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1756 - Das Grauen hieß Elvira

1756 - Das Grauen hieß Elvira

Titel: 1756 - Das Grauen hieß Elvira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drücken.
    Ich entschied mich für die letzte Möglichkeit und betrat die Kabine, die recht groß war, dafür aber gut besetzt, denn außer mir zählte ich noch acht Personen, die nach oben wollten und von uns Neuen keine Notiz nahmen.
    Ich hätte mich gern direkt neben Elvira gestellt, aber das ließ ich bleiben.
    Ja, wir fuhren hoch.
    Eine junge Mutter, die den Griff eines Kinderwagens festhielt, stöhnte auf und beschwerte sich über die Wärme in der Kabine. Auch mir gefiel sie nicht, aber es war ja nicht für länger.
    In der nächsten Etage stiegen Leute aus, aber keiner mehr ein. Schließlich war die Kabine bis auf zwei Personen leer, das waren Elvira und ich.
    Es ging wieder abwärts. So jedenfalls dachte ich. Aber da irrte ich mich, denn Elvira verließ die Kabine ebenfalls und trat in den Flur, der einen dunkelroten Bodenbelag aufwies.
    Wo wollte sie jetzt hin?
    Die Erklärung war eigentlich ganz einfach. Es gab hier oben ein Parkdeck, und das war ihr Ziel. Sie musste den Gang hinter sich bringen, um auf das Parkdeck zu gelangen, das im Freien lag. Zumindest ein Teil davon, das sah ich, als die Frau die Tür aufstieß und schnell über die Schwelle schritt.
    Es sah mir beinahe wie eine Flucht aus, aber daran dachte ich jetzt nicht. Ich folgte ihr schnell und erreichte die Tür, bevor sie zufallen konnte.
    Jetzt standen wir beide draußen.
    Und wir standen uns gegenüber, sodass wir uns in die Gesichter schauten.
    Hier oben war es zugig. Der Wind spielte mit den Haaren der Frau, die nichts sagte, dafür den Kopf schüttelte und dann eine Frage stellte.
    »Warum verfolgen Sie mich?«
    »Weil ich mit Ihnen reden möchte.«
    »Und worüber?«
    »Das wird sich noch herausstellen.« Noch während des Sprechens spürte ich wieder den leichten und ziehenden Schmerz, den mein Kreuz auf meiner Brust verursachte.
    Also doch.
    Sie war keine normale Frau, auch wenn sie so aussah. Für mich stand fest, dass ich es mit einer Mörderin zu tun hatte.
    Noch tat sie nichts, und auch ich hielt mich mit einer Aktion zurück. Ich ging nur näher an sie heran, und dabei sah ich, dass sie nervös wurde. Eine Waffe zog sie nicht, aber ihr Körper bewegte sich leicht hin und her.
    »Keinen Schritt weiter!«
    Ich blieb tatsächlich stehen, lächelte dabei und fragte mit leiser Stimme: »Was ist mit Ihnen los?«
    »Ich will, dass Sie endlich verschwinden!«
    »Und warum?«
    »Weil ich Sie hasse!«
    Ich nickte, eine klare Antwort.
    »Jetzt müssen Sie mir nur sagen, warum Sie mich hassen. Was habe ich Ihnen getan? Ich bin Ihnen nur nachgegangen, und das ist nicht verboten, denn ich habe Ihnen nichts getan. Aber haben Sie auch die Frau gehasst, die Sie getötet haben? Die durch deinen Messerstich gestorben ist? Deren Blut sich auf dem Boden ausgebreitet hat?«
    Sie lachte. Und sie lachte in einer irgendwie anderen Stimme. Es war kein helles Lachen, eher ein düsteres.
    »Was ist so spaßig?«, fragte ich.
    Das Lachen verstummte. »Du bist es«, sagte sie gehässig. »Was geht dich die Frau an, die gestorben ist?«
    »Es war Mord!«
    »Na und?«
    Ihre Kälte schockte mich zwar nicht, sie machte mir allerdings klar, dass ich von dieser Person nichts Gutes oder Positives zu erwarten hatte.
    Sie stand vor mir. Hinter ihr erkannte ich die Umrisse der Autos. Ich sah es nicht, ich spürte nur, dass etwas in ihr vorging. Ihr Gesicht nahm an Blässe zu, es schien sogar einzufallen, wurde dann grau, und einen Moment später riss Elvira den Mund weit auf.
    Sie wollte bestimmte kein Lied singen. Sie wollte nur den Weg für jemanden freimachen.
    Es waren Schatten, die aus ihrem Mund huschten und mit einer irren Geschwindigkeit auf mich zukamen...
    ***
    Glenda Perkins hatte sich auf den Stuhl des Geisterjägers fallen lassen und schaute den Mann an, der ihr auf der anderen Seite gegenübersaß. Sie hatte Suko erklärt, was es zwischen ihr und John Sinclair gegeben hatte, und jetzt wartete sie auf die Reaktion des Inspektors.
    Der schaute sie nur an.
    »Warum sagst du nichts?«
    Suko lachte und schüttelte den Kopf. »Hast du denn etwas anderes erwartet?«
    »Doch, ja.« Glenda nickte.
    »Dann kennst du ihn nicht. Du weißt doch, wo ein John Sinclair hintritt, fängt es an zu brennen. Daran kannst du nichts ändern. Das ist so, und das wird auch immer so bleiben.«
    »Hast du denn gar kein Interesse, dir das mal aus der Nähe anzuschauen?«
    »Du meinst das Kaufhaus?«
    »Ja. Wer weiß, was da noch abläuft?«
    Suko überlegte nicht lange. »Ist schon

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