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1767 - Einsatz der Kartanin

Titel: 1767 - Einsatz der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entgegenzufiebern.
     
    8.
     
    Coram-Till fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, auch nicht in seinem SERUN und in dem Fesselfeld, das Quan-Pih-Dj'ang über den Schutzanzug gelegt hatte. Er hatte seine seelische Stabilität ein bißchen überschätzt, denn jetzt plagten ihn klaustrophobische Ängste. Er ertappte sich bei dem Gedanken, das Fesselfeld zu desaktivieren und zu fliehen.
    Diese Überlegung brachte ihn aber wieder zur Vernunft, denn er erkannte, daß er nicht wirklich eingesperrt war. In der rechten Handfläche fühlte er drei winzige Erhöhungen. Quan-Pih-Dj'ang hatte hier drei Sensoren implantiert.
    Ein leichter Fingerdruck konnte drei verschiedene Prozesse auslösen. Er konnte entweder das Fesselfeld abschalten, die Tarnung seines SERUNS und das Gerät des Fesselfelds abwerfen oder die Defensivsysteme des SERUNS hochfahren und die Einrichtungen des Schutzanzugs voll aktivieren.
    Einen Pikosyn besaß der SERUN nicht, aber natürlich eine syntrongesteuerte Einrichtung, die automatisch arbeitete.
    Das Steuergerät, das Adebis von Perm ausgehändigt worden war, lenkte ihn nicht wirklich. Seine Signale setzte die Syntronautomatik akustisch um. Es gab nur vier „Befehle": Links, Rechts, Geradeaus und Stopp.
    Der aufgeregte Handelsfürst schickte seine beiden Begleiter, den Kanzler und den Sonderbevollmächtigten, zurück, als sie am Beginn eines langen Korridors auf die erste Wachmannschaft stießen.
    Wodokart wünschte seinem Herrn „Viel Glück!", Kanzler Jesher hüllte sich in eisiges Schweigen.
    Coram-Till erhielt den Befehl „Geradeaus", er setzte sich in Marsch. Der Fürst folgte wenige Schritte hinter ihm. Sie passierten die inneren Wachposten und waren dann allein.
    Adebis von Perm wechselte mehrmals die Richtung, aber er drang immer tiefer ins Bergmassiv ein.
    Die Luft wurde kühler. Der Cryper-Rebell empfand das als angenehm. Er blieb stur bei seinem Schritt, obwohl er sich zu gern einmal umgedreht hätte. Eine Gelegenheit bot sich ihm, als sie einmal rechtwinklig abbogen."
    „Links!" lautete der Befehl.
    Coram-Till drehte sich nach links, aber er führte eine ganze Wende durch.
    „Nicht so weit!" rief Adebis aufgebracht.
    Das war natürlich keine Anweisung, und der Cryper-Rebell reagierte nicht darauf. Erst als er die Stimme des Syntrons hörte, die „Rechts!" verkündete, drehte er sich wieder zurück. Diesmal blickte er in die von Adebis gewünschte Richtung.
    Der kurze Moment nach der halben Drehung hatte ihm genügt. Am Ende des Korridors hatte er die Gestalt eines Nizzers erblickt. Dao-Lin-H'ay hatte ihn also im Visier.
    Der letzte Korridor führte schräg nach unten. Es wurde noch kühler.
    Schließlich betraten sie eine Halle. Das mußte die eigentliche Maschtar-Suite sein, der Treffpunkt, der von den Kartanin bereits ausgeforscht worden war.
    An den Wänden des kreisrunden Saales erstrahlten Milliarden von Sternen. Das Bild war beeindruckend, aber es ließ Coram-Till kalt.
    Der Befehl „Stopp!" erklang, der Cryper erstarrte. Seine Augen blieben aber in Bewegung, was der Fürst in dem Halbdunkel nicht bemerken konnte. Coram-Till entdeckte sechs verschiedene Zugänge zu der Halle, die in regelmäßigen Abständen angeordnet waren.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Aus dem Torbogen, der vermutlich in Richtung des Inneren des Berges zeigte, trat eine Gestalt.
    „Maschtar Kaiddan?" rief der Fürst aufgeregt. „Ich bin hier. Und ich habe dir ein Geschenk mitgebracht."
    Der Maschtar kam langsam näher. Coram-Till musterte ihn genau.
    Maschtar Kaiddan war schlanker und asketischer gebaut als ein normaler Hamamesch. Der deutlichste Unterschied zwischen ihm und den Hamamesch waren die gelben Fleckenmale rund um die Augen.
    Kaiddan trug eine eher schlichte, graue Kombination. Auf seiner Brust prangte ein rechteckiges Emblem von schwarzer Farbe. Darin waren kleine, weiße Dreiecke in einem verwirrenden Muster angeordnet.
    Zwischen dem Hals und dem Emblem spannte sich ein handbreiter Gürtel um die Brust, das Maschthom. Welche Funktionen dieser anthrazitfarbene Gürtel erfüllte, wußte Coram-Till natürlich nicht.
    Da es sich dabei aber um den einzigen erkennbaren Ausrüstungsgegenstand handelte, mußten darin wohl mehrere Systeme enthalten sein. In der Mitte des Maschthoms war ein streichholzdünner Schnallenteil zu erkennen. Links und rechts davon waren etwa je 100 Sensorfelder angeordnet.
    Maschtar Kaiddan blieb stumm. Er musterte Coram-Till und den Handelsfürsten, der hastige Worte

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