1746 - Das Herz der Abruse
den Galaktikern bisher nicht bekannt geworden. Daher hatten sie keine Möglichkeit gefunden, das Koordinatensystem zu nutzen und mit seiner Hilfe einen Weg zu ihrem Ziel zu finden.
An Bord der MANAGA hatte sich das Team Gucky, Dao-Lin, Mila und Nadja des Standortkommandanten Smezz angenommen und ihm eine Reihe von wichtigen Informationen entlockt. Sie betrafen das ABKOS.
Dabei war es gelungen, insgesamt 123 Ziffernfolgen zu erfahren, ohne daß es jedoch gelang, den so außerordentlich wichtigen Nullpunkt zu ermitteln.
Auch Paunaro war es nicht gelungen, die Geheimnisse des ABKOS zu enträtseln und den entscheidenden Nullpunkt zu finden.
Nun taten sich die ayindischen Wissenschaftlerinnen mit dem Nakk zusammen und überprüften die ABKOS-Kopie von Smezz unter den neuen Gesichtspunkten noch einmal.
Die Kosmologin Hiralda erwies sich als überaus intelligente Ayindi, die zudem kooperativer war als alle anderen, mit denen man bisher zusammengearbeitet hatte. Schon früher hatte Paunaro gemeinsame Forschungsarbeiten mit den Ayindi betrieben, und so zeigten sich schon bald erste Ergebnisse.
Myles Kantor kam zu Rhodan, um mit ihm darüber zu sprechen.
„Das Team ist zu einer bemerkenswerten Erkenntnis gekommen", berichtete er mit leiser Stimme, nachdem er sich in einen Sessel in der Kabine Rhodans gesetzt hatte. „Es geht davon aus, daß es sich bei den 123 Ziffernfolgen um Hyperstrahler handelt. Diese könnten das Herz der Abruse bilden."
„Ein interessanter Gedanke", fand Rhodan.
„Paunaro und Hiralda haben eine Serie von Berechnungen angestellt, von denen viele nichts ergeben haben, was irgendeinen Sinn macht", fuhr Myles Kantor fort. „Einige ergeben jedoch, daß es sich bei den 123 Objekten um ungewöhnlich dicht beieinanderstehende Sonnen handeln muß."
Rhodan spürte, daß sie einen gewaltigen Schritt weitergekommen waren. „Und?"
„Wenn diese 123 Objekte das Herz der Abruse bilden, dann könnte diese Ballung aus 123 Sonnen identisch mit dem Nullpunkt des abrusischen Koordinatensystems sein!"
„Womit wir dann den Schlüssel zum ABKOS hätten", ergänzte Rhodan. „Damit könnten wir dann auch die Informationen verwenden, die wir Smezz entnommen haben."
„Richtig!"
Rhodan hielt es nicht mehr in seinem Sessel. Er erhob sich und ging zu einem Monitor, der ihm einen Blick auf den Sternenhimmel der Abruse gewährte.
Wo zwischen den vielen funkelnden Punkten befand sich der Nullpunkt des Koordinatensystems? Wo verbarg sich der Schlüssel, der ihnen Zugang zur Welt der Abruse gewähren würde?
„Die Ayindi setzen ihre Untersuchungen unter diesem Blickwinkel fort", ergänzte Myles Kantor.
Rhodan kehrte an seinen Platz zurück. Nachdenklich strich er sich mit den Fingerspitzen über die Lippen.
„Moment mal", sagte er. „Gibt es irgendwelche Informationen darüber, wie weit die Ballung aus 123 Sonnen vom Einflußbereich der Ayindi entfernt ist?"
Myles Kantor lächelte.
„Ich wußte, daß du diese Frage stellen würdest", entgegnete er. „Sie ist naheliegend. Tatsächlich gehen die Ayindi bei ihren Untersuchungen davon aus, daß die 123 Hyperstrahler in der Nähe ihres Gebietes stehen - was auch immer sie in diesem Zusammenhang mit Nahe bezeichnen."
„Wenn die Hyperstrahler wirklich nicht so weit entfernt sind, dann müßte es möglich sein, sie mittels weitreichender Hypertaster zu orten..."
„... und so ihre genaue Position zu bestimmen", fügte Myles Kantor eifrig hinzu.
„Ein solches kosmisches Objekt ist einmalig, es müßte ins Auge stechen", betonte Rhodan.
„Richtig", bestätigte Myles. „Davon gehen Paunaro und die Ayindi auch aus. Sie bemühen sich zur Zeit, mit Hilfe der Hypertaster ein solches Objekt auszumachen."
„Wird das viel Zeit erfordern?"
„Sie haben eine mühevolle Kleinarbeit vor sich, die tatsächlich sehr viel Zeit erfordert", erläuterte der Wissenschaftler. „Immerhin müssen sie Messungen entlang der Grenze der ayindischen Enklave vornehmen und mit den Hypertastern die Todeszone durchleuchten. Das ist nicht so einfach, wie es sich anhört, und verlangt viel Geduld."
„Können wir ihnen irgendwelche Unterstützung geben?"
„Wir können sie nur in Ruhe lassen."
„Wie lange?"
Myles Kantor zuckte mit den Achseln.
„Du kennst Paunaro ja, und daher weißt du, daß er nicht immer auskunftsfreudig ist. Aber vermutlich kann er mir auch nicht sagen, wieviel Zeit er benötigt. Die Ayindi und er müssen ein gewaltiges Gebiet absuchen. Beginnen sie mit
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