1766 - Phasenspringer
den Syntronverbund der BASIS ein.
Das Ergebnis blieb auch nach dem dritten Test und der zehnten Stunde niederschmetternd. Es gab nirgends Vergleichswerte. Das Phänomen blieb unbekannt.
Zegote startete die vierte Abtastung, doch auch sie endete ohne Fortschritt. Und ein Signal wies zudem darauf hin, daß die Bemühungen wenigstens eine vorübergehende Unterbrechung erfahren würden.
„Paß gut auf dich auf, Dicker", hauchte der Ilt dem untersetzten Terraner ins Ohr.
Kurz darauf verschwand Reginald Bull von der Liege, auf die sie ihn gebettet hatten.
*
Bei der Grenzländerstation SCHERMOTT herrschte gähnende Leere. Außer der BASIS und ein paar ihrer Beiboote hielt sich kein einziges Schiff in diesem Raumsektor auf. Die Imprint-Outlaws hatten sich nach dem Eintreffen der Hyperkom-Nachricht ohne Ausnahme sofort auf den Weg ans Ziel gemacht.
Von einer Stunde auf die andere herrschte Ruhe, und den Verantwortlichen in dem Trägerschiff kam es wie eine Erlösung vor.
Gleichzeitig jedoch begann das Warten und Bangen. Die Meldungen des von Torresch zurückkehrenden kleinen Verbandes verhießen nichts Gutes. Von den Imprint-Outlaws in den über zehntausend Schiffen kehrte keiner in sein Schiff zurück. Nur die Phasenspringer - jene Personen, die lediglich mit dem zweiten Imprint in Form eines Würfels in Kontakt geraten waren - oszillierten im Rhythmus von dreizehn Stunden und einer Minute.
Lugia Scinagra leitete in Abwesenheit von Perry Rhodan die Besprechung der Schiffsführung und der Aktivatorchip-Träger. Sie trug ein entschlossenes Gesicht zur Schau, aber ihre Worte klangen wenig überzeugend.
„Wir sollten auf die Rückkehr Perrys von Schingo warten", sagte sie.
„Das dauert zu lange", widersprach Shaughn Keefe, der Cheftechniker des Trägerschiffes. „Das beste wäre, unsere Kräfte zu konzentrieren und einen der Containerplaneten zu überfallen. Ich denke da nicht an einen Durchbruch, sondern erst einmal daran, jene Macht aus der Reserve zu locken, die für die Installierung der Transmitteranlagen verantwortlich ist."
„Da kommt das nächste Problem auf uns zu", rief Gucky mit heller Stimme. „Die Technik auf Torresch läßt sich bekanntlich nicht untersuchen. Sie vernichtet sich sofort selbst. Jemand hat dafür gesorgt, daß es für uns keinen Weg dorthin gibt, wohin die Transmitter ihre Waren abstrahlen. Und dieser Jemand weiß das und lacht sich höchstens kaputt, wenn er unsere Anstrengungen beobachtet."
„Bitte erläutere das genauer", baten Shaughn Keefe und Cyrus Morgan.
Mit leiser Stimme trug der Ilt das vor, was Olof Zegote plante.
„Wir besitzen achtundvierzig Würfel mit Imprint. Olof und andere suchen nun entsprechend den bisherigen Erkenntnissen nach einer Möglichkeit, die Wirkung des Imprints auf das sogenannte Zuckerman-Spektrum zu beeinflussen und die Veränderung so zu manipulieren, daß die Betroffenen nach einer Weile aus ihrem komaähnlichen Zustand erwachen und handeln können. Im günstigsten Fall oszillieren sie weiter und können uns so auf dem laufenden halten, was drüben geschieht. Wo immer das auch sein mag."
„Eine geniale Idee. Doch wie lange wird es dauern, bis ein brauchbares Ergebnis vorliegt?"
„Vermutlich hängt das davon ab, ob die Phasenspringer weiterhin regelmäßig zur Verfügung stehen", meinte der Ilt. „Wenn sich an ihrem Zustand nichts ändert, kann das Jahrmillionen dauern."
Die Besprechung endete damit, daß Lugias Vorschlag angenommen wurde, die Rückkehr Perrys von Schingo abzuwarten, ehe man über das weitere Vorgehen beriet.
Gucky kehrte in die Medostation zu Olof Zegote zurück und ließ sich in seinem Büro in einen Sessel sinken. Der „Springer" blickte nur kurz auf, als er den materialisierenden Schatten entdeckte.
„Du bist zu früh dran", stellte er fest. „Es dauert noch ein paar Stunden."
„Das macht nichts. Wie weit sind die Syntrons mit ihren Berechnungen?"
„Fertig. Das Ergebnis ist unbrauchbar. Wenn ich versuche, es in die Praxis umzusetzen, bedeutet es, daß ich Eingriffe in die Gehirne der Phasenspringer vornehme, Eingriffe von großer Tragweite.
Und das ist mir zu riskant."
„Kann ich verstehen, Olof." Gucky erhob sich und watschelte zu dem Schreibtisch, an dem der Mediker saß. „Ich würde es auch nicht zulassen, daß du Bully das Gehirn auseinanderschneidest.
Vorher würde ich ihn in Sicherheit bringen."
„Ich suche nach einer Lösung dieses Problems, aber ich kann sie nicht finden, solange die
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