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1743 - Digital-Gespenster

Titel: 1743 - Digital-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommunikation möglich", antwortete Phrix. „Alles, was wir auffangen können, sind seltsame Klagegesänge und Hilferufe. Digital-Gespenster, und zwar in großer Zahl. Sie haben Untersektionen von NATHAN mit Beschlag belegt und machen mit den Einrichtungen der Werft, was sie wollen."
    „Und was ist das?"
    „Keine Ahnung", antwortete der Sicherheitschef. „Wir wissen nur eines - sie fordern Material an, riesige Mengen Material sogar, und das mit höchster Priorität."
    „Stemmt NATHAN sich nicht dagegen?"
    „Kein bißchen", lautete die grimmige Antwort. „Und da die Industriekomplexe, die das Material liefern sollen, ebenfalls syntronisch kontrolliert und überwacht werden, gehorchen diese Firmen. Die Digital-Gespenster haben Raumschiffe geordert und organisieren einen gewaltigen Frachtverkehr von allen Welten des Systems zum Mond. Und sie zapfen von den übrigen Anlagen auf dem Mond ab, was sie nur kriegen können.
    Die Folgen sind..."
    Ein leises Vibrieren ging durch den Boden, das sich rasch verstärkte.
    Mein mit üblem Zeug gefüllter Magen begann sofort zu reagieren. Ich würgte.
    „Ein Mondbeben?"
    Der Sicherheitschef schüttelte gelassen den Kopf. Das Zittern wurde schwächer.
    „Explosionen", sagte er gereizt. „Die Anlagen werden völlig fehlgesteuert, deswegen geht immer wieder eine hoch. Wir haben die fraglichen Sektoren natürlich evakuiert, auf diese Weise haben wir Verluste an Menschenleben verhindern können. Aber wenn die Gespenster in dieser Weise weitermachen, werden sie noch den halben Mond in die Luft jagen."
    Ich zog mich vorsichtig zurück. Zum Helden bin ich nicht geeignet.
    Zwar habe ich dank meiner kräftigen Statur mehr Haut auf zuweisen als die meisten Menschen, aber das heißt nicht, daß ich diese leichtfertig zu Markte tragen würde.
    „Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, was in den abgesperrten Sektoren von Luna gebaut werden soll?"
    „Ja und nein", antwortete Phrix ohne Zögern; der Mann war auf dieses Gespräch gründlich vorbereitet. „Auf einer Werft erwartet man natürlich, daß dort Raumschiffe gebaut werden, und die Materialanforderungen gehen auch in diese Richtung. Aber wenn dem so ist, dann haben wir keine Ahnung, um was für ein Raumschiff es sich handeln soll - der Menge nach zu schließen, wollen sie eine ganze Flotte herstellen. Aber auf den Anforderungslisten stehen zusätzlich völlig absurde Dinge: große Aquarien, Kinderspielzeug, Glücksspielautomaten, Bodenreinigungsgeräte. Zehn Millionen Einheiten Zahnputzmittel sind zum Mond unterwegs, ein anderes Schiff wird einen halben Kubikkilometer Karottensaft anliefern - man könnte glauben, diese Digital-Gespenster haben völlig den Verstand verloren. Ach ja - Waffen sind auch angefordert worden, riesige Mengen an Waffen. Handfeuerwaffen, Zweihänder, Granaten jeder Art und Größe, das einzige, was sie nicht bekommen werden, sind Transformkanonen. Ich nehme an, du weißt, warum!"
    „Nein, das weiß ich nicht?"
    „Eine Gruppe von Fachleuten auf diesem Gebiet hat vor einigen Stunden versucht, an die Bauunterlagen für Transformkanonen heranzukommen. In einigen Schiffen der Flotte sind Teile aus den Kanonen ausgebaut worden; wir haben sie in einer Space-Jet wiedergefunden, die gerade den Basar KOROMBACH ansteuern wollte."
    Zwar waren die Transformkanonen längst nicht mehr das militärische Geheimnis Terras, aber an solche Unterlagen kamen dennoch nur wenige Personen heran. Daß die Hamamesch-Sucht selbst in diesen Personenkreis hatte Eingang finden können, war eine erschreckende Tatsache. Sie zeigte, daß die Süchtigen in ihrer Notlage selbst vor Handlungen nicht zurückschreckten, die man als Hochverrat hätte werten können. Offenbar war die Basar-Krise inzwischen so weit gediehen, daß für die Süchtigen gar keine Spielregeln mehr galten.
    „Immerhin haben wir NATHAN dazu bringen können, weiteren Versuchen dieser Art einen Riegel vorzuschieben. Das war aber auch alles, was wir an Hilfe haben bekommen können."
    Geo Sheremdoc rieb sich die Schläfen.
    „Wir müssen wissen, was in den nicht mehr zugänglichen Sektoren geschieht", sagte er leise. „Unbedingt!"
    Sein Gegenüber preßte die Lippen aufeinander.
    „Wir könnten natürlich versuchen, diese Abteilungen zu stürmen", sagte Phrix zurückhaltend. „Aber das würde viele Menschen das Leben kosten.
    Auf Roboter können wir uns nicht verlassen, die Syntroniken sind einfach nicht mehr zuverlässig genug."
    „NATHAN!"
    Die Mondsyntronik

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