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1766 - Phasenspringer

Titel: 1766 - Phasenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufbruchstimmung. Auf Torresch gab es nichts mehr zu holen. Die riesigen Transmitteranlagen schwiegen. Sie hatten ihre Arbeit getan, Millionen von Imprint-Würfeln ausgespuckt und alle galaktischen Tauschwaren an einen unbekannten Ort befördert. Die Transmitter arbeiteten mit ungewohnter Stärke und auf einer exotischen Frequenz.
    Es handelte sich um eine Technik, wie die Hamamesch, aber auch die Fermyyd und die anderen Völker Hirdobaans sie nicht herstellen konnten. Eine fremde, überlegene Technik, die mit großer Wahrscheinlichkeit aus demselben Fundus stammte wie die versiegelten Schiffsantriebe der Hamamesch.
    Die zweitausend Schiffe der Fermyyd verhielten sich abwartend. Sie griffen nicht an, zogen jedoch den Kordon um die Containerwelt enger. Ein Stück außerhalb ihres Abwehrriegels trieben 1930 galaktische Schiffe.
    Eine Geisterflotte ohne Besatzungen. Gucky, Icho Tolot und die Mannschaft der FORNAX hatten sie immer wieder abgeklappert, ohne einen der Imprint-Outlaws zu finden.
    „Gomasch Endredde hat sie zu sich geholt." Diese Worte des Fermyyds Ten-Or-Too - zunächst allein auf Atlan und Tekener bezogen - erwiesen sich jetzt als fürchterliche Prophezeiung eines Vorgangs, den man bisher nicht erklären konnte.
    Wenigstens bestätigte sich Bullys anfängliche Vermutung nicht, daß das Verschwinden der Galaktiker gleichbedeutend mit ihrem Tod war. Sie existierten vermutlich irgendwo an einem realen Ort, an dem unter anderem auch geschossen wurde.
    Einen Beweis allerdings gab es bisher nur für die Phasenspringer, nämlich die Leiche Indras. Was aus den Imprint-Outlaws geworden war, wagte keiner mit Bestimmtheit zu sagen.
    Der immer wiederkehrende Körper der Toten drückte zusätzlich auf die Stimmung des kleinen Verbandes.
    Manche redeten davon, daß Gomasch Endredde seine unsichtbaren Klauen nach ihnen allen ausstreckte.
    Aktet Pfest war fest entschlossen, diesem Unfug ein Ende zu bereiten. Schließlich befanden sie sich auf einer wichtigen Mission in einer fremden Galaxis und nicht in irgendeinem Panoptikum eines verrückten Gauklers.
    Aber wer konnte schon mit Sicherheit sagen, worum es sich bei Gomasch Endredde handelte?
     
    *
     
    Das Resümee, das die Wissenschaftler des kleinen Verbandes zogen, verleitete nicht gerade zur Euphorie. Alle Versuche, die Phasenspringer in ihren Kabinen am Oszillieren zu hindern, hatten versagt. Kein Paratronschirm und kein Fesselfeld hielt sie auf. Sie verschwanden und kehrten wieder zurück, verschwanden erneut und scherten sich nicht darum, was um sie herum vor sich ging.
    Perry warf dem Mausbiber auf der anderen Seite der Liege einen durchdringenden Blick zu.
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „Nichts", sagte er leise. „Ich kann keine gedanklichen Aktivitäten erkennen. Es ist wie bei allen anderen Phasenspringern auch. Sie scheinen nicht mehr zu denken. Etwas lahmt ihre Gehirntätigkeit oder hat sie ganz zum Erliegen gebracht."
    Der Gedanke an Hüllen ohne Bewußtsein jagte Rhodan einen Schauer über den Rücken.
    Bloß das nicht! dachte er. Das darf nicht geschehen!
    Er warf einen letzten Blick auf das Lager Bullys. Der Freund atmete flach, aber regelmäßig, und bis zum nächsten Verschwinden standen ihm noch über zehn Stunden zur Verfügung. Viel Zeit und doch zu knapp.
    Seufzend wandte sich der Terraner ab und verließ die Kabine. Draußen wartete Ian Longwyn auf ihn. Der Terraner wirkte ein wenig linkisch, als er Rhodan die Hand reichte.
    „Ich danke dir, daß du an Bord gekommen bist", empfing er ihn. „Möchtest du sie sehen?"
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Ich kenne die Aufzeichnungen", erwiderte er leise. „Wie denkst du über meinen Vorschlag?"
    „Zwiespältig. Irgendwo sitzt ein Killer und wartet auf sein Opfer. Was, wenn er sich als nächstes Bully aussucht?"
    „Dann können wir es nicht verhindern. Indra hingegen ist bereits tot. Nichts macht sie wieder lebendig."
    „Also gut. Ich bin einverstanden. Aber auch nur, weil ich weiß, daß dir das Schicksal Bullys ebenso zu Herzen geht wie mir."
    „Schick zwei Roboter. Sie sollen das erledigen."
    „Ich werde dafür sorgen, Perry."
    „Danke, Ian."
    Rhodan wartete, bis Gucky auf den Korridor heraustrat. Er schloß die Tür und griff wortlos nach seiner Hand.
    Im nächsten Augenblick entmaterialisierten sie und tauchten in der Zentrale der ATLANTIS wieder auf. Aktet Pfest erwartete sie bereits.
    „Wir gehen nach intensiver Sichtung des Materials davon aus, daß die Oszillation alle

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