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1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie sich aus dem Schatten der Umwallung ein Schemen löste und auf uns zukam.
    „Der Bote hat euch also erreicht", sagte Cecill-Ber. „Das ist gut, sehr gut. Denn ihr seid in Gefahr, allen voran Coram-Till."
    „Du hast etwas herausbekommen?" fragte ich leise.
    „Üble Dinge", murmelte der Wühler verhalten. „Crypers kämpfen gegen Crypers, eine Schändlichkeit. Ich sage euch, man hat es auf Coram-Till abgesehen. Er ist der tapferste und erfolgreichste der Rebellen, und sein Ansehen ist sehr groß. Wenn er stirbt, wird eure Sache beendet sein."
    „Ein Anschlag auf das Leben von Coram-Till?" fragte Tekener zweifelnd. „Würde das nicht weit eher die Mörder in Mißkredit bringen? Und Coram-Till zum Märtyrer seiner Sache machen?"
    Cecill-Ber ließ ein leises Lachen hören.
    „Ich merke", sagte er amüsiert, „daß ihr Galaktiker es an Verschlagenheit und List mit uns aufnehmen könnt. Du hast völlig recht, und deswegen wird man Coram-Till nicht einfach hinterrücks ermorden. Man wird ihn in den Käfig locken, und dort wird er dann sterben."
    „Käfig?"
    „Ihr habt die Heilige Halle gesehen? Dort liegt, zur Zeit zusammengefaltet, ein stählerner Käfig.
    Er wird eingesetzt, wenn ein Streit zwischen zwei Crypers so hart und unauflöslich geworden ist, daß kein anderer Weg bleibt. Oder wenn es um Ehrenhändel geht. Oder bei einer Vielzahl anderer Anlässe. Dort wird man Coram-Till eine Falle stellen ..."
    Cecill-Ber griff sich mit heftiger Geste in den Nacken und murmelte eine Verwünschung.
    „Kein Wasser ohne Insekten", murrte er. „Unter der Erde hat man wenigstens Ruhe vor ihnen."
    Wir hatten die unermüdlichen Schwirrflieger bereits gehört und tagsüber deutlich sehen können, wenn sie durch die Luft huschten. An uns schienen die Stechtiere allerdings keinen Gefallen zu finden, sie hatten uns nicht belästigt.
    „Weiter!" drängte Ronald Tekener den Wühler. „Wie genau soll diese Falle aussehen?"
    „Eser-Furron wird bei der Konferenz Coram-Till herausfordern und einen Streit provozieren.
    Coram-Till ist ein Cryper von Ehre, er wird sich Eser-Furron zum Zweikampf stellen Im Käfig. Und dann ..."
    Der Wühler begann zu schwanken, ein Zittern lief durch seinen Körper. Ich sah, wie seine Glieder nachgaben, und griff zu, um ihn aufzufangen, bevor er auf den Boden stürzen konnte.
    „Gift!" stieß Cecill-Ber noch hervor, dann röchelte er ein letztes Mal, und seine Muskeln wurden schlaff.
    Der Extrasinn lieferte mir unverzüglich diejenigen Informationen, die ich brauchte.
    Cecill-Ber hatte vor uns gestanden, hinter ihm die Umwallung. Er hatte sich in den Nacken gegriffen, den Ronald Tekener jetzt untersuchte.
    Der Smiler wurde sehr rasch fündig. Ein sehr dünner Pfeil, ungefähr einen Finger lang, steckte im Hals des Wühlers.
    „Richtige Diagnose", grollte Tekener. „Gift."
    Ich deutete auf die Umwallung.
    „Der heimtückische Schütze muß irgendwo dort oben gestanden haben - oder noch stehen!"
    Ich ließ Cecill-Bers Leichnam zu Boden sinken und aktivierte die Geräte meines SERUNS.
    Tekener tat es mir nach.
    Nach wenigen Augenblicken hatten wir die Krone der Umwallung erreicht. Im Sternenlicht konnten wir sehen, daß sich die Sonnenpaddel immer noch bewegten, jetzt allerdings sehr, sehr langsam.
    Etwas mehr als zwanzig Schritte von der Mauer entfernt glitt ein Schemen vorbei, jemand, der sich in der Krone eines der Riesenfarne versteckt hatte. Ein Lauscher - oder ein Mörder?
    „Hinterher!" sagte ich hart und sprang von der Mauerkrone.
    Jetzt bedauerte ich, daß wir unsere Waffen in den Unterkünften gelassen hatten. Ein Paralysator hätte uns gute Dienste leisten können.
    Der Attentäter hatte inzwischen den Boden erreicht und nahm die Beine in die Hand. Wir setzten ihm nach, aber so leicht war es nicht, sich im Dunkel der Nacht durch das Gebiet von El-Eidan zu bewegen. Und in der Nacht sahen die Crypers sich für uns so ähnlich wie die Katzen.
    Immerhin: Wer sich auffallend schnell bewegte, konnte der Mörder sein, also setzten wir die Verfolgung fort. Der Schemen bog um eine Ecke, wir jagten hinterher.
    „Was wollt ihr hier?"
    Eine bekannte Stimme, das Organ von Radan-Mech. Er breitete die Arme aus und hielt uns an.
    „Wir jagen einen Mörder", antwortete Tekener.
    Sinnlos, die Jagd fortzusetzen. Der Mörder wird nicht mehr zu entdecken sein, vor allem, wenn er Helfer hat.
    „Wer ist getötet worden?"
    „Cecill-Ber, ein Wühler", antwortete der Smiler zornig. „Laß uns durch, der

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