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1766 - Phasenspringer

Titel: 1766 - Phasenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tagesordnung. Ein Wunder, daß vor der Ankunft Phour-And-Nines niemand es gewagt hatte, ihm seine Stellung streitig zu machen.
    Etwas anderes trug wesentlich mehr dazu bei, ihn zu verunsichern. Nach seinem Wissen gab Gomasch Endredde nichts wieder her, was er einmal zu sich geholt hatte. So lauteten die Informationen, die er, Ten-Or-Too, vom Maschtar Grirro einst erhalten hatte.
    Doch diesmal schien es anders, und er dachte mit Grausen an das, was vor weniger als zwei Tix geschehen war...
     
    *
     
    Pan-Or-Met verständigte ihn. Er zählte zu den Unterführern, die für die Bewachung der Gefangenen zuständig waren. Da er sich mehrfach durch hohe Aufmerksamkeit hervorgetan hatte, band der Kommandant ihn an sich und ernannte ihn zum Oberaufseher über den Trakt, in dem sie den Fremden aus der fernen Galaxis untergebracht hatten, das Wesen mit den silberweißen Haaren. Das, was Pan-Or-Met ihm zuflüsterte, riß den Kommandanten aus seiner geruhsamen Haltung empor.
    „Du bist verrückt!"
    „Sieh es dir an. Es ist kein Irrtum möglich."
    Ten-Or-Too reagierte wie eine Maschine. Er hetzte aus der Kommandozentrale hinaus zum Schacht, warf sich in die wartende Kabine und betätigte den Knopf für Schnellfahrt. Die Liftkabine raste in die Tiefe und bremste kurz vor dem Aufschlagen mit einem gewaltigen Ruck ab.
    Fermyyd hatten mit dieser Art der hektischen Bewegung keine Probleme, aber einmal hatte einer von ihnen das Relikt in dem riesigen Steinmassiv des Gebäudes auf zwei Beinen stehend benutzt. Er war gestürzt und hatte sich eines der Vorderbeine gebrochen.
    Der Kommandant warf sich in den Korridor und eilte zum Abgang auf den Grund des Traktes, wo sich das Gefängnis Atlans befand. Die Tür stand offen, zwei Wächter mit Handstrahlern säumten den Eingang. Statt zu salutieren, schwiegen sie; in ihren Augen glomm Verständnislosigkeit.
    Ten-Or-Too blieb wie angefroren stehen. In Zeitlupe richtete er sich auf die Hinterbeine auf und klammerte sich am Türrahmen fest. Ein Keuchen drang aus seiner Brust, und für ein paar Augenblicke vergaß er jegliche Würde und jedes Bewußtsein für das Amt, das die Herrschaft über einen ganzen Planeten bedeutete.
    „Seit wann?" ächzte er.
    „Seit sieben Rou und zwölf Inx. Er war exakt zwölf Tix und vier Rou verschwunden, ehe er zurückkehrte."
    Langsam, fast andächtig, betrat Ten-Or-Too den Raum und beugte sich über die Liege, auf der der Fremde ruhte. Sein merkwürdig albinotischer Kopfpelz glänzte naß, und von der Stirn lief Wasser.
    Die Augen tränten, als habe man ihm Gas ins Gesicht gesprüht.
    „Ta-Ra-Non hat ihn bereits untersucht", sagte Pan-Or-Met. „Er ist bewußtlos und steht unter starker innerer Anspannung. Rückschlüsse auf die Ursachen lassen sich keine ziehen. Der Organismus des Fremden ist dem Arzt nicht geheuer."
    Ten-Or-Too fuhr so schnell herum, daß der Unterführer zusammenzuckte.
    „Kein Wort zu irgend jemand", schärfte er ihm und den beiden Wächtern ein. „Wir wissen nicht, was hier vorgeht. Wir müssen noch abwarten."
    Zwei Rou später lagen ihm die Informationen aus dem Steingebäude vor, in dem sie den zweiten Fremden untergebracht hatten. Auch er war zurückgekehrt, im selben Moment wie sein Gefährte.
    Atlan und Tekener hießen die beiden, erinnerte Ten-Or-Too sich. Tekener lag ruhig, er zeigte keine Symptome innerer Unruhe wie Atlan.
    Der Kommandant von Schingo zog sich in seine Privaträume zurück und dachte nach.
    Warum hatte Maschtar Grirro ihn nicht darauf vorbereitet? Lag ein Fehler vor? Handelte es sich um ein Versehen? Oder wollte Gomasch Endredde diese beiden Fremden gar nicht bei sich haben?
    Hatte er sie als unwürdig eingestuft?
    Tausend Fragen türmten sich auf, die Ten-Or-Too verunsicherten und ratlos machten. Er wartete und hoffte, daß der Maschtar sich meldete.
    Aber seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Grirro ließ ihn in seiner Verunsicherung allein.
    Exakt nach zwölf Tix und vier Rou verschwanden die beiden Körper wieder aus ihren Gefängnissen, um nach ebendieser Zeit erneut auf ihre Liegen zurückzukehren. Und ehe Demmyd erneut über den Horizont seines einzigen Planeten stieg, waren die Liegen leer.
    Zu diesem Zeitpunkt versah bereits die dritte Wächtergruppe ihren Dienst auf der untersten Sohle des Gebäudes, und auch sie verpflichteten sich zu absolutem Stillschweigen. Solange Grirro sich nicht äußerte, entschied sich der Kommandant für absolute Geheimhaltung.
    Daß sich ausgerechnet jene nicht daran halten

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