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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor."
    In der Zentrale der AKONIA atmeten die Menschen auf. Lediglich Stomal Zystaan grinste überlegen, weil sie es ja die ganze Zeit vorhergesagt hatte.
    Im nächsten Augenblick jedoch stiegen von der Oberfläche des Planeten knapp hundert Hamamesch-Raumer auf. Sie bildeten eine weit verstreute Wolke, die im ersten Moment ziemlich bedrohlich aussah.
    „Feuerbereit!" meldete Djudiess.
    „Laßt sie laufen", wehrte die Admiralin gedankenschnell ab. „Das ist kein Angriff. Sieht eher so aus, als ob sie fliehen wollen."
    „Lassen wir sie?"
    „Natürlich, Djudiess! Hörst du schlecht? Die hundert Schiffe wären doch bloß im Weg."
    Scherckel verfolgte mißtrauisch den Flug der Hamamesch. Aber die böse Überraschung, die er so fürchtete, sie folgte eben nicht. Statt dessen verschwanden die anderen auf Nimmerwiedersehen im Hyperraum.
    Stomal Zystaans Entscheidung war korrekt.
    In dem Augenblick, da die 438 Akonenraumer erschienen waren, wußte man andernorts längst Bescheid. Ob da noch ein paar Flüchtlinge Bericht erstatteten, machte keinen Unterschied.
    Stomal Zystaan setzte ihre Flotte in Marsch.
    Mit zunehmender Nähe lieferten die Orter eine Fülle von Details.
    Auf Torresch gab's demnach keine Landerhebungen, die gesamte Topographie spielte sich unter dem Wasserspiegel ab. Selbst die höchsten unterseeischen Gipfel ragten nicht weiter als bis 400 Meter an die Oberfläche heran.
    Eine dichte, selten unterbrochene Wolkenschicht breitete sich über den gesamten Planeten aus.
    Die Orter der AKONIA registrierten einen regen Feuchtigkeitsaustausch zwischen Wolkendecke und Wasseroberfläche. Für Torresch hieß das Dauerregen, permanentes Nieseln, hohe Luftfeuchtigkeit.
    Alles in allem genau das, was jemand wie Adjutant Scherckel überhaupt nicht leiden konnte.
    Nur die Aussicht, auf Torresch an Imprint-Waren heranzukommen, stellte eine Lockung dar.
    „Fermyyd?" fragte die Admiralin.
    „Keine", kam es von den Ortern zurück. „Alles vollständig ruhig."
    Mit geringer Geschwindigkeit näherte sich die Flotte. Es gab keine Anzeichen für Oberflächenoder Orbitalforts. Das wiederum wunderte Scherckel: Wenn er die ganze Sache nicht völlig falsch verstanden hatte, dann kam dem Planeten eine hohe Bedeutung zu. Die Hamamesch hatten ja lange gezögert, seine Koordinaten bekanntzugeben.
    „Noch immer nichts?"
    „Nichts", lautete die gereizte Antwort. „Wir sagen Bescheid, wenn."
    Stomal Zystaan warf der vorlauten Akonin an der Ortung, die soeben gesprochen hatte, einen mörderischen Blick zu. Sie hatte für weniger schon harte Strafen verhängt.
    In diesem Fall jedoch zeigte sie das nötige Fingerspitzengefühl, das die Besatzung von einer blutigen Meuterei abhielt.
    Treib's nicht zu weit, alte Hexe. Du balancierst an einem Grat entlang.
    „Oberflächenortung", sagte jemand. „Wir haben ein Echo von technischen Anlagen."
    Der Syntronverbund stellte sämtliche Tasterdaten als detaillierte Holographie in der Mitte der Zentrale dar.
    Eine Leiste bildete Zahlen- und Meßwertkolonnen ab, die nur ein geübter Betrachter sofort den Bildern zuordnen konnte.
    Das wichtigste Merkmal waren 2000 schwimmende Plattformen von 9800 Metern Durchmesser.
    Soweit man auf die Entfernung sagen konnte, handelte es sich um Flächen aus Metall, die völlig plan auf dem Wasser lagen, von Antigravprojektoren unterstützt. Mit der Strömung trieben sie systemlos über den Ozean.
    Kurz vor Torresch ließ die Admiralin ihre Schiffe ausschwärmen.
    Je weiter sie auseinanderflogen, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit, daß ein konzentrierter Feuerschlag die gesamte Flotte vernichtete.
    Jede schwimmende Plattform, so zeigten die Taster jetzt, trug als „Ballast" einen trichterförmigen Aufbau. Die Höhe betrug jeweils 1000 Meter, der Durchmesser an der Spitze 200, an der Basis 400 Meter. Scherckel fühlte sich an vorsintflutliche Kraftwerkstürme erinnert.
    Keiner konnte sagen, was sich im Inneren der Trichter befand. Es gab keine Orterergebnisse, die irgendeine Art von Schluß zuließen. Für die Instrumente der AKONIA waren die Trichter energetisch tot.
    Und genauso verhielt es sich mit einer scheibenförmigen Anlage von 5000 Metern Durchmesser und 500 Metern Höhe. Sie lag, an einen Schwerkraftanker gekettet, stationär über dem Südpolmeer.
    Im Schutz ihrer HÜ-Schirme gingen die 438 Akonenschiff eüber Torresch nieder. Jeder Raumer wählte selbständig eine der Plattformen als Ziel. So hatte jede Einheit ihr eigenes Gebiet, das sie

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