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1766 - Phasenspringer

Titel: 1766 - Phasenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bin ich dir keine Rechenschaft schuldig. Ich erwarte, daß du mir noch heute abend den Vollzug meiner Anordnung meldest. Die Anführer der Aufständischen, deren du habhaft wirst, sind unverzüglich zu exekutieren. Und jetzt hinaus mit dir!"
    Wie ein geprügelter Hund schlich Phour-And-Nine davon.
     
    *
     
    Langsam verzog sich der Qualm in den Korridoren. Die Lufterneuerungsanlagen arbeiteten auf Hochtouren. Die Aufnahmekameras lieferten erste Bilder aus den umkämpften Bezirken.
    Ten-Or-Too sah Leichen. Crypers und Fermyyd. Zufrieden stellte er fest, daß nur wenige seiner Männer den Tod gefunden hatten.
    Die Verluste bei den cryperischen Rebellen zählten dagegen nach Dutzenden.
    Ein Drittel der umkämpften Etage war zerstört. Mit Sprengbomben schufen die Wächter zusätzliche Öffnungen in den Wänden aus dickem, altem Gestein. Sie schnitten den Aufständischen den Rückweg ab und trieben sie in die vorbereitete Falle.
    „Ergebt euch", vernahm der Kommandant die verhaßte Stimme seines Konkurrenten. „Ihr erhaltet zwei Rou Zeit dazu. Reagiert ihr nicht, töten wir euch alle."
    Er schafft es, dachte Ten-Or-Too. Er ist ein guter Stratege und Kämpfer.
    Im nächsten Augenblick änderte er seine Meinung. Eine Gruppe von Crypers brach aus einem Korridor, den die Fermyyd als Zugang benutzt hatten. Sie eröffneten das Feuer auf Phour-And-Nine und seine Begleiter, und der Verwalter ergriff die Flucht. Den Kampf gegen die Aufrührer übernahm einer der Unterführer, die für die Sicherheit des Gebäudes zuständig waren.
    Wieder starrte Ten-Or-Too auf die wuchtigen Wände des Gebäudes. Niemand, vermutlich nicht einmal einer der Maschtaren, vermochte zu sagen, wer die Kolosse auf Schingo einst errichtet hatte.
    Den Fermyyd dienten sie als Kasernen und Gefängnisse für Verbrecher.
    Der Unterführer meldete, daß nun auch der letzten Gruppe der Ausbrecher jeder Rückweg abgeschnitten war. Sie befanden sich ohne Ausnahme in einem Areal, aus dem es kein Entkommen gab.
    Die Jagd näherte sich ihrem Ende.
    Ten-Or-Too suchte den Ort des Geschehens auf und inspizierte die erbeuteten Waffen. Sie stammten aus den Lagern des Gebäudes. Da die Galaktiker während ihres Aufenthaltes keine Waffenlager erbrochen und ausgeräumt hatten, stand für den Kommandanten fest, daß die Crypers Helfer unter den Fermyyd haben mußten. Mindestens einen.
    An der Spitze seiner Soldaten drang der Kommandant zu den Gefängnissen vor. Ein einziger Blick genügte, um die Wahrheit erneut zu bestätigen.
    Ten-Or-Too deutete auf die unversehrten Sicherheitsschlösser und hielt die Testfolie mit dem Ausdruck der eingebauten Uhr empor. Der Zeitpunkt, an dem die Schlösser geöffnet worden waren, lag nach dem Verschwinden der Fremden von Schingo, aber vor dem seiner eigenen Rückkehr in die Kommandozentrale.
    „Der Beweis taugt nichts." Die schlanke Gestalt Phour-And-Nines tauchte unvermittelt hinter der Gruppe der Soldaten auf. „Wer sagt uns, daß die Galaktiker, wie sie sich nennen, nicht ein oder zwei ihrer Leute heimlich zurückgelassen haben? Sie agieren unbemerkt und tun alles, um Unruhe und Verwirrung zu stiften."
    Der Kommandant gab ein verächtliches Fauchen von sich. Er starrte demonstrativ an seinem Widersacher vorbei.
    „Sie hatten es nur auf ihre beiden Artgenossen abgesehen. Als sie diese nicht fanden, sind sie unverrichteter Dinge wieder abgezogen. Und die Haare, die wir an einem der Ausgänge gefunden haben, stammen eindeutig von einem Fermyyd."
    Mit der letzten Aussage bluffte Ten-Or-Too, aber das konnte der andere nicht wissen. Er gab zu verstehen, daß er dennoch nicht mit seinem Kommandanten übereinstimmte.
    „Es gibt Gerüchte, wonach die Galaktiker mit den Crypers paktieren. Dies müßte auch dir bekannt sein. Suche Crypers, die sich unsichtbar und mit Hilfe der fremden Technik auf Schingo bewegen, Kommandant."
    „Welch ein Unsinn!" Ten-Or-Too bleckte die Zähne und stieß die Luft zwischen ihnen hindurch.
    „Genau das werde ich nicht tun. Unsere Soldaten und Wächter haben wichtigere Dinge zu erledigen. Die Haare kommen in ein Labor im Orbit. Sie werden untersucht, und dann werden wir bald wissen, wer den Crypers Tür und Tor geöffnet hat."
    Längst stand für ihn fest, daß Phour-And-Nine dahintersteckte. Dieser unternahm alles, um ihn bei den Fermyyd und auch bei den Maschtaren in Mißkredit zu bringen.
    Den Kommandanten erschütterte das nicht. Positionskämpfe gehörten bei den Mitgliedern seines Volkes zur

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