Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1765 - Der Schattenprinz

1765 - Der Schattenprinz

Titel: 1765 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zu meinem ältesten Freund Bill Conolly. Er hatte mich angerufen und mir erklärt, dass er etwas für mich hätte, das mich einfach interessieren müsste. Was es genau war, hatte er mir nicht gesagt, aber ich wusste, dass Bill mich nicht angerufen hätte, wenn es nicht wichtig gewesen wäre.
    Bill Conolly war Journalist. Reporter, Schreiber, Aufklärer, einer der suchte und sich mit bestimmten Fällen beschäftigte, die etwas aus der Reihe fielen.
    Er und seine Familie waren schon seit Jahren in meinen beruflichen Kreis integriert, denn auch die Conollys hatten einiges hinter sich und wurden auch jetzt noch mit Fällen konfrontiert, die oft außerhalb des Begreifens lagen.
    Auch der Sohn der beiden Conollys war bereits in den Kreislauf hineingezogen worden, was besonders Sheila ärgerte, die aber auch nichts machen konnte.
    Ich war wirklich gespannt, was mein Freund Bill diesmal in der Hinterhand hatte. Dass er ein Spinner oder ein Fantast war, konnte man wirklich nicht sagen. Bill war jemand, auf den die harten Fälle immer zuflogen.
    Das galt auch für Sheila, seine Frau, nur der gemeinsame Sohn Johnny steckte noch nicht so tief drin.
    Den Weg zu den Conollys kannte ich im Schlaf. Der Rover hätte auch allein hingefunden, so oft war ich die Strecke schon gefahren, und auch an diesem Nachmittag hatte ich keine Probleme, abgesehen von zwei kleinen Staus.
    Die Conollys lebten in einer ruhigen Gegend. Da hatte sich auch heute nichts getan. Ich erlebte es wie immer, und da man wusste, dass ich kam, stand auch das Tor unten am Grundstück offen, sodass ich hindurchfahren konnte und den Weg nahm, der direkt auf den Bungalow zuführte.
    Das war alles okay, und es blieb sogar trocken, als ich mich aus dem Rover schob und dabei leicht stöhnte.
    »Ah, der alte Mann kommt.«
    »So ähnlich, Bill.« Ich reckte mich. »Hast du nicht auch Probleme mit deinem Porsche?«
    »Nein, er fährt ausgezeichnet und...«
    »Das meine ich nicht. Ich denke an das Ein- und Aussteigen.«
    Er winkte ab. »Oh, lass mal. Wecke keine schlafenden Hunde. Manchmal beschweren sich schon die Knochen ein wenig, aber das lässt sich alles noch ertragen.«
    Ich ging auf ihn zu. Wir klopften uns auf die Schultern und freuten uns mal wieder, dass wir noch am Leben waren. In unserem Job konnte das Gegenteil davon schnell eintreten.
    »Sheila ist nicht da?«
    »So ist es, John. Sie ist bei einer Bekannten. Frag mich aber nicht, was sie da machen.«
    »Und Johnny?«
    »Der ist unterwegs.«
    »Aber ohne seine Waffe hoffentlich.«
    »Da sagst du was.«
    Ich hatte das Thema nicht grundlos angeschnitten. Denn seit Kurzem besaß auch Johnny Conolly eine Waffe. Eine Beretta mit geweihten Silberkugeln. Er war dafür verantwortlich, und jeder von uns wusste, dass der Junge mit einer Waffe umgehen konnte und sie nicht grundlos einsetzen würde.
    Ich ließ mich von Bill in sein Arbeitszimmer führen. Aus der Küche nahmen wir frisch gekochten Kaffee mit, und ich versuchte mit einem Blick in Bills Gesicht herauszufinden, was er mir wohl offenbaren wollte.
    Erst als wir in den hohen Sesseln hockten, kam er zur Sache.
    »Erst mal so, John, es ist nichts passiert.«
    »Aha. Und weshalb sitze ich hier?«
    »Weil vielleicht etwas passieren könnte.«
    »Noch besser. Woher weißt du das?«
    »Eine Nonne hat es mir erzählt.«
    Ich zuckte leicht zusammen. »Wieso Nonne?«
    »Ja, eine Frau aus dem Kloster, die mich kennt oder zumindest meinen Namen. Es geht ihr nicht gut. Und da hat sie etwas loswerden wollen.«
    »Was denn?«
    »Etwas Schlimmes.«
    »Das ist zu wenig, Bill.«
    »Weiß ich selbst. Ich kann dir nur nicht mehr sagen.«
    »Super.« Ich musste lachen und schlug auf meine Oberschenkel. »Und deshalb sitzen wir hier? Mann, da hättest du dir auch einen anderen Grund einfallen lassen können.«
    Bill stellte die Tasse ab und pfiff durch die Zähne. »Hör mal zu, die Nonnen sind ja nicht blöd. Und ich bin es auch nicht. Ich habe nachgehakt.«
    »Aha.«
    »Die Frau oder die Nonne ist schon alt. Sie ist krank. Sie liegt nicht mehr in ihrem Kloster. Man hat sie in ein Sterbehospiz für die frommen Frauen verlegt...«
    Ich war etwas durcheinander. »Von welcher Nonne sprichst du denn jetzt?«
    »Es sind zwei.«
    »Das ist schon mal gut«, sagte ich. »Und weiter?«
    »Da ist ganz einfach. Eine, die mir Bescheid gesagt, und eine Zweite, die eben todkrank ist und praktisch täglich auf ihr Ende wartet. Sie sollten wir besuchen.«
    »Gut. Und warum?«
    »Weil sie einiges

Weitere Kostenlose Bücher