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1754 - Blutige Tränen

1754 - Blutige Tränen

Titel: 1754 - Blutige Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Sondern Serena.«
    Es war eine Antwort, die uns beide überraschte. Bill schaute mich an, ich warf ihm einen Blick zu. Keiner von uns sagte etwas, wir nickten, und schließlich fand Sheila die Sprache wieder.
    »Es ist schon ungewöhnlich. Oder sieht einer von euch das anders?«
    »Nein.« Bill schlug gegen seinen rechten Oberschenkel. Er war plötzlich hellwach. »Da passiert über Wochen nichts. Und ausgerechnet jetzt sollen wir vorgeführt werden? So kommt es mir ehrlich gesagt vor.«
    Ich stand auf. »Keine Panik, Bill. Es wird am besten sein, wenn wir uns die Frau erst mal anschauen.«
    »Da hast du recht.«
    »Moment mal«, sagte Sheila, »da ist noch etwas, was ich euch sagen muss. Diese junge Frau, die Johnny mitgebracht hat, sieht zwar normal aus, aber sie ist trotzdem ungewöhnlich. Ich habe ihr Gesicht gesehen und erkannt, dass sie geweint hat. Das war an den Tränenspuren zu erkennen.«
    »Und?«, sagte Bill, der schon auf die Tür zuging, wo seine Frau stand. »Ist das etwas Besonderes? Finde ich nicht.«
    »Ich schon.«
    »Warum?«
    »Weil die Tränen blutig waren, die sie geweint hat...«
    ***
    Jetzt wurde es mehr als spannend. Da gab es eine Frau, die blutige Tränen weinte, und ich fragte mich, was der Grund war.
    Mein Blick hing an Sheila fest. »Bist du dir hundertprozentig sicher, dass sie blutige Tränen geweint hat?«
    »Ja, Johnny hat es mir gesagt, und er hat Lilian Block, so heißt die junge Frau, auch allein gelassen. Das heißt, bei Serena.«
    »Die hat sie unbedingt sehen sollen?«
    »Ja, John. Deshalb ist sie gekommen. Ich weiß auch nicht, woher sie wusste, dass sich Serena bei uns aufhält. Das wird sie uns hoffentlich noch sagen, wenn wir mit ihr reden.«
    »Und ob wir das tun«, sagte Bill, der ansonsten nur den Kopf schüttelte und schließlich fragte: »Was geht in diesem Haus eigentlich ab?«
    »Das finden wir noch heraus«, sagte Sheila. »Ich kann nur das wiedergeben, was Johnny mir gesagt hat.«
    Ich stellte eine Zwischenfrage. »Sonst hat es keinerlei Probleme mit dem neuen Gast gegeben?«
    »So ist es, John. Dann hätte Johnny etwas gesagt.«
    »Stimmt. Wo ist er im Moment?«
    Sie lächelte. »Er hält Wache. Unten im Souterrain, wo Serena sich aufhält.«
    »Dann lass uns endlich hingehen«, sagte Bill. »Da hat uns der Zufall eine Chance gegeben, die wir nutzen müssen...«
    ***
    Johnny Conolly hatte noch für Lilian geklopft und sich dann zurückgezogen, wie es ausgemacht war. Die beiden so unterschiedlichen Frauen sollten unter sich bleiben. Johnny hoffte, dass er später alles erfuhr.
    Lilian hatte die Tür behutsam geöffnet. Sie betrat einen wohnlich eingerichteten Raum, auf dessen Fußboden ein Teppich lag. Vor sich sah sie ein vollständig eingerichtetes Zimmer. Es gab eine kleine Couch, zwei bequeme Stühle, ein Regal, einen Fernseher und alles, was zu einer kleinen Wohnung gehörte, denn es gab noch mehr Zimmer als nur dieses eine.
    Sie sah eine zweite Tür, die in einen Nebenraum führte, aber das war nicht wichtig. Lilian hatte nur Augen für die Frau, die neben einem Sessel stand und in Richtung Tür blickte, wobei sie Lilian nicht aus den Augen ließ.
    Es war ein Unterschied zwischen den beiden. Im Vergleich zu Lilian wirkte Serena wie eine Königin. Sie war groß. Das rote Haar fiel bei ihr sofort auf, weil es so wild und auch übermäßig dicht auf dem Kopf wuchs. Ein edles Gesicht gehörte zu dieser Frau ebenso wie der Blick aus zwei Augen, deren Farbe nicht genau zu bestimmen war. Wer in die Pupillen schaute, der sah ein schwaches Changieren. Als würden die Augen verschiedene Farben annehmen können.
    Lilian bewegte sich vorsichtig. Sie spürte ihr inneres Zittern und sie wollte auch nichts falsch machen.
    »Hallo...«
    Das Wort war nur leise gesprochen worden und schwebte Serena entgegen.
    »Ja, ich habe dich gehört. Wer bist du?«
    Lilian blieb stehen und wagte nicht, sich zu rühren. Mit leiser Stimme nannte sie ihren Namen.
    »Ich heiße Lilian Block.«
    »Ja, meinen Namen kennst du ja. Und was willst du jetzt von mir? Müsste ich dich kennen?«
    »Nein, ich denke nicht.«
    »Was willst du dann hier?«
    »Hilfe und einen Ratschlag.«
    »Warum das?«
    »Weil ich mir keinen Ausweg mehr weiß.«
    Serena dachte nach. Sie ließ ihren Blick über die Gestalt wandern und legte die Stirn in Falten. »Du hast mich gesucht und auch gefunden, und deshalb werde ich dir auch zuhören. Warum bist du zu mir gekommen?«
    »Weil wir uns irgendwie gleich

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