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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach dem Anblick der zerfaserten Tomopatenhand passiert war.
    Die Mikrodetonatoren!
    Hat es nun geklappt oder nicht? Denk nicht dran.
    Gyrengo half ihm in Hemd und Jacke, damit er nicht mehr so fror.
    „Komm, Kleiner, wir haben es sehr eilig!"
    Wie lange hatte er eigentlich geschlafen? Teaser Kroom befolgte die Anweisungen seines Freundes mehr instinktiv als mit ganzer Aufmerksamkeit.
    „Wir müssen dringend hier raus."
    Jedenfalls hatten sich die Vorgänge draußen zu einer wahren Hölle hochgeschaukelt. Für die Sinne des Maschinenmenschen baute sich rings um die AKONIA ein schreckliches Labyrinth auf.
    Als ob sich ein Netz um den ganzen Planeten legt. Und wir stecken mittendrin.
    Wie das sein konnte, das wußte er nicht, weil er von diesen Sachen nichts verstand. Aber er spürte, daß die Energie von sehr weit draußen kam. Sie drang in all die Anlagen vor, die er mit seinem Maschinensinn durch geschlossene Wände und Decken wahrnahm.
    Die Leitungen aus Energie, sie barsten fast, Computerschaltungen arbeiteten die ganze Zeit mit hohem Fehlerrisiko. Mit jedem Schritt verstärkte sich die Vibration des Bodens. Die Antigravschächte fielen immer wieder für Sekunden aus.
    Teaser wußte wirklich nicht, wieso der Tomopat ihn gerade jetzt zur Eile trieb.
    „Was denn, Gyr? Dreck, jetzt hetz doch nicht so."
    „Wenn du bitte die Füße ein bißchen geschwinder vom Boden lösen könntest - ja, so! -, dann bleiben wir auch im Zeitplan. Es ist soweit, Kleiner!"
    Teaser überlegte ein paar Schritte lang.
    „Dein Plan?"
    „Genau. Alle anderen sind jetzt beschäftigt. Keiner wird einen Gedanken an uns verschwenden."
    „Mmmmmh."
    Teaser fand, daß „Mmmmmh" ziemlich schlau klang; er hatte es sich von Adjutant Scherckel abgeguckt, auch wenn der ihn nicht leiden konnte.
    „Ich komm' schon, Gyr ..."
    Jetzt, wo er Bescheid wußte, sträubte sich Teaser auch nicht mehr. Na bitte. Mußt ja bloß mit mir reden, dann geht es schon.
    Sie rannten Richtung Mannschaftsquartiere. Gyrengo konnte natürlich doppelt so schnell laufen, aber der Tomopat hielt immer wieder an, um den schnaufenden Teaser aufholen zu lassen.
    In ihren Kabinen lagen zwei Schutzanzüge.
    Der von Gyrengo bestand aus einer Stiefelhose und einem Schulterteil, in das der Falthelm und die Aggregate eingearbeitet waren. Den Rest erledigte sein Ghyrd. Er schaffte es, das ganze Zeug auf einem Bein stehend mit dem freien Fuß anzulegen, auch wenn so etwas eigentlich nicht möglich war.
    Teaser trug allerdings die ganze Montur - mit Funkgerät, Waffe und Gravopak - auf dem Rücken.
    „Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich", sagte Gyrengo. „Wir müssen dem Syntron verheimlichen, was wir in den nächsten Minuten vorhaben. Ich will, daß keiner weiß, wo wir hingehen, was wir tun. Schaffst du das?"
    „Hmm. Klar, Gyr. Dann muß ich die Sensoren blockieren." Der ganze Kreuzer bewegte sich mit einer Art Bocksprung, der das Material ächzen ließ. „Ist nicht schwer. Besonders im Moment nicht."
    „Gut. Dann hoffen wir, daß uns keiner begegnet."
    Sie liefen durch die Seitenkorridore und benutzten einen kleinen Antigravschacht, obwohl das sehr gefährlich war. Im Wohndeck der Admiralin kamen sie heraus. Hier lagen nur die wichtigsten Kabinen.
    Gyrengo schleppte eine kleine Werkzeugtasche mit. Das Ding mußte einige Kilo wiegen, sonst hätte der Tomopat es nicht so sorgfältig am Gürtel befestigt.
    Vor einer Tür, nahe der Verteilerkreuzung im Korridor, stoppten die beiden. Teaser erkannte die Kabinentür der Admiralin.
    „Kleiner, du bist wieder dran. Ich habe zwar das Werkzeug, aber besser ist es, wenn wir das nicht brauchen. Um damit zu arbeiten, müßte ich meinen Ghyrd ablegen."
    „Was soll ich tun?"
    „Die Tür öffnen."
    Teaser grinste. „Leicht", behauptete er.
    „Aber paß auf. Überleg genau, welche Kontakte du auslöst. Du mußt jeden einzelnen vorher verfolgen. Irgendwo gibt es mit Sicherheit Fallen."
    Teaser hörte die Warnung, Er konzentrierte sich und tauchte in die Maschinenwelt der Kabine ein. Ganz zu Anfang die Eingangsfront; die meisten Leute wußten gar nicht, wie kompliziert so eine Tür gebaut war. Das Impulsschloß war mit tausend Schaltungen und mit einer Alarmanlage verbunden, die zur Bordsyntronik führte.
    Ein paar Minuten brauchte er, um alles zu erfassen. Dann simulierte er einfach den Empfang des richtigen Kodesignals.
    „Was denn nun?" zischte Gyrengo ungehalten.
    Er hatte den Tomopaten nie so nervös erlebt. Jetzt war's

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