1748 - Pakt mit dem Jenseits
Zucken rann durch seine Glieder. Plötzlich warf er die Arme hoch, torkelte einen Schritt zurück und brach auf der Türschwelle zusammen.
Geschossen wurde nicht mehr.
Auch die Echos waren verklungen. Die Stille des Todes breitete sich aus.
Suko dachte daran, dass er Glück gehabt hatte. Wäre er hinter dem Mann hergelaufen, hätte es auch ihn erwischen können, denn gegen Kugeln aus dem Hinterhalt war auch er nicht gefeit.
Wie sollte er reagieren?
Suko wusste nicht, ob die andere Seite ihn gesehen hatte. Und ihm war auch nicht klar, wie viele Killer vor der Haustür lauerten. Er ging von zweien aus, es konnten aber auch mehr sein, die alle, die sich im Haus aufhielten, töten wollten.
Suko zog sich zurück, nachdem er noch einige Zeit gewartet hatte. Er öffnete die Tür zum Zimmer, wo man auf ihn wartete und man auch die Schüsse gehört hatte.
Lilian Monkford kam auf ihn zu. Sie war erregt und atmete heftig. »Kann es sein, dass wir Schüsse gehört haben?«
Suko nickte. »Ja, das ist so.«
»Und?«
Er ging auf die beiden männlichen Monkfords zu, wobei Lilian an seiner Seite blieb.
»Wer hat geschossen?«, fragte Peter Monkford. »Und auf wen?«
»Ich weiß nicht, wer geschossen hat. Jedenfalls haben wir Besuch von eiskalten Killern bekommen. Und geschossen haben sie auf Zacharias, der es leider nicht überlebt hat.«
Alle drei erlebten einen Schock. Sie schauten sich an, konnten nichts sagen, und Jason schlug sogar die Hände vor sein Gesicht.
»Aber der Mann hat keinem etwas getan«, flüsterte Lilian Monkford. »Warum erschießt man ihn dann?«
»Es ist schwer zu begreifen«, gab Suko zu. »Ich denke, dass die Killer den Auftrag haben, jeden zu töten, der sich hier im Haus aufhält.«
»Und warum das?«, fragte Peter Monkford.
»Ich weiß es nicht.« Suko hob die Schultern. »Möglicherweise geht es um Zeugen. Aber das sollte uns egal sein. Wir müssen uns darauf konzentrieren, diesen Angriff zu überleben.«
»Haben Sie denn eine Idee?«
Suko schaute Peter an. »Nein, ich denke noch nach.«
Den Vorschlag machte dann Monkford. »Wie wäre es denn, wenn wir den Raum hier verlassen und woanders hingehen?«
»Gibt es eine zweite Tür?«
»Nein.«
Suko winkte ab. »Dann hat es keinen Sinn, wenn wir das tun. Ich gehe davon aus, dass die Killer das Haus bereits betreten haben. Wir würden nur in ihr Feuer laufen. Deshalb ist es besser, wenn wir den Raum hier nicht verlassen.«
»Aber die werden doch auch herkommen«, flüsterte Lilian.
»Davon gehe ich aus.« Suko hatte ruhig gesprochen. »Ich denke mal, dass sie das Haus durchsuchen werden. Das müssen sie einfach tun.«
»Und dann werden wir hier erschossen?«
Suko lächelte Lilian zu. »Nicht, wenn wir uns entsprechend verhalten.«
»Wie meinen Sie das denn?«
»Wir werden uns eine Deckung suchen. Die Sessel sind dick und breit. Ich meine schon, dass sie einen Schutz bieten.«
»Ha, gegen diese abgebrühten Killer und ihre Kugeln?«
Suko lächelte, bevor er sagte: »Vergessen Sie nicht, dass ich auch noch da bin.«
»Ja, wie Ihr Kollege, aber von dem ist nichts zu sehen.« Peter Monkford rückte bereits einen Sessel zurecht.
»Das können Sie auch als positiv ansehen. Mit ihm wird die andere Seite nicht rechnen. Ich kenne meinen Kollegen. Der weiß genau, was er tut. Verlassen Sie sich darauf.«
»Und es gibt noch Indira«, meldete sich Jason, »ich weiß, dass sie uns nicht im Stich lässt.«
»Hör auf!«, rief sein Vater. »Indira ist tot!«
»Nein, das ist sie nicht. Meine Schwester ist zu einem Engel geworden, und der wird uns helfen.«
»Okay, meinetwegen. Du aber gehst erst mal mit in Deckung. Und dann kannst du beten.«
Suko war froh darüber, dass sich die Familie so gut in der Gewalt hatte. Keiner drehte durch. Natürlich fürchteten sie um ihr Leben, aber es gab auch das Vertrauen.
Suko musste noch für sich eine gute Deckung finden. Er wollte nicht offen zu sehen sein, wenn die Killer das Zimmer betraten. Und das würde geschehen, davon ging er aus. Die Männer suchten nach ihnen, das war ihr Job.
Die Sessel kamen für Suko nicht mehr infrage. Er dachte daran, dass es vielleicht besser war, wenn er keine Deckung hatte, sondern sich nur in den toten Winkel der Tür stellte. Die beiden Killer würden ihn nicht so schnell sehen, und so würde er die nötige Zeit haben, einzugreifen.
Suko hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, da setzte er ihn auch schon in die Tat um. Er wollte sich an die Wand drücken und war
Weitere Kostenlose Bücher