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1756 - Das Grauen hieß Elvira

1756 - Das Grauen hieß Elvira

Titel: 1756 - Das Grauen hieß Elvira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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okay. Ich werde mich mal auf die Socken machen. Aber was ist, wenn John das Kaufhaus schon verlassen hat?«
    »Ruf ihn an.«
    Suko war dagegen. »Nein, das werde ich nicht tun. Ich fahre mal hin. Es ist ja nicht weit. Und wie ich meinen Freund John kenne, hat er dort sicherlich Spuren hinterlassen.«
    »Das kann durchaus sein«, meinte Glenda.
    Suko stand auf. Er kannte auch den Namen der Frau, die Johns Gegnerin war. Sie hieß Elvira Little. Ein Name, der Suko nichts sagte...
    ***
    Da kamen die Schatten!
    Sie waren schnell, sogar sehr schnell. Ich hatte damit nicht gerechnet und sah, dass sie den direkten Weg zu mir nahmen. Sie griffen mich tatsächlich an.
    Aber da gab es ein Problem für sie. Etwas schreckte sie ab. Kein Schatten kam direkt an mich heran, denn dicht vor dem Erreichen jagten sie in die Höhe und flatterten über meinem Kopf.
    Ich hörte Elvira Little wütend fluchen. Was hier ablief, gefiel ihr wohl nicht. Das hatte sie sich anders vorgestellt, aber mir war es recht, und ich hatte auch eine Erklärung für das Verhalten der Schatten. Es war mein Kreuz, das sie abgewehrt hatte. Sie waren zwar noch immer da, aber sie hielten sich von mir fern.
    Dafür sah ich Elvira Little.
    Sie stand da und sagte nichts. Sie starrte mich nur an. Dann schüttelte sie den Kopf, fing an zu grinsen oder was immer es sein sollte, warf sich in der nächsten Sekunde auf dem Absatz herum und rannte weg.
    Viel Auswahl hatte sie auf dem Parkdeck nicht. Sie konnte im Freien bleiben, aber auch die überdachte Fläche wählen, wo ebenfalls Autos parkten.
    Genau dort rannte sie hin.
    Ich schrie ihr etwas nach, was sie nicht störte. Sie wollte weg von mir, und das schaffte sie auch. Zudem gaben ihr die Fahrzeuge Deckung.
    Ich wollte sie nicht entwischen lassen und nahm die Verfolgung auf. An die Schatten dachte ich nicht mehr, wurde aber an sie erinnert, denn plötzlich tauchte einer von ihnen vor mir auf. Er hatte eine Gestalt angenommen und war ungefähr so groß wie ein Mensch.
    Ich sah ihn nur als einen dunklen Umriss, den ich als harmlos einstufte.
    Ein Fehler.
    Es ging alles wahnsinnig schnell.
    Der Schatten blieb. Nur nicht mehr als Schatten. Er verwandelte sich, und zunächst wurde er glühend, sodass es mich zurücktrieb, und einen Moment später bestand er nicht mehr nur aus Glut, sondern aus Feuer. Aus einem Schatten war eine Flammensäule geworden, die mir den Weg versperrte.
    Ich musste zurück.
    In der Ferne hörte ich Elvira Littles Lachen. Und dann ihre Stimme.
    »Jagt den Hundesohn in die Hölle! Er soll brennen, ich will ihn lodern sehen...«
    Das war kein Spaß, denn kaum war der Schrei verklungen, da sah ich die nächste Flammensäule. Sie stand höher als ich, denn sie hatte sich ein Autodach ausgesucht.
    In diesem Moment wurde mir die Gefahr bewusst, in der ich schwebte. Noch brannten nur die Feuersäulen, die Rauch absonderten und so etwas wie ein kaltes Feuer waren, was sich aber schnell ändern konnte. Das Feuer der Hölle tat mir zwar nichts, bei den Autos, die hier überall herumstanden, war es nicht so rücksichtsvoll. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, wann der erste Wagen Feuer fing und möglicherweise explodierte.
    Ich hatte den Gedanke noch nicht ganz zu Ende gedacht, als ich den dritten Schatten sah, der über meinen Kopf hinweghuschte und sich in der Nähe ein Ziel suchte.
    Es war ein dunkler Van, auf dessen Dach der Schatten plötzlich stand und sich zuerst in die Glutsäule verwandelte und dann in eine Fackel.
    Aus der Ferne schaute Elvira Little zu. Sie musste mich sehen oder sie schrie aufs Geratewohl.
    »Gleich wirst du geröstet! Meine Freunde lassen mich nicht im Stich. Es sind die Seelen der Engel, die sich mich als Gastkörper ausgesucht haben. Ja, Engelsseelen, hörst du?«
    »Bestimmt, aber ich kenne die Engel nicht als böse Geschöpfe, sondern nur als gute.«
    »Ha, mit Flügelchen und Pausbacken?«
    »Genau.«
    »Da hast du dich geirrt. Die mag es geben, aber ich kenne auch die meinen. Sie sind anders. Alles was mich stört, vernichten sie. Sie haben sich mich ausgesucht, und darauf bin ich stolz. Höllenengel!«, schrie sie. »Höllenengel...«
    Es war ihre letzte Botschaft. Dafür fegte jetzt ein mächtiger Windstoß heran. Er fuhr auch unter das Dach, erfasste die drei Flammensäulen und trieb sie weg.
    Leider wirbelte er sie nicht fort. Denn es trat das ein, was ich schon länger befürchtet hatte.
    Der erste Wagen fing an zu brennen, und es war einer, der in meiner Nähe

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