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1756 - Das Grauen hieß Elvira

1756 - Das Grauen hieß Elvira

Titel: 1756 - Das Grauen hieß Elvira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie der Klang einer Sirene in meinen Ohren gellte.
    Sofort blieb ich stehen. Ich hatte mir die Richtung gemerkt, aus der der Schrei gekommen war.
    Dort stand der Weihnachtsbaum. Und jetzt war ich mehr als gespannt, was dort passiert war...
    ***
    Elvira Little war nervös geworden!
    Sie kannte den genauen Grund nicht. Es hatte sich auch etwas verändert. Der Betrieb hielt an, er steigerte sich sogar noch, aber das war es nicht, was sie nervös machte. Es war etwas anderes, für das ihr leider die Erklärung fehlte.
    Es war nicht da und trotzdem vorhanden!
    Dieses Paradoxon jagte ihr Angst ein, sie fühlte sich plötzlich bedroht. Und das machte sich bei ihrer Arbeit bemerkbar. Sie behandelte die Kunden schroffer und winkte des Öfteren ärgerlich ab, wenn sie nach etwas Bestimmtem gefragt wurde.
    Jemand war in der Nähe.
    Es war ein Feind!
    Sie sah ihn nicht, sie hatte ihn nur gespürt. Ein gewisser Druck, der einen innerlichen Schrei bei ihr ausgelöst hatte. Für einen winzigen Moment hatte sie die Schatten gesehen, die sich aus ihrem Körper zurückgezogen hatten. Sekunden später waren sie wieder an ihrem Platz. Aber ihr Verhalten hatte Elvira bewiesen, dass die Warnung sie nicht ohne Grund erreicht hatte.
    Aber wo steckte er? Was konnte der Grund gewesen sein? Möglicherweise ein Feind, der sich eingeschlichen hatte und...
    »Bitte, Sie verkaufen doch hier – oder?«
    Die Stimme einer Kundin hatte sie in ihrer Gedankenwelt gestört. Sie war sauer und sagte: »Sehe ich so aus wie eine Verkäuferin? Nein, ich verkaufe hier nicht!«
    »Dann entschuldigen Sie.«
    »Ja, schon gut.«
    »Was war das denn?«
    Eine scharfe Stimme war in der Nähe aufgeklungen. Elvira brauchte sich nur nach rechts zu drehen, um die Person zu erkennen, die nahe neben ihr stand.
    Es war Linda Boyle!
    Ausgerechnet sie. Eigentlich musste sie alles gehört haben, und Elvira wartete auf die Konsequenzen. Sie senkte den Blick nicht, und so starrten sich beide Frauen an. Sie waren gleich groß, und eigentlich hätte Elvira den Blick senken müssen, das aber tat sie nicht. Sie starrte in die Augen ihrer Vorgesetzten und schaffte es sogar, die Lippen zu einem spöttischen Lächeln zu verziehen.
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    Die Boyle holte erst mal tief Luft. So etwas war ihr noch nicht vorgekommen, und so musste sie erst nach den passenden Worten suchen.
    »Ich kann es nicht glauben, was ich da gesehen und gehört habe. Was Sie sich eben geleistet haben, ist ungeheuerlich.«
    »Na und?«
    »Ach, Sie zeigen sich noch uneinsichtig?«
    »Ich handele nur so, wie ich handeln will. Das sollte Ihnen klar sein. Ich lasse mir von anderen nichts sagen. Auch nicht von Ihnen.«
    »Meinen Sie?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Linda Boyle lachte. Um die beiden Frauen herum wuselte die Kundschaft, dudelte die süßliche Weihnachtsmusik, und beide standen sich wie Todfeinde gegenüber.
    »Sie wissen doch, welche Macht ich habe, Elvira. Ein Wort von mir, und Sie sind entlassen.«
    »Na und?«
    »Wollen Sie das denn?«
    »Ich würde mich sogar freuen«, flüsterte Elvira. »Ja, du kannst mich entlassen, du Schlampe...«
    Das war zu viel für Linda Boyle. Sie erbleichte, sie öffnete den Mund, um eine Antwort zu geben, während sich bei Elvira die Schatten bemerkbar machten.
    Sie sprachen zu ihr. Obwohl ihre Stimmen leise waren, hörte es sich an wie ein Kreischen.
    »Los, gib es ihr! Los, du hast das Messer! Nimm es endlich. Zum Apfelschälen brauchst du es nicht. Es ist dafür, um etwas aus dem Weg zu räumen. Wir sind bei dir. Los!«
    »Ja, ich tue es.«
    Auch Linda Boyle hatte die Worte gehört. »He, was haben Sie da gesagt?«
    »Ach, es war der Abschied.«
    »Ja, Ihre Entlassung steht bevor und...«
    »Nein, das musst du anders sehen. Es war der Abschied von dir. Du wirst keinen Menschen mehr anmotzen, denn deine Zeit ist abgelaufen!«
    Das Messer hielt Elvira bereits in der Hand, doch Linda Boyle hatte es noch nicht gesehen. Sie spürte nur, wie etwas über dem Bauch in ihren Körper eindrang, sich weiter vorschob, bis es ein Ende erreicht hatte, dort gedreht wurde, ihr dann die Luft raubte und das, was in sie eingedrungen war, wieder zurückgezogen wurde.
    Dann erst kam der Schmerz. Die Frau sah noch, wie die reale Welt sich vor ihr auflöste. Linda Boyle verlor ihre Starre. Sie taumelte zurück, fiel aber nicht zu Boden, sondern fiel in das Geäst des Weihnachtsbaumes hinein, der anfing zu schwanken, aber nicht umkippte.
    Eine Kundin stand an der

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