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1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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getöteten Eser-Furron, der Oberpriester Radan-Mech und Michael Rhodan nahmen an einem großen, runden Tisch Platz, der in farbige, für jeden gleich große Sektoren eingeteilt war.
    An kleineren Tischen saßen zahlreiche untergeordnete Crypers der verschiedenen Volksstämme.
    Von den Anführern fehlte nur Dan-Sandin. Seinen Platz nahm Radan-Mech wie selbstverständlich ein, und keiner der anderen Anführer erhob Einspruch dagegen, keiner fragte nach dem göttlichen Dan-Sandin, und niemand wollte wissen, ob er überhaupt noch existierte.
    Radan-Mech ergriff das Wort, um die Delegierten zu begrüßen. Kaum hatte er geendet, als Ammor-Res sich erhob und seinen Führungsanspruch anmeldete, wobei er sich vor allem an Coram-Till und Michael Rhodan wandte, um deutlich zu machen, gegen wen er seine Ansprüche durchsetzen wollte.
    Heftige Proteste von verschiedenen Seiten waren die Folge; vergeblich versuchte Radan-Mech zu schlichten. Erst als einer der Tempeldiener im Hintergrund einen großen Gong schlug, verstummten die Anführer.
    Allerdings nahm sich Ammor-Res das letzte Wort. Er wandte sich an den Galaktiker.
    „Von dir erwarte ich, daß du ganz klar Stellung beziehst", sagte er. „Wozu hätte ich sonst mit dir gesprochen?"
    „Wir stehen erst am Beginn der Verhandlungen", blieb Michael freundlich. „Wart's ab! Nur selten setzen diejenigen sich durch, die bereits in einem so frühen Stadium die Pauke schlagen!"
    Ammor-Res lehnte sich in seinem Sessel zurück. Michaels Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Er war nachdenklich geworden.
    Radan-Mech nutzte die eintretende Stille zu einer Rede an die Delegierten, bei denen er immer wieder auf die Göttlichkeit Dan-Sandins zu sprechen kam.
    „Ich verspreche feierlich, daß der göttliche, unsterbliche Dan-Sandin mit seinen übernatürlichen Kräften die Schutzherrschaft über alle Crypers übernehmen wird", verkündete er, nachdem er nahezu eine halbe Stunde lang geredet hatte. „Voraussetzung ist, daß alle Crypers ihm huldigen und ihm eine gewisse Opferbereitschaft zeigen."
    „Was verstehst du unter Opferbereitschaft?" fragte Coram-Till.
    „Das würde mich allerdings auch interessieren", bemerkte Caston-Pragama, „Nichts, was euch in eurer Freiheit, eurer Würde und eurer eigenständigen Macht in irgendeiner Weise beeinträchtigen würde", antwortete der Oberpriester. „Der göttliche und unsterbliche Dan-Sandin bittet euch, ihm in eurem Hoheitsgebiet jeweils einen Planeten zur Verfügung zu stelle„, auf denen Sandin-Tempel errichtet werden können."
    Michael Rhodan blickte ihn überrascht, an. Diese Forderung hatte er nicht erwartet, und er konnte sich auch nicht vorstellen, daß die Crypers-Anführer darauf eingingen.
    Doch er irrte sich. Die Crypers-Anführer winkten ihre Berater zu sich heran, um sich leise mit ihnen zu besprechen, dann redeten sie in ebenfalls gedämpftem Ton untereinander über die Bitte des Oberpriesters und erklärten schließlich einer nach dem anderen, daß sie einverstanden waren.
    Auf Vorschlag Radan-Mechs wurde ein offizieller Beschluß gefaßt. Es wurde schriftlich festgehalten, daß die Sandin-Crypers in jedem der sechs Hoheitsgebiete eine Tempelwelt einrichten durften.
    Michael horchte auf, als der Oberpriester von dem Anführer der Eramor-Crypers forderte, daß dafür der Planet Syssod abgestellt wurde. Der Eramor erhob keinen Einspruch, sondern erklärte sich ohne Diskussion einverstanden.
    Michael fand sein Verhalten um so erstaunlicher, als sich auf dem Planeten Syssod die geheimnisvolle Anlage CHASCH befand. Daß die Eramor-Crypers ausgerechnet diesen Planeten zur Verfügung stellen wollten, war überraschend. Sie hatten wegen des CHASCH selbst ein hohes Interesse an dieser Welt.
    War der Grund in der Veränderung der Crypers zu suchen, die Mike beobachtet hatte? Lag eine Beeinflussung auf parapsychischer oder vergleichbarer Ebene vor?
    Er äußerte sich nicht dazu. Es war eine interne Angelegenheit der Crypers, die diese unter sich ausmachen sollten und in die er sich nicht einmischen wollte.
    Er konzentrierte sich vollkommen auf das eigentliche Ziel dieses Treffens - auf den Zug der Herrscher nach Borrengold und die günstige Gelegenheit, zu einem Schlag gegen alle Oktanten von Hirdobaan auszuholen und das Machtsystem zu erschüttern. Er ergriff das Wort, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergab, und machte erneut deutlich, daß weder die Galaktiker trotz ihrer überlegenen Technik allein ein solches Unternehmen

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