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1744 - Der lebende Alptraum

1744 - Der lebende Alptraum

Titel: 1744 - Der lebende Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein wenig Helligkeit.
    Ein Gebäude aus Holz fiel uns auf. Es hatte ein schräges Dach. An der Vorderseite gab es zwei Stege, die direkt zum Wasser führten. Da lagen auch angekettet die Elektroboote und einige Ruderkähne, die allerdings aufs Trockene gezogen worden waren.
    Das andere Ufer verschwand fast völlig in der Dunkelheit. Wir wussten nur, dass es dort lag, wo auch wenige Laternen standen und helle Inseln schufen. Unter anderem eine in der Nähe des Gedächtnis-Denkmals für die verunglückte Diana, Princess of Wales. Dort gab es auch einen Parkplatz, den wir bei uns nicht fanden. Ich hatte den Wagen auf einen Grünstreifen gelenkt.
    Es war noch nichts los. Auch der böse Engel ließ sich nicht blicken. Aber ich war sicher, dass Azur erscheinen würde, wenn die Zeit reif war.
    »Steigen wir aus?«
    Ich nickte Suko zu. Beide verließen wir den Wagen. Archie Golding musste noch sitzen bleiben. Ich würde ihm erst noch die Fessel abnehmen müssen. Das hatte Zeit.
    Suko und ich schauten über den See. Wir wussten, dass es zwischen uns und dem anderen Ufer noch eine Insel mitten im See gab. Ein unbewohntes Eiland, was nichts darüber aussagte, dass nicht doch Menschen es betraten, um irgendetwas durchzuziehen. Mal eine Party feiern oder einfach nur abhängen. In dieser Nacht tat sich dort nichts. Hätte der Mond geschienen, dann hätten wir die Insel sicherlich entdeckt. So aber lag sie im Dunkeln.
    »Alles klar?«, fragte Suko.
    »Ich hole Golding.«
    »Ist okay.«
    Er wartete schon darauf, dass er die Handfesseln loswurde. »Dachte schon, du würdest mich hier verrecken lassen, Bulle.«
    Ich löste die Fessel, er wollte von mir wegrutschen, doch ich war schneller, hielt ihn fest und sorgte dafür, dass sein anderes Handgelenk wieder von einem Ring umschlossen wurde.
    Er stieg aus. Ich schloss die Tür und drückte ihm eine Hand in den Rücken. So dirigierte ich ihn dorthin, wo Suko stand. Vor uns schmatzte leise das Wasser, das in kleinen Wellen auf das Ufer zulief.
    »Dein Vorbild und deine Freunde scheinen dich im Stich gelassen zu haben!«, provozierte ich Archie. »Eigentlich hätte sich schon etwas tun müssen.«
    Er fragte: »Wie spät ist es denn?«
    »Noch eine halbe Stunde bis Mitternacht.«
    »Dann haben wir Zeit genug. Er wird erscheinen, und meine Freunde kommen auch, denn sie sind auch seine Freunde. Azur lebt wieder, und er wird eine neue Botschaft durch seine Musik in die Welt bringen, darauf könnt ihr euch verlassen.«
    »Welche ist es denn?« Ich kannte die Antwort bereits, hatte die Frage aber trotzdem gestellt.
    Archie spannte seinen Körper an, legte den Kopf zurück und lachte erst mal. Dann senkte er seine Stimme, um ihr einen geheimnisvollen Klang zu geben. »Es ist die Botschaft der Hölle. Die des Teufels. Ja, das ist so. Azur hat den Teufel gefunden. Er hat seine Songs für ihn komponiert. Er hat sie nie öffentlich gespielt, doch ich weiß, dass er so seinen Weg in die Hölle vorbereitet hat.« Er fing wieder an zu lachen.
    Ich glaubte ihm. Es kam mir in diesem Fall auch nicht darauf an, wie es der böse Engel geschafft hatte, sondern was er daraus machen wollte. Und das konnte ich nicht akzeptieren.
    Einige Minuten vergingen, in denen sich nichts tat. Ich behielt Archie unter Kontrolle, denn so ganz traute ich ihm nicht. Es war durchaus möglich, dass er sich plötzlich losriss und davonlief.
    Suko hielt sich mit Bemerkungen zurück. Er gab sich sehr konzentriert und richtete seinen Blick auf die Wasserfläche, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen.
    Ich wollte ihn schon danach fragen, als er mich ansprach. »John, ich denke, wir sollten uns anders verhalten.«
    »Okay. Und wie?«
    »Rüberfahren.« Er hob den rechten Arm und deutete auf das Wasser.
    »Ans andere Ufer?«
    »Nein, auf die Insel.«
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Klar, Suko hatte recht. Wir hatten zwar keinen Beweis dafür, dass Azur dort erscheinen würde, aber wenn man es genau betrachtete, war es der perfekte Ort für seinen Auftritt.
    »Was sagst du dazu?«
    »Sehr gut, Suko. Von dort aus kann er alles unter Kontrolle halten. Da ist er der Chef. Er ist da und trotzdem nicht für jeden erreichbar. Und er kann seine Botschaft unter die Fans bringen. Wir fahren rüber.«
    Mehr brauchte ich nicht zu sagen.
    Suko bückte sich bereits und kümmerte sich um eines der Ruderboote. Sie lagen nebeneinander. Ihr Kiel drückte in die feuchte Erde.
    Archie Golding beobachtete den Inspektor. Bisher hatte sich der

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