177 - Die Todeskralle

Geräusch gehört zu haben. Möglicherweise kam Zachariah »nach Hause«.
    Noel Bannister stieß einen Seufzer aus. »Hoffentlich ist es unser Busenfreund, Tony. Ich brenne darauf, ihn zu treffen -und zwar mitten in sein verdammt schwarzes Herz,«
    Wir trennten uns. Jeder suchte sich ein Versteck, und dann begann das nervenzerfressende Warten. Weitere Geräusche verrieten uns, daß wir uns nicht umsonst in Geduld faßten. Jemand näherte sich dem unheimlichen, verfallenen Landhaus. Mitten in der Nacht. Das konnte nur Zachariah sein!
    Die Minuten rannten wie kalter Honig. Ich ließ meinen Blick durch den dunklen Keller schweifen. Noel war nicht zu sehen, und er sah mich auch nicht, denn ich hatte mich hinter einen Mauervorsprung zurückgezogen. Wenn ich mich etwas vorbeugte, schob sich die Treppe in mein Blickfeld.
    Sobald Zachariah dort erschien, würden Noel und ich ihn in die Zange nehmen.
    Jemand betrat das gespenstische Haus.
    Ich atmete flach, damit mir kein Geräusch entging.
    Schritte hallten durch das Haus. Zachariah bemühte sich nicht, leise zu sein. Er näherte sich dem Kellerabgang.
    Und dann - blieb er stehen.
    Ich spürte Schweiß aus meinen Poren treten. Was war los? Hatte uns die Todeskralle gewittert? Würde Zachariah umkehren und abermals Fersengeld geben?
    Ich bereitete mich darauf vor, die Treppe hinaufzuhasten und ihm zu folgen.
    Aber das war dann nicht nötig, denn Zachariah setzte seinen Fuß auf die erste Stufe der Kellertreppe.
    Die Schritte waren schwer und langsam, als wäre Zachariah sehr müde.
    Ich beugte mich vor - und erblickte ihn.
    Er war verletzt. Ich sah sein schwarzes Blut glänzen! So übel konnte ihm nur Mr. Silver mitgespielt haben. Damit hatte der Ex-Dämon eine wichtige Vorarbeit geleistet. Zachariah konnte seine gefährliche Kraft nicht mehr voll ausspielen.
    Als er sah, daß Noel Bannister nicht mehr am Hohr hing, zog er die Luft scharf ein. Knurrend machte er einige rasche Schritte auf die Stelle zu, wo er den Gefangenen zurückgelassen hatte. Er bückte sich und hob die Stricke auf.
    »Bockmist, was?« höhnte Noel Bannister und trat aus seinem Versteck. »Ich bin hier, falls du mich suchst, Zachariah. Ich brachte es nicht übers Herz, zu verschwinden, ohne mich von dir zu verabschieden. Man weiß schließlich, was sich gehört.«
    Der Teufel fuhr wutschnaubend herum. »Das war ein tödlicher Fehler, Bannister!« zischte er. »Du hättest nicht warten dürfen, denn nun bist du dran!«
    »Einer, der so übel zugerichtet wurde wie du, sollte den Mund nicht so vollnehmen«, sagte Noel verächtlich.
    »Meine Kraft reicht aus, um dich zu töten!« behauptete die Todeskralle.
    »Laß mal sehen!« forderte der CIA-Agent den schwarzen Feind heraus und ging mit schußbereiter Luger zwei Schritte auf ihn zu.
    Zachariah schüttelte verächtlich den Kopf. »Geweihte Silberkugeln reichen nicht, Bannister.«
    »Abwarten«, gab Noel Bannister zurück. »Übrigens, ich bin nicht allein. Ein guter Freund wird den Reigen mittanzen!«
    Ich trat vor.
    Als Zachariah mich erblickte, verwandelte er sich. Er stieß ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus und griff Noel Bannister an. Der CIA-Agent federte zur Seite, die Krallenklaue sauste vorbei. Noel schwenkte die Pistole und drückte ab.
    Der Getroffene brüllte noch lauter und wütender. Das geweihte Silber schmerzte ihn. Noel feuerte noch einmal, dann kassierte er einen Schlag, der ihn heftig gegen die Wand schleuderte, Noel blutete!
    Zachariah wollte nachsetzen, doch das ließ ich nicht zu. Mein Colt Diamondback krachte mehrmals, und Noel setzte die Luger auch wieder gegen den Teufel ein.
    Bestimmt hätten wir es mit Zachariah schwerer gehabt, wenn Mr. Silver ihn nicht schon geschwächt hätte. Als Noel und ich keine Kugeln mehr hatten, stand Zachariah schwankend in dem finsteren Raum.
    Ein heftiges Zittern lief durch seinen geschuppten Körper, und ich erkannte, wie schwer es ihm fiel, auf den Beinen zu bleiben. Ich trat auf das röchelnde Ungeheuer zu.
    Zachariah wollte die Krallenklauen heben, doch seine Kraft reichte nicht mehr. Ich schob meinen Diamondback ins Leder und streckte das grüne Monster mit meinem magischen Ring nieder.
    »Er ist noch nicht völlig erledigt, Tony!« sagte Noel Bannister heiser. »Er wird sich erholen, wird wieder zu Kräften kommen. Wir müssen ihm den Todesstoß versetzen!«
    Meine Hand glitt in die Hosentasche und zog mein silbernes Feuerzeug hervor.
    Der Druck auf einen bestimmten Knopf machte aus dem