf Terra vorgezogen hatte, schockierte ihn.
    Auf eine ihm nicht bekannte Weise mußte Pervoia das seelische Gleichgewicht vollständig verloren haben.
    „Es geht nicht so weiter, Harold", sagte er. „Meiner Ansicht nach ist Terra mittlerweile bereit für KOROMBACH. Wir sollten die nächste Phase
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher