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1743 - Die Templer-Gruft

1743 - Die Templer-Gruft

Titel: 1743 - Die Templer-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er hier gestanden hatte?
    Einen Triumph verspürte wohl keiner von uns. Wir blieben zusammen, als wir auf die graue Wand zugingen und nach einem Eingang Ausschau hielten. Zu sehen war nichts. Nur stellten wir fest, dass sich der Weg leicht absenkte. Das hatte seinen Grund, und nach einer leichten Linkskurve sahen wir es.
    Ja, es gab den Eingang. Und das war kein kleines Loch. Vor uns lag ein breiter Spalt, den wir bequem durchschreiten konnten. Dahinter lauerte das Dunkel.
    Lampen hatten wir dabei. Suko und ich verließen uns auf die kleinen lichtstarken Leuchten. Noch setzten wir sie nicht ein. Wir wollten erst in der Höhle sein.
    Godwin blieb zurück. Suko und ich tauchten zuerst in den breiten Spalt. Wir wollten Licht haben, was nicht nötig war. Zwar ballte sich um uns herum die Dunkelheit zusammen, aber vor uns war es heller. Von einem normalen Licht konnte man nicht sprechen, denn wir schauten auf einen Schein, und der war golden.
    Godwin war uns gefolgt. Er stand dicht hinter uns. Sein Atem traf meinen Nacken.
    »Das ist es, John«, flüsterte er, »ja, das ist die alte Templer-Gruft. Mein Gott, ich habe nicht damit gerechnet, dass wir sie finden.«
    Ich konnte mir vorstellen, dass meinem Freund so einiges durch den Kopf ging. Er war selbst ein Templer und natürlich stark mit der Vergangenheit verbunden. Und jetzt so hautnah mit ihr konfrontiert zu werden, das war schon etwas Besonderes.
    Erkennen konnten wir noch nichts. Wir mussten näher an den lockenden goldenen Schein heran. Es gab nur diesen einen Weg durch die Dunkelheit, und ich konnte mir durchaus vorstellen, dass unsere Gegner hier lauerten.
    Aber die Sicht war klar. Nichts bewegte sich zwischen uns und dem goldenen Schein.
    Wir gingen leise weiter. Nur keine unnötigen Geräusche. Auch wenn wir unsere Gegner nicht sahen, vergessen durften wir sie nicht.
    Auch Henri Graham war diesen Weg gegangen. Und er war weit gekommen, um seine Aufnahmen machen zu können. In wenigen Sekunden würden auch wir es geschafft haben.
    Um uns herum verschwand ein Teil der Dunkelheit, weil der goldene Schein ziemlich weit reichte. Noch schlichen wir durch den Gang, aber nicht mehr lange. Wir erreichten sein Ende und hatten plötzlich freie Sicht.
    Vor uns lag tatsächlich die alte Templer-Gruft!
    ***
    So weit wie wir musste auch der Agent gekommen sein, denn von diesem Ort aus hatte er seine Fotos geschossen.
    In der Realität sahen wir alles sehr viel deutlicher. Wir atmeten die stickige Luft ein, die allerdings nicht nach Verwesung stank, denn altes Fleisch oder Haut waren nicht zu sehen.
    Wichtig war natürlich die Rüstung. Sie aber interessierte mich im Moment zumindest nicht. Sie strahlte genügend Licht ab, um einen großen Teil der Knochen zu erreichen, die sich auf dem Boden der Gruft verteilten. Und es waren in der Tat viele, viele Totenschädel, die dicht an dicht lagen. Wir sahen auch die Waffen, die aus ihnen hervorstachen. Schwerter, Äxte, Lanzen, Pfeile. Es war alles vorhanden, mit dem die Menschen früher in den Kampf gezogen waren.
    Den hier hatten die Templer verloren, aber ich glaubte nicht daran, dass nur ihre Gebeine in dieser Höhle lagen. Einige mussten auch den Assassinen gehören.
    Tote Templer. Überreste, Relikte aus der Vergangenheit, es war auch für mich etwas Besonderes, das zu sehen. Am meisten mitgenommen zeigte sich Godwin de Salier, und das war auch verständlich. Was mochte ihm nicht alles durch den Kopf gehen. Er war der Mann gewesen, der aus der Vergangenheit zu uns gekommen war. Er hatte damals auf den Schlachtfeldern gekämpft, hatte Positives als auch Negatives erleben müssen, und er lebte noch. Er war in der Lage, auf die Schädel und Knochen der Menschen zu schauen, denen er vielleicht in seinem ersten Leben begegnet war.
    Und dann gab es noch die Rüstung. Das Teil überhaupt. Sie stand da wie ein Fels in der Brandung. Sie hatte den Anführer der Assassinen schützen sollen, sie war dem Dämon Baal geweiht, und sie war nicht vergangen. Es gab die goldene Farbe so strahlend, als wäre die Rüstung erst jetzt neu geschaffen worden. Über sie hatte sich keine Schicht gelegt und machte den Eindruck, als wäre sie frisch poliert worden.
    Sie war schon etwas Besonderes, daran gab es nichts zu rütteln. Ich konnte nachvollziehen, dass der Agent von diesem Bild fasziniert gewesen war, denn gerade Gold war in der heutigen Zeit im Preis sehr gestiegen. Er hatte sich die Weitergabe seines Wissens sehr hoch bezahlen lassen

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