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1746 - Das Herz der Abruse

Titel: 1746 - Das Herz der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat uns zwar seine Loyalität erklärt, aber wir wissen nicht, ob es wirklich Pene Vorace war, der da mit uns gesprochen hat, oder ob es sich mittlerweile um ein anderes Lebewesen handelt, das von dem Gedankengut und den Zielvorstellungen der Abruse bestimmt wird."
    „Was willst du tun, wenn wir ihn haben?" fragte Michael.
    „Wir schließen ihn in ein Feld aus Formenergie ein", beschloß Rhodan.
    „Danach sehen wir weiter."
    Er nahm Verbindung mit der CADRION und der CAJUN auf, um den anderen kurz zu berichten, was geschehen war.
    „Wir fliegen weiter", entschied er. „Auf diesem Planeten geschieht nichts mehr. Wir werden nichts erfahren, was uns irgendwelche neue Erkenntnisse bringt. Versuchen wir es in anderen Sonnensystemen."
    „Ich schlage das Draam-System vor", entgegnete Atlan.
    „Einverstanden. Start in fünfzehn Minuten."
     
    *
     
    Alle Versuche, Pene Vorace auf dem Flug ins Draam-System aufzuspüren, scheiterten. Selbst mit Hilfe des Bordrechners gelang es seltsamerweise nicht, ihn zu finden. Der Labortechniker kannte sich überraschend gut aus an Bord, und er wußte die Räumlichkeiten, in denen es keine Beobachtungsgeräte gab, für sich zu nutzen. In vielen Abschnitten konnten eine Reihe von Meßdaten gewonnen werden. Sie gaben Aufschluß über Sauerstoff- und Wasserverbrauch, Energieumsatz und anfallende Abfallmengen, die dem Recyclingsystem zugeführt werden mußten. Darüber hinaus gab es noch eine Reihe weiterer Parameter, mit deren Hilfe ein lebendes Wesen an Bord lokalisiert werden konnte - falls es sich in den Bereichen aufhielt, in denen entsprechende Messungen vorgenommen werden konnten.
    Pene Vorace wich solchen Bereichen geschickt aus.
    „Was entsteht da in unserer unmittelbaren Nachbarschaft?" fragte Michael Rhodan voller Unbehagen.
    „Ich wäre froh, wenn ich diese Frage beantworten könnte", sagte sein Vater.
    Was verbarg sich hinter dem Phänomen der kristallinen Umwandlung?
    Wurde Vorace von einem menschlichen Wesen zu einem lebenden Geschöpf aus Kristall? Verwandelte er sich in eine vollkommen fremde Lebensform? Oder war der Prozeß der Umwandlung zugleich ein Weg in den Tod? Wurde der Labortechniker zu einem Geschöpf der Abruse und damit automatisch zu einem Feind? Verfolgte er bereits ihre Interessen?
    Gab es Verbindungen zu ihr und konnte man diese möglicherweise für sich selber nutzen?
    Auch als die drei Rochenschiffe das Draam-System erreichten, war noch keine einzige dieser Fragen beantwortet.
    Pene Vorace blieb verschwunden, und nichts deutete darauf hin, daß er noch lebte.
    Dennoch wuchs das Unbehagen. Perry Rhodan, sein Sohn Michael und Icho Tolot hatten das Gefühl, eine tickende Zeitbombe an Bord zu haben; ihre innere Anspannung stieg. Ihnen schien, als näherten sie sich dem Zeitpunkt, an dem die Bombe gezündet werden sollte.
    „Mila und Nadja müssen kommen", sagte Perry, als die drei Rochenschiffe in das Sonnensystem eindrangen.
    „Jetzt?" fragte Reginald Bull. „Der Zeitpunkt scheint mir etwas ungünstig zu sein."
    Die Sonne Draam hatte acht Planeten. Von ihnen waren sieben entweder der Sonne zu nah oder zu fern, als daß sie jemals Leben hätten tragen können. Allein der fünfte Planet befand sich in einer Position, die jener der Erde vergleichbar war und die allen Erfahrungen nach die günstigste für die Entwicklung von Leben war.
    Doch der Planet war von Schneeflocken förmlich eingeigelt. Eine derartige Massierung von Schneeflocken hatte bisher noch keiner der galaktischen Expedition beobachtet.
    „Das sind Zehntausende", stellte Icho Tolot fest.
    „Ich brauche die Resultate der Feinmessung", forderte Rhodan.
    „Der Planet ist bereits kristallisiert", antwortete die CIRIAC. „Es gibt aber große Vorkommen von Silikaten und Karbonaten."
    Die Syntronik lieferte eine übersichtliche Darstellung der Ordnung, in der sich die Schneeflocken im Orbit des Planeten verteilten. Sie verdiente besondere Aufmerksamkeit.
    „Die orbitale Verteilung steht fraglos unter der Aufsicht von den Diamantschiffen", bemerkte Michael Rhodan. „Es ist erstaunlich."
    „Sieht aus wie Saatketten", sagte Perry und schuf damit ein Begriff, der von anderen sehr bald übernommen werden sollte, da er den Kern der Sache traf.
    Die Schneeflocken bildeten zu jeweils etwa tausend Einheiten lange Ketten. Dabei wirkten sie wie aufgefädelt und erinnerten entfernt an DNS-Stränge.
    Die Schneeflocken hatten eine Metamorphose durchgemacht - es waren nicht mehr alle nur Schneeflocken

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