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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreichen würden. Wenn er Pech hatte, verstreuten sie sich über das ganze Solsystem.
    Hauptsache, sie kamen pünktlich und alle zur selben Zeit.
    4:40 Uhr...
    Adams suchte einen zentralen Kontrollraum im HQ-Hanse auf.
    Sämtliche Stationen waren besetzt. Wie es der „Zufall" so wollte, hatte er ausgerechnet am heutigen Morgen eine Alarmübung angesetzt.
    4:55 Uhr.
    Adams wurde nervös. Er rutschte in seinem Sessel hin und her, ignorierte dabei absichtlich die bösen Blicke seiner Mitarbeiter, welche die Übung als bloße Schikane empfanden. Zu jedem der Hanse-Schiffe im System bestand permanenter Funkkontakt.
    „Homer...", begann Spy-Ching, die Kommandantin der Einsatzzentrale in versöhnlichem Tonfall, „hör zu, Homer, können wir die Leute nicht nach Hause schick...?"
    Adams schnitt ihr mit einer Geste das Wort ab.
    „Nein!"
    Schwebende Holofelder überall im Raum bildeten sämtliche Schiffe im Solsystem für jedermann sichtbar ab. Was für ein Durcheinander!
    4:59 Uhr.
    Spy-Ching, die Kolonialterranerin, hatte offenbar nicht die Absicht, sich so einfach abkanzeln zu lassen.
    „Homer! Diese ganze Aktion ist einfach überflüssig! Wenn wir jetzt alle zusammen nach Hause gehen, dann haben wir zumindest noch ein bißchen..."
    Es war das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit, daß sie unterbrochen wurde. Diesmal allerdings war nicht Adams daran schuld.
    Diesmal lag es an den Holokuben.
    298 Raumschiffe fielen innerhalb der Grenzen des Solsystems aus dem Hyperraum. Exakt 5:00 Uhr morgens allgemeine Terrazeit!
    In 8000 Hanse-Raumern und mehr als 10.000 Wachschiffen der Liga Freier Terraner schrillte Systemalarm. Hinzu kamen die überall verteilten Wachforts und Raumstationen, die die Eindringlinge innerhalb eines Sekundenbruchteils hätten vernichten können.
    Die Hamamesch-Schiffe waren über alle Planetenbahnen verteilt, wie befürchtet. Einige hielten sogar mit bedenklicher Geschwindigkeit auf Terra zu; ein äußerst sensibler Bereich, in dem selbst Adams nicht für ihre Sicherheit hätte garantieren können.
    Geo Sheremdoc war nicht erreichbar. Koka Szari Misonan lag ohne Bewußtsein auf dem Krankenbett, und Boris Siankow hatte weder die Ruhe noch den Überblick, auf eine solche Situation sinnvoll zu reagieren.
    Blieb als einziger Homer G. Adams übrig, der altgediente Hanse-Chef.
    Zunächst erteilte er an seine eigenen Schiffe Weisung, die Ankömmlinge in Geleitschutz zu nehmen. Anschließend wandte er sich an sämtliche Schiffe im Solsystem.
    „Homer G. Adams spricht", verkündete er mit einer Ruhe, die absolutes Vertrauen in seine Entscheidung vermitteln sollte. „Es handelt sich bei den Eindringlingen ganz offenbar um Hamamesch. Da sie keine direkte Gefahr darstellen, werden sie nicht behelligt. Ich wiederhole! Sie werden diesmal nicht behelligt!"
    Spy-Ching starrte den Hanse-Chef als einzige seltsam an; die restlichen Leute hatten mit ihren Kontrollen genug zu tun.
    „Was zum Teufel soll das, Homer?"
    „Dir fehlt der Überblick, meine Entscheidung zu kritisieren", erwiderte er kalt. „Bitte konzentriere dich auf deine Aufgabe."
    „Wie du willst."
    Die ersten Hamamesch-Verbände sammelten sich in der Jupiter-Bahn.
    Viele wurden von Hanse-Einheiten eskortiert - bis sich die ersten Schiffe der LFT den Verbänden entgegenstellten.
    Adams ließ eine Rundsprechverbindung zu sämtlichen 8000 Hanse-Raumern schalten.
    „Meine Anweisungen werden unbedingt ausgeführt", sprach er.
    „Hamamesch-Einheiten müssen gegen Übergriffe der LFT abgeschirmt werden."
    Der Aktivatorträger wußte nicht, welcher LFT-Offizielle in diesem Moment die Initiative ergriffen hatte. Es mußte einer von Koka Szari Misonans Stellvertretern sein, mit dem er nicht gerechnet hatte. Aber es machte nichts, er war vorbereitet.
    Den Hanse-Verbänden konnte er blind vertrauen. Keiner stellte die Autorität des obersten Chefs in diesem Moment in Frage.
    „An alle Einheiten der LFT!" wandte er sich per Funk an den „Gegner". „Hier spricht Homer G. Adams. Die Hamamesch stellen derzeit keine Gefahr mehr dar."
    Hätten die LFT-Schiffe wirklich die Hamamesch angreifen wollen, sie hätten zunächst den Geleitschutz der Hanse vernichten müssen.
    Haltet still, verdammt!
    Ein Bruderkrieg, dazu war kein einziger Terraner bereit. Darauf spekulierte Adams, und am Ende behielt er auf der ganzen Linie recht.
    Hinzu kam die Tatsache, daß auch die Besatzungen der Schiffe normale Menschen waren; ebenso wie alle anderen interessierten sie sich selbst

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