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1757 - Endstation Tod

Titel: 1757 - Endstation Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letzten Tagen den Vorwurf gehört, daß sie nicht in der Milchstraße gewesen waren, als das Schicksal der Erde auf dem Spiel stand.
    Womöglich hätten die Hamamesch mit ihren Imprint-Waren nie diese Katastrophe herbeiführen können, wenn die Zellaktivator-Träger mit ihrer Erfahrung und ihrem Gespür für Gefahren zur Stelle gewesen wären. Viele Verunsicherte hätten sich vielleicht von den Basaren ferngehalten, wenn sie diese Symbolfiguren in der Nähe gewußt hätten.
    Es mochte einiges davon wahr sein. Vermutlich aber hätten auch die Unsterblichen das Einsickern der Hamamesch-Waren nicht verhindern können. Auf jeden Fall war es bedrückend, als jemand angesehen zu werden, der sein Volk im Stich gelassen haben sollte. Anfangs hatten Mike und die anderen versucht, die Zusammenhänge zu erklären, warum sie nicht früher den Heimflug antreten konnten. Dann hatten sie es aufgegeben. Die Mehrzahl der Galaktiker war nicht mehr in der Lage, komplizierten Argumenten zu folgen.
    Mike versuchte, an gar nichts zu denken, sich nur zu entspannen. Es war nicht so leicht, immer wieder kehrten die Bilder des menschlichen Elends zurück. Und als er es fast geschafft hatte, wurde er durch den Türsummer aufgeschreckt.
    Er öffnete die Augen und sah auf dem kleinen Monitor neben dem Eingang einen Medoroboter auf dem Korridor warten.
    „Willst du zu mir?" fragte Rhodans Sohn überrascht. „Ich habe keinen Medo bestellt."
    „Doch, Sir, ich weiß es genau", wurde ihm geantwortet, aber nicht von dem Robot, sondern von einer Stimme, die sehr lange geschwiegen hatte. Sie schien aus dem Nichts zu kommen. „Vorhin während der Besprechung haben Sie darum gebeten, Ihnen einen Medo-Roboter zu schicken - sofern eine Maschine nicht bei den Imprint-Outlaws benötigt würde."
    Mike bekam große Augen. Er saß plötzlich aufrecht und steif im Sessel und lachte ungläubig.
    „Hamiller! Es gibt dich also doch noch. Dürfen wir hoffen, von nun an öfter von dir zu hören?"
    Er bekam keine Antwort und fragte sich, ob er sich die Stimme nur eingebildet hatte. Doch der Roboter stand immer noch auf dem Gang vor seiner Tür.
    „Hamiller?"
    Es war nichts zu machen: Die Syntronik reagierte auf keine Versuche, den verlorenen Kontakt wiederherzustellen. Als es Michael zu dumm wurde, teilte er mit, daß er keine Verwendung mehr für einen Medo-Roboter habe - und prompt entfernte sich die Maschine von seiner Tür.
    „Irrenhaus", murmelte Mike. Er stand auf und überlegte kurz, ob er Perry und den anderen in der Zentrale von dem Vorfall berichten sollte.
    Später vielleicht, dachte er. Der Tag ist jung, und wer weiß, was er noch an Überraschungen bringt.
    Er erinnerte sich an den Datenträger, den er mitgenommen hatte. Es konnte nicht schaden, wenn er sich die Aufzeichnung der Besprechung mit Origer und seinen Leuten vor dem Schlafengehen noch einmal ansah. Vielleicht nickte er dabei schon ein.
    Also nahm Michael den flachen Träger aus der Tasche seiner Kombi, in der er ihn verstaut hatte, und legte ihn in das entsprechende Abspielgerät. Sekunden später flammte ein Holo-Kubus auf und zeigte dreidimensional den Besprechungsraum und die Personen, die sich dort am Tisch gegenübergesessen hatten.
    Mike setzte sich wieder, verfolgte die Unterhaltung nur mit halbem Interesse. Eine Pflichtaufgabe, mehr war es nicht für ihn. Er gähnte. Warum mußte er sich dies eigentlich antun? Ein Befehl an den Pikosyn, und er bekam nach dem Aufstehen eine knappe Zusammenfassung des Wesentlichen, was bei dem Gespräch herausgekommen war. Es war sowieso umsonst gewesen.
    Er wollte die entsprechende Anweisung schon geben, da stutzte er.
    Noch nicht ganz erhoben, ließ er sich wieder in den Sessel sinken und kniff die Augen zusammen.
    Seine rechte Hand griff nach dem Getränk, das ihm ein Servo gleich nach dem Eintreten auf die freischwebende Tischplatte gestellt hatte.
    „Dieser Mann neben Origer ..."
    Er ließ die Sequenz wiederholen, in der dieser junge Raumfahrer mit dem aufgedunsenen, roten Gesicht eine Zeitlang von vorne zu sehen gewesen war und den Kopf so hielt, daß er damit eine Saite in Mike zum Klingen brachte. Er ließ dieses Gesicht vergrößern, holte sich das Bild immer wieder zurück.
    Plötzlich wußte er es ...
    Es war in dem Augenblick, als der Mann ganz kurz in die Kamera blickte, von der er kaum hatte wissen können, weil sie sich zwischen den unzähligen Wand- und Deckeninstrumenten versteckte.
    Und diesen Blick besaß wahrscheinlich nur ein

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