Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1754 - Blutige Tränen

1754 - Blutige Tränen

Titel: 1754 - Blutige Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Vampir?«
    »Keine Ahnung.«
    »Oder auf dem Weg dorthin«, meinte Bill. »Ich denke da an einen Halbvampir, der sich so etwas wie eine Stärkung holen wollte.« Bill ging auf Lilian zu. »Ist das nicht so gewesen?«
    Sie gab ihm eine Antwort. »Du verstehst nichts, gar nichts. Das Blut ist wichtig. Wir haben lange danach gesucht. Jetzt haben wir Serena gefunden. Wir wussten, dass es sie gibt, und wir werden uns nicht in die Flucht schlagen lassen.«
    »Wer ist wir?«, fragte Bill.
    »Eine Macht, die du nicht unterschätzen solltest. Ihr alle solltet sie nicht unterschätzen.«
    »Und wer seid ihr wirklich? Bluträuber?«, höhnte Bill. Er bekam die Frau zu fassen, zerrte am rechten Revers des grauen Mantels und schleuderte sie zur Seite.
    Ich konnte meinen Freund verstehen. In seinem eigenen Haus vorgeführt zu werden war nicht jedermanns Sache, und als sich Lilian wieder von der Gangwand abstützte, wollte der Reporter wieder auf sie zu, aber Sheila hielt ihn zurück.
    »Lass es, Bill. Sie ist es nicht wert.«
    »Aber ich muss wissen, wer sie ist.«
    »Wir kennen den Namen.«
    »Und wenn er falsch ist?«
    »Er ist nicht falsch«, sagte ich, »das kann ich spüren, aber ich würde auch gern wissen, wer sie ist.« Diesmal näherte ich mich der Frau. »Okay, Sie haben es gehört. Ich will wissen, wer Sie sind und wie es möglich ist, dass Sie blutige Tränen weinen. Ich glaube, da haben Sie uns einiges zu erzählen.«
    Sie starrte mich an. Ihr Blick sah aus, als wollte er mich jeden Moment töten. »Ich werde nichts sagen. Auch unter Folter nicht. Ich will nur mein Ziel erreichen.«
    »Das Blut der Heiligen, wie?«
    »So ist es.«
    »Und wie kommt das Blut in deinen Körper?«
    »Die Wunden werden sich öffnen. Dann bin ich da und werde es trinken. Ich habe lange danach gesucht und es jetzt gefunden. Serena ist eine Heilerin und eine Heilige, und ich will, dass sie an meiner Seite steht. Nicht mehr.«
    »Aber sie will nicht«, sagte Bill. »Das hast du doch gehört. Danach solltest du dich richten.«
    Lilian schaute ihn nur an. Aber sie lachte dabei, und dieses Lachen hörte sich an wie das einer Siegerin. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass es ein Abschiedslachen sein würde, aber es kam anders, denn Serena mischte wieder mit.
    Sie öffnete die Tür, verließ das Zimmer und betrat den Flur. Sie bedachte uns mit einem schnellen Blick und nickte dann der Besucherin zu.
    »Ich werde ihr den Gefallen tun und an ihrer Seite bleiben.«
    »Du willst Blut abgeben?«, rief Bill. »Dein Blut?«
    »Ja, es ist einen Versuch wert. Wir werden sehen, wie sie es verträgt. Die Cavallo hat es nicht vertragen.«
    Das war eine Überraschung für uns alle. Wir waren zunächst mal sprachlos, schauten uns an und hoben die Schultern.
    »Und wann soll das geschehen?«, rief Bill.
    »Keine Panik. Jetzt. Heute. Sofort. Du kannst dir eine Antwort aussuchen. Ich will den Test endlich hinter mich bringen. Es ist auch für mich wichtig, und ich werde herausfinden, ob sie würdig genug ist, mein Blut trinken zu dürfen.«
    Bill wusste nicht, was er dazu noch sagen sollte. Er schaute mich an, ich hatte nichts dagegen, und auch Sheila und Johnny verhielten sich neutral.
    Für Lilian war es das Größte überhaupt. Sie konnte es kaum fassen, dass Serena ihre Meinung geändert hatte. Mit zwei Schritten trat sie auf die Heilerin zu.
    »Stimmt das alles, was du gesagt hast? Du lässt mich von deinem Blut trinken?«
    »Ja, hätte ich es sonst gesagt?« Sie winkte Lilian zu. »Komm ruhig näher, du wirst mich bald besser kennenlernen. Sehr intim sogar, wenn du mein Blut trinkst. Aber lass dir eines gesagt sein: Es bekommt nicht jedem.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann komm mit in mein Zimmer.«
    Lilian Block wusste nicht, was sie sagen sollte. Man sah ihr an, wie überwältigt sie war. Sie war am Ziel. Serena stand plötzlich auf ihrer Seite, was auch für uns nur schwer nachzuvollziehen war, aber wir waren gespannt.
    »Was hältst du davon?«, flüsterte Bill mir zu.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Will diese Serena ein Exempel statuieren oder benimmt sie sich nur so, weil wir dabei sind?«
    »Das glaube ich nicht.«
    Beide Frauen waren für sich. Wir warteten nicht, bis die Tür wieder zugefallen war, diesmal waren wir schneller, hielten sie auf und betraten Serenas Räume.
    Sie beschwerte sich nicht. Man konnte sogar den Eindruck haben, dass sie lächelte, weil ihr alles sehr viel Spaß bereitete. Jedenfalls schien sie mehr zu wissen als wir.
    Serena

Weitere Kostenlose Bücher