Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1746 - Das Herz der Abruse

Titel: 1746 - Das Herz der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unwillkürlich zur CIRIAC hinüber. Da sah er, daß eine schimmernde und glitzernde Gestalt aus der Schleuse glitt.
    Sie war humanoid und etwa zwei Meter groß. Ein Kristallpanzer überdeckte den Kopf, die Brust, den Rücken und einen Teil der Beine. Mit weit ausgreifenden Schritten entfernte sie sich von dem Raumschiff.
    „Ich sehe ihn", berichtete Rhodan seinem Sohn. „Er hat die CIRIAC gerade eben verlassen."
    Pene Vorace trug keinen SERUN. Dennoch bewegte er sich schnell und geschmeidig auf der schimmernden Kristallfläche des Planeten, der nur über eine sehr dünne Lufthülle verfügte. Er hatte offenbar keine Probleme, seinen Sauerstoffbedarf zu decken.
    Als Vorace sich einigen bizarr aufragenden Kristallgebilden näherte, die ein unüberschaubares Durcheinander bildeten, beschleunigte Rhodan seinen SERUN. Er schoß förmlich auf den Mann zu, doch als er die Kristallgebilde erreichte, die aussahen, wie von gewaltigen Kräften übereinander geschobene Eisschollen, war Pene Vorace verschwunden.
    Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben oder mit den Kristallen verschmolzen zu sein.
    „Pene, hörst du mich?" fragte Rhodan, der davon ausging, daß der Labortechniker ein Armbandkombi trug.
    Er erhielt keine Antwort.
    „Hast du ihn beobachtet, Michael?" sprach er seinen Sohn an, der in der Zentrale der CIRIAC wachte.
    „Bis zu seinem Verschwinden", kam die Antwort aus dem Raumschiff.
    „Er hat die für einen Menschen normale Temperatur. Auch die Kristalle an ihm haben die gleiche Temperatur. Die Instrumente haben einen geringen Sauerstoffumsatz registriert."
    „Ich verstehe das nicht", sagte Rhodan. „Er unterstreicht, daß er keine Bedrohung für uns darstellt, aber dann antwortet er nicht mehr. Warum nicht?"
    „Ich schlage vor, daß wir verschwinden", entgegnete Michael. „Seien wir doch zufrieden damit, daß er nicht mehr an Bord ist. Damit sind wir einen Unsicherheitsfaktor los."
    „Richtig", stimmte Icho Tolot zu. „Ich glaube nicht, daß wir hier etwas entdecken werden, was uns bei der Suche nach dem Herzen der Abruse hilft. Es ist besser, wenn wir starten."
    „Also los!" befahl Rhodan.
    Michael reagierte augenblicklich. Er hob die CIRIAC mit Hilfe der Antigravs ab, so daß das Rochenschiff langsam in die Höhe schwebte. Für Rhodan und den Haluter ergaben sich keine Probleme. Sie lenkten sich mit Hilfe der SERUNS ebenfalls in die Höhe, holten das Raumschiff schon nach wenigen Sekunden ein und glitten in eine Schleuse.
    Als Rhodan sich umdrehte und zurückblickte, sah er ein glitzerndes Objekt, das sich rasend schnell der CIRIAC näherte. Bevor er noch etwas sagen konnte, verschwand es aus seinem Blickfeld.
    Die Schleuse schloß sich hinter ihnen.
    „Verdammt", klang es aus den Lautsprechern.
    „Was war das?" fragte Rhodan, während er - ebenso wie der Haluter - den SERUN ablegte.
    „Pene Vorace", erwiderte Michael. „Ich habe die Schutzschirme zu spät aktiviert."
    In der Zentrale führte er ihnen in Zeitlupe vor, was geschehen war. Eine über und über mit Kristallen bedeckte Gestalt jagte an die CIRIAC heran.
    „Es ist Vorace", erkannte Icho Tolot, dessen Planhirn wie eine organische Rechenmaschine funktionierte und in der Lage war, in Bruchteilen von Sekunden Tausende von Informationen zu verarbeiten. So konnte er das Erinnerungsmuster vom Aussehen des Labortechnikers mit dem Erscheinungsbild auf dem Monitor vergleichen, Abweichungen herausfiltern und aus den verbleibenden Bildinformationen zweifelsfrei erkennen, um wen es sich handelte.
    „Er ist also wieder an Bord", stellte Rhodan fest.
    „Er hat die CIRIAC durch eine kleine Schleuse betreten", bestätigte Michael. „Das >Hirn< der CIRIAC hat ihn nicht mit Hilfe der Schutzschirme abgewehrt, weil sie wohl ebenso wie Icho Tolot zu dem Ergebnis gekommen ist, daß es sich bei ihm um ein terranisches Besatzungsmitglied handelt."
    Rhodan ließ sich die kurze Aufnahme noch einmal verlangsamt vorführen. Deutlich zeigten die Bilder, daß die Umwandlung in Kristalle weiter fortgeschritten war. Dabei schienen sich zahlreiche Kristallinseln auf dem Körper von Vorace zu bilden, die sich durch eine zartblaue Farbe von den anderen Flächen abhoben. Sie waren unterschiedlich groß: Einige hatten einen Durchmesser von nur wenigen Millimetern, andere waren faustgroß und wölbten sich kugelförmig aus der Haut.
    „Wir müssen ihn aufspüren und neutralisieren", sagte Rhodan. „Wir können nicht zulassen, daß er ungehindert an Bord agiert. Er

Weitere Kostenlose Bücher