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1753 - Die Crypers

Titel: 1753 - Die Crypers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eng beieinander die vielgegliederten Scheibenwesen, denen man eine grundsätzlich friedliche und philosophische Weltsicht attestierte.
    Von allen Völkern Hirdobaans waren die Patruskees wahrscheinlich das harmloseste, für seine Friedfertigkeit und Redlichkeit bekannt, aber auch für religiöse und spirituelle Macken.
    Eine Straßenbeleuchtung gab es in Morr nicht, jedenfalls nicht in dieser Gegend; die technologische Zeitspanne, die in dieser Stadt überbrückt wurde, entsprach etwa dem Abschnitt von der Renaissance bis zur Gründung des alten Solaren Imperiums: Es gab unglaublich primitive und schlichte Quartiere, und ab und zu stieß man, als Anachronismus besonderer Art, auf das eine oder andere hochwertige und moderne technische Gerät. Niemand schien sich an diesem eigentümlichen Beieinander und Nebeneinander zu stören.
    „Es gibt hier Crypers, die sich ein wenig mit Atomtechnik auskennen", dozierte Moin-Art spöttisch, „und dann gibt es andere, die Spaziergänger mit knisternden Fackeln nach Hause bringen. Llatru ist eine verrückte Welt, mit verrückten Bewohnern."
    „Gib acht, Moin-Art, was dem Gehege deiner Zähne an Worten entweicht", warnte Coram-Till seinen Offizier. „Auf solchen Welten werden manche Leute wegen eines dummen Witzes umgebracht..."
    „Was für ein schöner Tod", kommentierte Ronald Tekener sarkastisch. „An seinem Humor zu sterben... Wem ist solcher Tod schon beschieden?"
    Coram-Till führte uns geschickt und schnell durch das Gewirr der Gassen. Wir hatten jetzt den Rand der Stadt erreicht. Hier gab es keine gepflasterten Straßen mehr, die Häuser waren nur eingeschossig, und die Gerüche auf den Straßen, vor allem in den Rinnen am Rand, waren von der übelsten Sorte.
    Es war in einem der finstersten und übelriechendsten Winkel dieses Labyrinths, in dem wir auf unseren alten Bekannten CynSom stießen. Der Patruskee wirkte finster, vor allem, als er neben Coram-Till auch Tekener und mich erbückte.
    „Was wollen diese Galaktiker hier?" fragte er. „Dies ist eine Sache zwischen dir und mir, Artam-Con!"
    „Es sind Freunde", beteuerte der Cryper. „Und nun sag mir, von wem du deine Informationen hast.
    Ich will unmittelbar mit deinem Informanten sprechen, und zwar sehr schnell!"
    Der Patruskee wedelte heftig mit Armen und Beinen.
    „Das kann ich nicht tun", beteuerte er. „Du weißt, daß das viel zu gefährlich ist."
    Coram-Till griff nach hinten und ließ sich von Moin-Art eine entsicherte Waffe geben.
    „Da wir gerade von Gefahr sprechen", sagte er leise; immer wieder sah er sich vorsichtig um, aber in dieser Gasse waren wir völlig allein. Ringsum war es totenstill. „Du kennst mich als Artam-Con - in Wirklichkeit aber bin ich Coram-Till, falls dir der Name etwas sagt."
    „Der schreckliche, gefürchtete ..." Dem Patruskee versagte nach den ersten Worten die Stimme.
    „Genau der", bestätigte Coram-Till zornig. „Du kennst also meinen Ruf. Dann wirst du auch wissen, daß ich nicht zögern werde, dich einfach zu töten, wenn du nicht mit der Wahrheit herausrückst."
    Der Patruskee zitterte am ganzen Leib.
    „Ich kenne den Namen nicht", wimmerte er leise.
    „Aber du weißt, wo man ihn finden kann?"
    Patruskees, so hieß es, waren unfähig zu lügen. Ob das auch in diesem Fall stimmte? Er machte eine zustimmende Geste.
    „Fuhre uns hin!" forderte Coram-Till rauh. „Anderenfalls ...!"
    Er wedelte nachdrücklich mit der Waffe. Mir tat der Patruskee leid, aber ich konnte ihm nicht helfen.
    Langsam setzte er sich in Bewegung.
    „Er wird mich töten, wenn er erfährt ..."
    „Er wird nichts erfahren", versprach Coram-Till. „Wir werden uns im Hintergrund halten und nicht eingreifen. Ich will lediglich herausfinden, was auf Porlock wirklich passiert ist, mehr nicht. Wenn du deine Quelle triffst, brauchst du nichts zu sagen. Wir werden uns den Informanten aus der Ferne ansehen; erst nachdem du verschwunden sein wirst, werden wir auf unsere Weise Kontakt zu ihm herstellen. Er wird nie erfahren, daß du uns geholfen hast."
    Der Patruskee zeigte sich nicht überzeugt, aber er gehorchte. Er führte uns einige Staßen und Häuserblöcke weiter und blieb dann stehen. Mit einem seiner Arme deutete er auf einen dunklen Hof.
    „Dort", sagte er leise. „Ich muß durch dieses Tor gehen. Er ist wahrscheinlich schon zur Stelle."
    Coram-Till gab ihm einen sanften Klaps.
    „Dann geh und rede mit ihm", ermunterte er den Patruskee.
    CynSom trollte sich, noch immer aufgeregt und

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