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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hirdobaan: warten nämlich, auf irgendein Ereignis.
    Vor etwas mehr als neun Wochen hatten die Hamamesch den gescheiterten Versuch unternommen, im Herrschaftsbereich der Menschen drei verschiedene Basare zu errichten. Dies waren FHEO-HOL, der über Olymp hätte entstehen sollen, VOZIMM bei Plophos - und eben KOROMBACH im Solsystem.
    Doch starke LFT-Flotten hatten die Hamamesch mit Waffengewalt vertrieben. Sie waren daraufhin in den Raum gestartet.
    Rückzug, Warteposten.
    Und warten, das taten sie bis heute. Bis zu diesem 19. Januar, an dem erstmals Bewegung in die Flotte um Shinel-Delta kam.
    Unmerklich drifteten die 300 Einheiten aus dem Orbit. Zunächst betrug die Kursabweichung nur wenige Kilometer, dann zwei Zehntel einer Lichtsekunde. An Bord der LFT-Aufklärer wurde selbst diese geringe Bewegung wahrgenommen.
    Die Kommandanten weckten ihre Freiwachen aus dem Schlaf, ließen vorsichtshalber die Maschinen im Leerlauf arbeiten, damit sie jederzeit startbereit waren.
    Die Hamamesch-Einheiten galten technisch als weit unterlegen. Sie waren nicht imstande, den Aufklärern zu entkommen. Jedenfalls nicht auf dem üblichen Weg; mit einem überraschenden Notstart oder indem sie gegen die Flugrichtung der Terraner beschleunigten.
    Ihr Plan sah auch ganz anders aus.
    Alle 300 Einheiten nahmen zur gleichen Zeit mit normalen Schubwerten Fahrt auf. Der Witz lag lediglich darin, daß sich jedes der Schiffe in eine andere Richtung bewegte.
    Die Kommandanten der beiden LFT-Aufklärer forderten unverzüglich über Hyperfunk Hilfe an. Sie wußten jedoch, daß Unterstützung viel zu spät eintreffen mußte. Deshalb entschied sich jede der beiden Einheiten für eines der Hamamesch-Schiffe und verfolgte es in den Hyperraum.
    Nach wenigen hundert Lichtjahren fielen die Händler in den Normalraum zurück.
    Jene zwei Raumer, die eines der Aufklärerschiffe hinter sich als Schatten wahrnahmen, nahmen Kurs auf Richtung TIRARIM, den Basar beim Arkon-System. Dort schlossen sie sich ihren Artgenossen an. Sie ließen keinerlei verdächtige Handlung sehen.
    Die restlichen 298 Einheiten jedoch unternahmen mehrere Überlichtetappen, um zufällige Verfolger abzuschütteln, und vereinigten sich wieder an einem Punkt, der von Shinel-Delta etwas über hundert Lichtjahre entfernt lag. Diesen Punkt hatten sie vorher als Treffpunkt ausgemacht, so daß mit der Präzision eines Uhrwerks sämtliche nicht verfolgten Einheiten dort eintrafen.
    In den ersten Minuten des 20. Januar, um 0 Uhr 16 Terrazeit, nahm der Pulk erneut Fahrt auf. Sie berechneten zwei Überlichtetappen, deren letzte exakt um 5 Uhr morgens Terrazeit im Solsystem enden sollte.
     
    *
     
    Unpünktlichkeit gehörte nicht zu den Dingen, die man Koka Szari Misonan nachsagen konnte. Exakt um 21 Uhr erreichte ihr Schweber das HQ-Hanse, wenige Minuten später trat sie Homer G. Adams gegenüber.
    Sie war keine besonders große Frau, aber größer als Adams allemal.
    Deshalb mußte er hochblicken, wenn er ihr in die Augen sehen wollte.
    „Du hast deinen Huyla immer noch?" fragte sie.
    „Natürlich." Er lächelte. „Ich glaube allerdings nicht, daß du mir Unzuverlässigkeit oder dergleichen unterstellen kannst. Wo liegt also die Kritik? - Aber lassen wir das", sagte er, bevor sie antworten konnte. „Ich habe einen Imbiß vorbereiten lassen."
    Adams führte sie in eines seiner Arbeitszimmer; das im Gegensatz zu den anderen eine etwas privatere Atmosphäre ausstrahlte. Er hoffte, daß sie hier ein wenig auftauen würde. Auf dem Tisch stand eine kleine, allerdings feine Mahlzeit. Im Lauf der Zeit lernte man Menschen kennen.
    Und die Erste Terranerin kannte er so gut, daß er über Arbeits- und Eßgewohnheiten ziemlich genau Bescheid wußte. Sie hatte garantiert seit mehr als acht Stunden nichts mehr in den Magen bekommen.
    „Bitte nimm Platz", bat er freundlich.
    „Was soll das werden, Homer?" fragte sie mißtrauisch. „Ein Rendezvous oder so was?"
    Er lachte wie über einen gelungenen Scherz. „Ich versuche nur, die Atmosphäre ein wenig zu entkrampfen."
    Sie nahm die Erklärung hin und setzte sich. Adams zog den zweiten Stuhl heran.
    Nimm nur, Koka Szari. Du wirst nicht schmecken, was du wirklich in den Magen bekommst.
    Sie brachten ihre Mahlzeit schweigend hinter sich. Mit verstecktem Vergnügen verfolgte er jeden Bissen. Da sich seit mehr als einer Stunde ein wirksames Gegengift in seinen Adern befand, griff er herzhaft zu, aß sowohl vom Brot als auch von den exotischen Gemüsen, die

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