1767 - Einsatz der Kartanin
bereit für das Treffen."
„Welchem Zweck dient diese Zusammenkunft?" Die Kartanin hakte sofort nach, sehr zum offensichtlichen Unwillen Jeshers.
„Das weiß ich nicht. Wirklich nicht."
„Dann mache ich dir einen anderen Vorschlag: Laß mich mit dem Maschtar verhandeln. Dann bekommst du Coram-Till, egal wie diese Verhandlung ausgeht."
„Du verlangst etwas, das unmöglich ist." Das Bedauern klang ehrlich. „Niemand außer mir kann und darf, dem Maschtar begegnen. Es könnte sein, ja, ich glaube es fest, daß der Maschtar dir die gewünschten Informationen geben kann. Es ist aber nicht möglich, daß jemand anders außer mir den Maschtar trifft. Auch dieser ewig mißtrauische Kanzler der neben mir hockt und viele meiner Geschäfte erledigt, kann den Maschtar nie sehen. An diesen unumstößlichen Regeln kann niemand rütteln."
Dao-Lin-H'ay erkannte, daß dieses Gespräch in einer Sackgasse endete.
Jesher setzte eine noch unzufriedenere Miene auf. Die Abkanzelung durch seinen Herrn schien ihn sehr zu wurmen. Er hüllte sich in verbissenes Schweigen.
„Ich kann dir ein Angebot machen, Dao-Lin-H'ay", eröffnete Adebis von Perm nach einer weiteren Pause. „Ich verbürge mich dafür, den Maschtar auf den Verbleib der verschwundenen Galaktiker anzusprechen. Ich kann nicht beurteilen, ob und wie er reagiert. Ich werde ihm sagen, daß ich für diese Informationen Coram-Till erhalte. Aber dann mußt du mir den Cryper ausliefern, egal wie die Informationen des Maschtars lauten."
„Das ist kein schlechtes Angebot", verhielt sich die Kartanin vorsichtig. „Du wirst verstehen, daß ich darüber nachdenken und mich mit meinen Leuten ausführlich beraten muß. Ich brauche Bedenkzeit."
„Einverstanden", stimmte Adebis von Perm zu. „Ihr seid meine Gäste. Aber bedenke, viel Zeit zum Nachdenken hast du nicht."
„Wann kommt der Maschtar?"
„Ich werde es dich wissen lassen, wenn er hier war", wich Adebis einer Antwort aus. „Die Unterredung ist damit beendet. Wir hören voneinander. Wodokart wird dich zu den Unterkünften führen, die wir für dich und deine Delegation bereitgestellt haben."
7.
Die Unterkünfte lagen im Mittelteil von Uhnor. Hier angekommen, erfuhr Dao-Lin-H'ay zwei Neuigkeiten.
Ino Gisa von Perm hatte unter dem Hinweis auf strenge Vertraulichkeit Tau-Pia-Ghau gegenüber geäußert, daß sie unbedingt Dao-Lin-H'ay persönlich zu sprechen wünschte. Die Wissenschaftlerin hatte der Fürstin dies zugesichert.
Die andere Überraschung kam von Quan-Pih-Dj'ang. Die Technikerin teilte ihrer Chefin mit, daß der Roboter in ihrem Auftrag ein winziges Abhörsystem in dem Raum zurückgelassen hatte, in dem die Unterredung mit Adebis von Perm stattgefunden hatte.
Nach dem Verlassen des Raumes hatte der Fürst dort mit dem Kanzler ein persönliches Gespräch geführt. Einig waren sich die beiden nicht gewesen, aber aus dem Mitgehörten ging hervor, daß der Besuch des Maschtars für den 15. September galaktischer Zeitrechnung angekündigt war.
Konkret bedeutete das, daß man noch zwei Tage Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten.
Quan-Pih-Dj'ang schlug weiter vor, den Nizzer Lan-Say mit einem mikroskopisch kleinen Abhörund Überwachungssystem auszustatten. Mit Hilfe ihres Roboters würde sie in kürzester Zeit ein Halsband, das das Aussehen eines Schmuckstücks hatte, zusammenbauen. Allerdings brauchte sie dafür ein paar Materialien aus der NJALA.
Dao-Lin-H'ay war mit diesem Vorschlag einverstanden. Sie erbat sich von Wodokart, der ständig über die hausinternen Kommunikationssysteme erreichbar war, die Erlaubnis, ein paar erforderliche Dinge von der OWIGORN holen zu dürfen. Das wurde ihr gestattet.
Von der NJALA wurden die angeforderten Materialien per Transmitter zur OWIGORN befördert.
Zwei von Schry-Eck-K'hats Soldaten übernahmen es - unter der Führung des Sonderbevollmächtigten -, das Ausrüstungspaket abzuholen.
So erhielt Quan-Pih-Dj'ang die benötigten Dinge. Gleichzeitig schmuggelten Dao-Lin-H'ays Leute einen tragbaren Kleintransmitter in die Unterkunft. Die Kartanin hatte somit die Möglichkeit, schnell personelle Verstärkung nachkommen zu lassen.
Diese Aktion war gerade abgeschlossen, als Ino Gisa von Perm ihr Kommen ankündigte. Sie bat um das Gespräch mit Dao-Lin-H'ay unter vier Augen.
Natürlich war die Kartanin damit einverstanden. Jede Information konnte wichtig sein.
Die schwergewichtige Hamamesch-Frau tat zunächst sehr geheimnisvoll. Erst als sie mit der Kartanin
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