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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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töten!«
    »Geh!« wiederholte der Sensenmann scharf, und ich setzte mich langsam in Bewegung. Meine Schuhe waren so schwer, als wären sie mit Bleiplatten besohlt.
    Wenn er doch endlich Roxane loslassen würde! dachte ich grimmig. Draußen war es eiskalt, aber ich spürte es kaum.
    Ich wartete im Garten auf den Höllenjäger. Was er im Haus mit Roxane anstellte, sah ich nicht.
    Er trat jedenfalls ohne sie aus dem Haus und näherte sich mir mit einer Geschmeidigkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Jetzt hob er die Hände, und im nächsten Moment flimmerte die Luft vor ihm.
    Er ließ etwas entstehen!
    Eine Sense!
    Als ich das scharfe, blinkende Blatt sah, zog sich meine Kopfhaut schmerzhaft zusammen. Verdammt, die Sense vervielfachte die Reichweite meines Gegners. Wie sollte ich an ihn herankommen?
    Er schwang die Sense hoch, und in derselben Sekunde schnitt sie surrend durch die Luft. Ich duckte mich. Das Sensenblatt verfehlte mich knapp, und ich sprang zurück.
    Der Tod folgte mir und versuchte mit dem zweiten Streich meine Beine zu treffen. Ich stieß mich vom Boden ab und hoffte, schnell und hoch genug zu springen. Es reichte gerade noch.
    Dann warf ich mich dem Schnitter entgegen. Ich schlug nach seiner bleichen Knochenfratze, doch er drehte sich gedankenschnell weg, nützte den Schwung und setzte die Sense gleich wieder ein.
    Irgendwie gelang es mir, abermals einem tödlichen Treffer zu entgehen. Aus den Augenwinkeln nahm ich Mr. Silver und Roxane wahr. Da der Sensenmann und ich fortwährend in Bewegung waren und die Positionen wechselten, konnten der Ex-Dämon und die weiße Hexe meinen Gegner mit ihren übernatürlichen Kräften nicht attackieren. Das wäre für mich zu gefährlich gewesen.
    Mr. Silver wirbelte auf den Hacken herum und verschwand im Haus, während ich das Kunststück zuwege brachte, den Tod mit meinem magischen Ring zu treffen.
    Er war zu stark, um gleich nach diesem ersten Schlag auseinanderzufallen, aber er zeigte Wirkung, und das gab mir gewaltig Auftrieb.
    Ich setzte sofort nach. Einem angeschlagenen Gegner darf man nicht Gelegenheit geben, sich zu erholen! Deshalb krallte ich meine Linke in die schwarze Kutte und riß den Schnitter auf mich zu.
    Doch der Tod war auf der Hut. Mit dem Schaft seiner Sense traf er meine Brust und stieß mich kraftvoll von sich.
    Ich ruderte wild mit den Armen, schaffte es jedoch nicht, auf den Beinen zu bleiben, stürzte, und mein Gegner schwang gleich wieder seine verfluchte Sense – diesmal von oben nach unten. Die Spitze des blinkenden Blattes sollte meine Brust durchdringen, doch ich rollte gedankenschnell zur Seite.
    Tief bohrte sich das Sensenblatt in den Boden. Ich sprang auf, und Mr. Silver schrie: »Tony!«
    Der Ex-Dämon warf mir Shavenaar, das Höllenschwert, zu.
    Ich fing die lebende Waffe auf, und nun hatte sich das Blatt zu meinen Gunsten gewendet.
    Bereits den nächsten Sensenschwung parierte ich mit dem Höllenschwert, das sich hervorragend führen ließ. Shavenaar verstand eine ganze Menge von Kämpfen, und diese Erfahrung stand mir nun zur Verfügung.
    Nachdem ich zwei weitere Attacken des Sensenmannes abgewehrt hatte, ging ich zum Angriff über. Ich schlug die Sense nach unten, damit der Schnitter für einen wichtigen Augenblick ungeschützt war, und dann zielte ich auf seinen Halswirbel!
    Shavenaar traf ihn mit großer Wucht.
    Der Tod verlor seinen Kopf – und der Kampf war entschieden.
    Vorbei.
    Ich hatte den Sensenmann besiegt!
    Der Schädel fiel aus der Kapuze und landete auf dem Boden, wo er sich auflöste. Gleichzeitig zerfiel auch das restliche Gerippe.
    Ich stützte mich keuchend auf Shavenaar.
    Als von meinem grausamen Gegner nichts mehr zu sehen war, tat ich einen tiefen, erleichterten Atemzug.
    Ich begab mich zu Roxane und Mr. Silver.
    »Danke«, sagte ich zu meinem Freund und gab ihm das Höllenschwert zurück.
    »Das war ein guter Kampf, Tony«, sagte der Ex-Dämon anerkennend.
    »Freut mich, daß er dir gefallen hat«, scherzte ich geschlaucht. Wir traten ins Haus, und Roxane schloß die Terrassentür.
    Mr. Silver fragte nicht, sondern brachte mir einen Pernod.
    »Hier, Tony«, sagte er grinsend. »Deine Medizin.«
    ***
    Tucker Peckinpah fütterte seinen leistungsstarken Computer mit all dem, was er über die Gegner in Erfahrung gebracht hatte. Vergebens – der Name Delmer Da Soto war nie zuvor aufgetaucht.
    Seufzend strich sich der Industrielle über das schüttere Haar. Bis vor kurzem hatte man ihn so gut wie nie

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