1744 - Der Plan des Unsterblichen
daß an diesen Argumenten etwas dran war. „Kommen wir zur Sache zurück."
„Sehr vernünftig. ES wählte Philip aus, damit ihr mit den Ennox in Kontakt kommt. Und die Ennox mit den Galaktikern. Da ES mit eurer Neugier rechnete, war es wahrscheinlich, daß ihr auch irgendwann die Ennox verstehen lernen würdet. Das aber mußte zur Folge haben, daß sie sich euch gegenüber zu ihrem vielleicht größten Problem äußerten. Ich spreche davon, daß die Ennox nicht den Kurzen Weg in die Große Leere gehen konnten. Ihr erfuhrt von dem, was die Ennox das >Größte Kosmische Rätsel< nennen. Und ihr startetet die erste Coma-Expedition, um dieses Rätsel zu lösen. Das waren sehr entscheidende Schritte, denn nur dadurch konntet ihr irgendwann auf Moira stoßen."
„Es kam, wie es kommen mußte", setzte Perry Rhodan den Gedanken fort. „Wir kamen zu den Sampler-Planeten und deren Rätseln. Und stießen dann auf die Spindeln und Segmente, aus denen die Spindelwesen entstanden."
„Die Weichen waren gestellt", fuhr Ernst Ellert fort, „aber es gab viele mögliche Wege. Welche ihr beschreiten würdet, wußte niemand. Sogar ES war auf Spekulationen angewiesen - und war zu der Zeit mit seinem Bewußtseins-Reservoir beschäftigt. Das erste Teilziel habt ihr erreicht, wenn auch auf einigen Umwegen und über Nebensächlichkeiten. Natürlich hat Moira dabei eine bedeutende Rolle gespielt, wenngleich sie durch ES nicht zu lenken war. Dafür waren ihre Schritte aber leichter zu erahnen als eure. Das erste Teilziel war der Kontakt mit den Ayindi, das zweite das Erkennen der erweiterten Struktur des Universums, das ihr hilfsweise und sehr ungenau mit einem Möbiusband beschrieben habt. Ich gebe zu, daß eure Gehirne vielleicht nicht geeignet sind, bessere Bilder zu bauen. Aber das ist nebensächlich. Sprechen wir vom dritten Teilziel des Langzeitplans."
„Der Abruse", stellte Perry Rhodan fest.
„Genau. Durch den Kontakt mit den Ayindi im Arresum mußtet ihr zwangsläufig mit deren Problem konfrontiert werden. Eigentlich haben die Ayindi nur ein echtes Problem: die Abruse. So sehen sie es. Aber sie sehen es falsch. Die Abruse ist kein Problem der Ayindi."
Erstaunte Mienen ringsum.
Und verblüfftes Schweigen.
„Durch das Problem mit dem löchrigen Universum in der Nähe des Planeten Mars und durch dessen Kristallisation ist vermeintlich auch für die Terraner oder die Galaktiker die Abruse zu einem Problem geworden.
Ihr fühlt euch in gewisser Hinsicht mit den Ayindi verbündet, da ihr nun einen gemeinsamen Feind habt. Aber die Abruse ist auch nicht das Problem der Terraner oder der Galaktiker. So einfach darf man alles nicht sehen."
„Vielleicht solltest du uns das genauer erklären", forderte der Terraner.
„Alles zu seiner Zeit", wiegelte Ernst Ellert ab. „Erst müßt ihr verstehen, daß ihr alle zwar nach eurem freien Willen gehandelt habt, aber doch im Sinn von ES. Die Wege, die ihr gegangen seid, habt ihr letzten Endes selbst bestimmt, auch wenn die Weichen gestellt waren. Aber an jeder Weiche führten viele verschiedene Wege in die Zukunft."
„Das ist mir zu allgemein!" rief Atlan.
„Geduld, Arkonide." Der Bote von ES hob beschwichtigend eine Hand. „Ich bin gekommen, um euch im Auftrag von ES in weitere Einzelheiten des Langzeitplans einzuweihen. Ihr werdet sogar Instruktionen für eure weiteren Handlungen erhalten. Damit wird leider eure Entscheidungsfreiheit eingeengt, aber es muß sein. In besonderem Maß gilt das für die Zellaktivatorträger, denn denen kommt eine besondere Bedeutung zu."
„Wir sind uns unserer Verantwortung bewußt", versicherte Perry Rhodan.
„Das höre ich gern. Aber ihr seid euch über eure Situation nicht völlig im klaren. Es ist enttäuschend für den Herrn von Wanderer, daß ihr es noch nicht einmal geschafft habt, die Abruse zu lokalisieren, geschweige denn, sie auszuschalten. Die Zeit könnte knapp werden. Und ich sage euch, sie wird sehr knapp. Ihr habt in vielen Einzelaktionen nicht optimal agiert."
Dazu konnten die Galaktiker nur schweigen.
„Nach den Ideal-Vorstellungen von ES hätte die Abruse zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr existieren dürfen", fuhr Ernst Ellert fort.
„Vielleicht ist das eine zu hohe Forderung. Zumindest hättet ihr aber ihren Sitz herausfinden müssen. Ihr seht, daß auch ihr in gewisser Hinsicht versagt habt. Ihr habt bei mehreren Aktionen unnötige Zeit verloren. Ihr habt auf euren Stolz gepocht und damit die Verhandlungen mit den
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