1749 - Teufel auf zwei Rädern
die Scheibe wieder nach oben fahren und nickte Suko zu. »Bisher hat sich dein Vorschlag gelohnt.«
»Danke. Ich hoffe, es bleibt so.«
Wir fuhren wieder an. Der Duke war neugierig, er wollte wissen, warum der Kollege zu mir gekommen war.
»Wir sprachen nur über den Weg.«
»Echt?«
»Unecht gibt es bei mir nicht.«
Dann bogen wir auf die Straße ein. Es wäre super gewesen, keinen Nebel zu haben. Dann hätte Suko aufdrehen können, so aber mussten wir uns den Verhältnissen anpassen, und ich wurde den Eindruck nicht los, dass die Suppe etwas dichter geworden war. Allerdings blieb unser Vordermann noch gut sichtbar, denn der Abstand zwischen uns war schon ziemlich gering.
Unser Schützling war unruhig, immer wieder sprach er mit sich selbst und blieb auch nicht still sitzen und rutschte unaufhörlich von einer Seite auf die andere.
Das störte uns nicht. Suko fuhr konzentriert weiter, ich schaute immer wieder durch die Scheibe nach draußen, sah aber nichts und hörte Sukos Frage.
»Was meinst du, John? Wann wird sie angreifen?«
»Nicht in der Stadt. Ich denke, dass sie mit ihrer Maschine eine gewisse Bewegungsfreiheit braucht. Die hat sie im Freien. Ich meine, in einer Gegend wie die, in der wir uns befinden.«
»Dann könnte es ein Rennen geben.«
»Kommt darauf an, wer besser fährt.«
»Ich werde mir Mühe geben. Oder noch besser wäre es, wenn wir nahe an sie herankommen. Sie praktisch zwingen, sich zum Kampf zu stellen. Das wäre ideal.«
»Aber ohne Fahrzeuge.«
»Das versteht sich.«
Wir fuhren weiter. Kein Schritttempo, aber recht langsam. Einmal erklang hinter uns ein Rauschen und wenig später wurden wir von einem Lastwagen überholt, dessen Fahrer es mehr als eilig hatte. An der rechten Fahrerseite schob sich die Ladefläche wie eine mächtige Wand vorbei, die zum Glück nicht blieb.
Bisher war alles gut gelaufen. Aber eine Wette, dass es so blieb, hätte ich darauf nicht angenommen. Mein Bauchgefühl war auch nicht das beste. Die Gegend und das Wetter waren für die andere Seite einfach ideal. Ich versuchte immer wieder, die Sichtweite abzuschätzen. Mehr als fünfzig Meter waren es auf keinen Fall. Wir hatten vor dem Einsteigen noch Handynummern ausgetauscht, und ich wollte von den Kollegen wissen, wie es weiter vorn aussah.
Ich rief ihn an. Kaum hatte er meine Stimme gehört, vernahm ich sein leises Lachen, dann sagte er: »Bisher ist alles okay. Und bei Ihnen?«
»Ebenfalls.«
»Was ist mit dem Duke?«
Mein Mundwinkel zuckte. »Der ist ruhig und denkt wohl über seine Sünden nach.«
»Soll er, Mister Sinclair. Mal eine andere Sache. Haben Sie den riesigen Truck gesehen?«
»Habe ich.«
»Der hätte uns beinahe gerammt. Ich hatte den Eindruck, dass er wie ein Ungeheuer wirkte, das alles zur Seite schieben wollte. Die Straße ist zu schmal.«
»Aber sonst war nichts, oder?«
»Nein.«
Ich zeigte mich zufrieden. »Dann wollen wir zusehen, dass wir den Rest auch noch hinter uns bringen.«
»Ja, bis später.«
Während des Telefonats war es still gewesen. Das änderte sich jetzt, denn vom Rücksitz her meldete sich der Duke.
»Noch sind wir nicht da!«, sagte er und stöhnte leise auf. »Ich sehe das alles etwas skeptisch. Dieses Weib weiß genau, was es will. Ich muss ausgeschaltet werden, und Maja kennt alle Tricks. Darauf könnt ihr euch verlassen.«
»Du brauchst keine Angst zu haben. Wir bringen dich schon gut unter.«
»Und wie geht‘s dann weiter?«
»Dann kümmern wir uns um Maja.«
Er kicherte. »Das ist gar nicht so einfach, wie ihr euch das verstellt. Die ist uns über. Die – sie – hat nicht nur das Schwert als Waffe, sondern auch ihre Maschine. Oder habt ihr schon mal erlebt, dass ein Motorrad fliegen kann?«
Das hatten wir nicht und gaben es auch zu.
»Genau das ist es doch. Sie hat alle Chancen, um entkommen zu können, wenn sie zugeschlagen hat. Die jagt durch die Luft, und wir müssen auf dem Boden bleiben. Und wenn sie landet, greift sie mit ihrem Flammenschwert an, das ihr der Teufel geschenkt haben muss. Das glaube ich zumindest.«
Ich wollte nicht, dass der Duke aufhörte zu reden, und fragte ihn deshalb: »Kannst du dir denn erklären, wie es ihr gelungen ist, überhaupt an den Teufel heranzukommen?«
Es war eine Frage, über die er erst nachdenken musste. Dann meinte er: »Nein, das weiß ich nicht. Da bin ich überfragt, denn ich habe nie daran gedacht, solch einen Weg zu gehen. Ich war mit meinem Job zufrieden. Sie wollte mehr.«
»Und
Weitere Kostenlose Bücher