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1753 - Die Crypers

Titel: 1753 - Die Crypers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unübersehbarem Mißtrauen und mit steigendem Zorn betrachteten.
    „Das allein ist es nicht!" machte sich der Logiksektor bemerkbar. „Der Hauptgrund ist vermutlich seine Trauer um Phana-Corg!"
    Phana-Corg.
    Ich hatte den Cryper dieses Namens nicht einmal zu sehen bekommen, geschweige denn mit ihm gesprochen oder gar zu tun gehabt, gar nicht zu reden davon, daß ich an seinem Tod keinerlei Anteil hatte. Alles, was ich über Phana-Corg wußte, stammte aus einem Memowürfel, den Moira vor rund zehn Jahren in der Station Coma-6 hinterlassen hatte; wer die uralte Söldnerin kannte und ihr ganz besonderes Selbstverständnis, der konnte sich leicht ausrechnen, wie fair, objektiv und wertneutral Moiras Report über den Ablauf der Ereignisse an Coma-6 ausgefallen war.
    Hinzu kamen die Berichte der Androgyn-Roboter und der überlebenden Hamamesch; auch diese Daten waren in meinem fotografischen Gedächtnis enthalten, aber leider sah ich keine Möglichkeit, diese Informationen auf angemessene Art und Weise für den Cryper aufzubereiten.
    Die Zeit zum Nachdenken über dieses Problem hatte ich, weil wir auf der Flucht waren. Coram-Till nahm mit seinem Schiff NIKKEN Reißaus vor einer starken Flotte und hatte genug damit zu tun, die so lästigen und gefährlichen Verfolger abzuschütteln. Wahrscheinlich war dies auch der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, auf einen Vorfall zu sprechen zu kommen, der für die Crypers mit einer demütigenden Niederlage geendet hatte.
    Daß unter den Toten dieses Gefechtes sich ein persönlicher Freund von Coram-Till befunden hatte, der Anführer der vernichteten Crypers-Flotte, Phana-Corg, spitzte diesen Zwist bis zum Äußersten zu. Während Coram-Till floh, konnte er im Nacken die Blicke derer spüren, die Phana-Corg nicht einmal eine Chance zur Flucht gelassen hatten.
    Vermutlich war Phana-Corg der väterliche Freund und Lehrmeister von Coram-Till gewesen, sein Kumpel, Schlachtgefährte, Waffenbruder.
    Coram-Till stieß ein zufriedenes Schnauben aus und wandte sich langsam um. Seine Augen musterten mich.
    „Wir haben sie abgehängt", stellte er fest. Er zeigte das CryperÄquivalent eines überlegenen ironischen Lächelns. „Wie immer. Sie werden uns nie kriegen, niemals!"
    „Ein gelungenes Manöver", stimmte ich zu.
    Inzwischen kannte ich die Bewohner Hirdobaans gut genug, um auch ihr Mienenspiel und ihre Gestik halbwegs richtig interpretieren zu können. Der Extrasinn half mir dabei. Es war offenkundig: Coram-Till belauerte uns, und er hatte ebenso offensichtlich Probleme damit, uns richtig zu etikettieren und in die passende Schublade zu stopfen.
    Auf der einen Seite gehörten wir zu denen, die seinen Freund und Mentor Phana-Corg auf dem Gewissen hatten - jedenfalls nach seinem Weltbild -, zum anderen hatten wir augenscheinlich gewisse Probleme mit den Hamamesch, die Hirdobaan dominierten. Für einen Rebellen, wie Coram-Till einer war, galt normalerweise die Regel „Der Feind meines Feindes ist mein Freund!"
    Würde er sich daran halten?
    „Ich sollte euch zu Trockenfutter für Kleinreptilien verarbeiten lassen", stieß der Cryper hervor; unter seinen Gefährten brach sich halblautes Gelächter Bahn.
    „Wer hätte einen Nutzen davon?" gab ich zurück, bevor Coram-Till den Gedanken weiter verfolgen und sich in eine fixe Idee verrennen konnte, angestachelt vom Heiterkeitserfolg bei seinen Leuten. Ich hatte Leute um noch geringerer Effekte wegen sterben sehen.
    „Abgesehen von den erwähnten Kleinreptilien!" ergänzte Ronald Tekener trocken. Sein Gesicht war von jener seltsamen steinernen Ruhe gezeichnet, mit der er seine jeweiligen Gegenüber oft genug aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht hatte.
    Coram-Till erwiderte den Blick. „Wir", antwortete er kalt. „Ein paar Fresser weniger, ein bißchen Futter mehr!"
    Tekeners Miene verzog sich sanft. Er begann zu lächeln, jenes unnachahmliche Grinsen tauchte auf seinem Gesicht auf, das ihm in der Milchstraße den Beinamen Smiler eingetragen hatte.
    Es war das kälteste und humorloseste Lächeln, das man sich nur vorstellen konnte.
    „Nur zu!" sagte er gelassen.
    Natürlich würde Coram-Till uns nicht umbringen, selbstverständlich nicht. Wenn dies seine Absicht gewesen wäre, hätte er das schon vor dem Start der NIKKEN erledigen können. Er machte auf mich auch nicht den Eindruck eines Geschöpfes, das seinen Spaß an Grausamkeiten hatte und sich darauf freute, uns zur Strafe für den Tod von Phana-Corg langsam zu Tode zu quälen.
    Das

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