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1770 - Endreddes Gesetz

Titel: 1770 - Endreddes Gesetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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argumentierte der Dicke, werde sich eine Chance ergeben, das Rätsel zu lösen.
    Eigentlich paßte das gar nicht zu Bull. Er, der Aufbrausende, ewig Impulsive, und nun wollte er abwarten?
    Ich dagegen war für die offensive Strategie. Jeden Tag ging es mir ein bißchen schlechter. Das Auftauchen und Verschwinden zehrte mittlerweile an meiner Substanz. Vielleicht hatte ich nicht mehr sehr viel Zeit.
    Was, wenn ich trotz meines Aktivators irgendwann an Entkräftung sterben würde? Deshalb war es nur logisch, wenn ich das Risiko erhöhte.
    Am liebsten hätte ich einen Hypersender auf getan; wir befanden uns im Inneren von Hirdobaan, also konnte Perry Rhodan nicht viel mehr als 100 Lichtjahre entfernt sein. Der Terraner hätte schon eine Möglichkeit gefunden, uns hier herauszuholen.
    Oder die schwebenden Himmelsdocks von Zonder-Myry: Wenn es gelänge, dort oben hinaufzukommen, dann konnte man womöglich eines der reparierten Hamamesch-Schiffe kapern und aus dem Bezirk verschwinden.
    Bull und ich, wir erzielten keine Übereinkunft.
    Gib ihm ein paar Tage Zeit. Und dann redet ihr noch einmal.
    Es wurde höchste Zeit, nach Schrett zurückzukehren. Ich schaute auf meine Armbanduhr. „Eine halbe Stunde noch, Bully. Dann sind die 13 Stunden abgelaufen. Ich schlage vor, wir treffen uns in exakt 17 Stunden wieder."
    „In 17 Stunden?" Der Dicke schaute verständnislos auf. „Warum so lange?"
    „13:01 Stunden werden wir verschwunden sein", erklärte ich. „Und wenn ich wieder auftauche, brauche ich Schlaf und Nahrung."
    „Hmm", brummelte Bull. „Wie du willst."
    Ich trat durch das hellblaue Feld des Fernkarussells und kam auf Level Schrett heraus. Zurück zu meinen Nebelbänken; ich suchte mir einen einsamen Punkt mitten in der Landschaft und wartete ab, bis der Augenblick gekommen war.
    Irgendwann ist es vielleicht das letzte Mal. Dann tauchst du gar nicht mehr auf.
    Reizende Aussichten.
     
    *
     
    13 Stunden darauf: in Schweiß gebadet, müde, ausgelaugt. Gemeinsam mit einer ganzen Horde von Galaktikern, die etwa zur selben Zeit aus verschiedenen Feldern des Karussells getreten waren, stapfte ich durch den Unrat der Ebene.
    Das Planetenbeben setzte so pünktlich wie immer ein. Ich ignorierte so gut wie möglich den schwankenden Boden und die zitternde Luft. Genau an der Stelle, an der ich vorher verschwunden war, lag meine Armbanduhr. Ich nahm sie an mich, stellte eine Weckfunktion ein und suchte mir in der Kantine einen Schlafplatz.
    Vier Stunden später erreichte ich einigermaßen in Form und gesättigt Zonder-Myry. Gemeinsam mit Bull und Fink Petticul unternahm ich einen Streifzug über die Planeten des Bezirks.
    Wenn man nur gewußt hätte, was mit den Levels 13 und 14 war, mit Nundor und Zeytter, die keiner mehr erreichen konnte... Aber es war müßig, darüber zu spekulieren.
    Das Alltagsleben der Galaktiker pendelte sich immer mehr auf eine Art funktionierende Zweckgemeinschaft ein. Viele, die die Sinnlosigkeit ihres Tuns längst eingesehen hatten, entwickelten gemeinsame Pläne. Im Grunde hatten sie ja recht: Was einer nicht schafft, das schaffen eben alle gemeinsam. Ich hegte jedoch berechtigte Zweifel, ob die Reparatur dieser Anlagen überhaupt zu schaffen war.
    Wir beobachteten mit ausgiebiger Muße eine Aktion, in deren Lauf ein terranischer Mini-Reaktor in den Untergrund geschafft wurde. Das Ganze ereignete sich auf Pattrido, an einem der Regionalkarussells.
    Ungefähr hundert technisch beschlagene Galaktiker schafften es, das Ding zum Laufen zu bringen.
    Und nicht nur das, sie setzten einen hektargroßen Block der positronischen Anlagen mit Reaktorstrom in Betrieb.
    Das Wunder dauerte jedoch nur wenige Minuten. Ringsum war die Luft plötzlich von puffenden Geräuschen erfüllt, und all die wohl jahrtausendealten Computerelemente implodierten unter hoffnungslos überhöhter Stromversorgung.
    Sie gaben keine einzige Information aus ihrem Innenleben preis. Aber so war es schließlich überall: Entweder die Computer enthielten keine Daten mehr, oder der Zugriff war ohne ein Steuerelement nicht möglich.
    Ich war froh, wieder sicher oben auf einer der Inseln zu stehen, von der Meeresbrise umgeben, Salzgeschmack auf der Zunge und mit Blick in dunkelblauen, sonnigen Himmel.
    Wie auch immer, die Zeit der Einzelkämpfer war vorbei im Bezirk. Immer wieder gab es Personen, die öffentlich auftraten und behaupteten, sie und nur sie allein hätten den Fehler im Untergrund gefunden; man möge ihnen folgen und am

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