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1743 - Die Templer-Gruft

1743 - Die Templer-Gruft

Titel: 1743 - Die Templer-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Bauch gepresst hielt, um dort etwas zurückzuhalten, was er nicht schaffte.
    Sein Körper brach auf.
    Es quoll kein goldenes Wasser aus ihm hervor, sondern ein Teil seiner Eingeweide. Das Bild war furchtbar, und wir bekamen mit, wie der Mann nach vorn sackte und schließlich zwischen die Knochen fiel, wobei er wieder diese schreckliche Musik hinterließ.
    Was weiter mit ihm geschah, sahen wir nicht. Aber es gab noch die vier anderen Baal-Diener.
    Auch in ihren Körpern leuchtete das Gold. Es hatte sie wertvoll aussehen lassen, aber die Verbindung zu Baal war abgebrochen, und so war ihr Leben verwirkt. Auch ihre Körper platzten auf. Sie schrien, wenn sie es noch konnten, und ihre Schreie hallten durch die Höhle.
    Godwin de Salier stand auf seinem Platz und schaute mit starrem Blick zu. Aber seine Lippen bewegten sich. Ob er ein Gebet flüsterte oder einfach nur etwas vor sich hin sprach, war für mich nicht zu verstehen, jedenfalls war er kalkweiß geworden, das sah ich im immer schwächer werdenden Licht.
    Nur die letzten Assassinen strahlten noch den schwachen goldenen Schein ab, dann war es auch bei ihnen vorbei. Sie brachen in die Knochenmasse ein und blieben liegen.
    Um etwas sehen zu können, holten Suko und ich unsere Leuchten hervor. Die beiden Strahlen trafen eine rostige Rüstung, die wohl niemand mehr haben wollte. Wenn wir die Strahlen weiter gleiten ließen und das Licht über die alten Knochen strich, entdeckten wir hier und da eine Hand oder einen Fuß, aber auch viel Blut und restlos zerstörte Körper.
    Die Gruft der Templer hatte ein anderes Aussehen bekommen, es sah nicht besser aus, aber es war weniger gefährlich, und ich wünschte mir, dass dieser Friedhof in Zukunft verschlossen blieb.
    Ich ging zu Godwin de Salier, der noch immer stand wie ein Denkmal. Dann tippte ich ihn an, riss ihn aus seiner Lethargie und fragte: »Gehen wir?«
    Er schrak leicht zusammen. »Es ist wohl vorbei?«
    »Ja, das ist es.«
    »Dann lass uns gehen...«
    ***
    Es tat uns gut, wieder eine andere Luft einatmen zu können, auch wenn diese noch die Hitze des Tages enthielt. Dunkel war es noch nicht geworden, aber die Sonne befand sich auf dem Rückzug und ließ den Himmel fern im Westen rot aufglühen, als wäre dort die riesige Klappe eines Ofens geöffnet worden.
    »Danke, Freunde«, flüsterte Godwin, »danke, dass ihr mir geholfen habt. Allein wäre ich wohl nicht damit fertig geworden.«
    »Es ist auch in unserem Sinn gewesen«, sagte Suko. »Eine Bande neuer Assassinen hätte uns eine Menge Ärger bereiten können.«
    Da widersprachen wir nicht. Stattdessen machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal wollten wir auf dem Weg bleiben und nicht durch die Felsen klettern.
    Jemand wartete auf uns. Es war Gamal. Wir blieben stehen, er schaute uns an und fragte: »Haben meine Gebete etwas bewirkt?«
    »Ja«, sagte Godwin de Salier, »das haben sie. Wir alle können zufrieden sein, und du solltest dafür sorgen, dass die Templer-Gruft für immer in Vergessenheit gerät...«
    ENDE

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