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1771 - Im Taumel der Nacht

1771 - Im Taumel der Nacht

Titel: 1771 - Im Taumel der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir jetzt sage, entspricht der Wahrheit. Ich weiß es selbst nicht.«
    »Bitte?«
    »Ja, du musst mir glauben, ich weiß es nicht.«
    »Und warum weißt du es nicht?«
    »Weil Dad mir nichts gesagt hat. Er hat nur davon gesprochen, dass ich nach Hause fahren und auf dich achtgeben soll. Das ist alles gewesen. Und jetzt bin ich hier.«
    Sheila Conolly sagte erst mal eine Weile gar nichts. Sie schaute nur in Johnnys Gesicht, der dem Blick seiner Mutter standhielt. Er hatte nicht gelogen. Alles war so abgelaufen, wie er es gesagt hatte.
    »Und das entspricht der Wahrheit?«, fragte sie.
    »Ja, wenn ich es dir doch sage.«
    »Okay, ich glaube dir. Aber hat Dad denn nicht noch mehr gesagt?«
    »Nein.«
    »Weißt du trotzdem mehr?«
    Johnny nickte. »Ich denke schon. Es geht um die Cavallo, die kennst du ja.«
    »Die blonde Bestie.«
    »Genau die.«
    »Und weiter?«
    Johnny hob seine Schultern an. »Ich weiß auch nicht viel mehr. Es kann aber sein, dass es noch einen weiteren Feind gibt. Da bin ich mir nicht sicher.«
    Sheila sagte eine Weile nichts. Sie schaute ihren Sohn nur an. »Was könnte Bill denn gemeint haben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und John Sinclair? Er war doch auch dabei. Hat er dir denn nichts gesagt?«
    »Nein. Er hat auch nicht dagegen gesprochen, dass ich nach Hause fahre. Er, Suko und Dad sind ja weg. Sie wollten die Cavallo und ihren Helfer stellen.«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Dann müssen wir ab jetzt Angst um deinen Vater haben, wie?«
    »Das sehe ich nicht so. Sie sind ja zu dritt.«
    »Ist gut.« Stella winkte resigniert ab. »Es ist der Fluch der Conollys, der auch dich getroffen hat, Johnny. Du wirst kein ruhiges Leben führen können, das befürchte ich.«
    »Mal sehen.«
    Sheila sagte: »Dann werde ich mal schauen, wie weit die beiden Gärtner sind. Wenn sie den Weg frei gemacht haben, kannst du den Porsche in die Garage fahren.«
    »Mach ich doch.«
    Johnny blieb noch zurück. Er kam sich blöd vor. Das war keine Situation für ihn, und er konnte sich vorstellen, dass sein Vater auch nur eine Ausrede gebraucht hatte. Wenn Vater und Sohn weggeblieben wären, hätte es zu Hause schweren Ärger geben können.
    Johnny wollte den Raum verlassen, als er von nebenan Schritte hörte. Sie klangen überhaupt nicht gleichmäßig, hörten sich aber trotzdem an, als stammten sie von seiner Mutter.
    Johnny trat aus dem Raum in den Flur. Seine Mutter ging nicht mehr weiter. Sie lehnte blass an der Wand und stöhnte leise vor sich hin.
    Johnny war sofort bei ihr. Sein Herz klopfte überschnell, als er sie ansprach.
    »Was ist denn los, Ma?«
    Sheila musste erst zu Atem kommen und klammerte sich an ihm fest.
    »Die – die Gärtner, Johnny...«, flüsterte sie.
    »Ja, was ist mit ihnen?«
    »Sie sind beide tot...«
    ***
    Johnny hielt die Aussage seiner Mutter zunächst für einen Scherz. Dann aber dachte er daran, dass man mit so etwas Ernstem nicht scherzte. Er wollte fragen, er hörte sein Herz ziemlich laut klopfen, aber er schaffte es nicht, eine Frage zu stellen.
    Sheila nickte einige Male, als sie sagte: »Das musst du mir glauben, Johnny. Bitte, ich erzähle dir hier nichts. Ich habe mir nichts eingebildet...« Sie stöhnte auf und presste beide Hände gegen ihre Wangen.
    Johnny ging auch jetzt nicht aus dem Haus. Stattdessen drückte er seine Mutter an sich. Sie kam ihm plötzlich so hilflos vor. Das war sie bestimmt nicht das erste Mal. Nur hatte er früher nicht so sehr darauf geachtet.
    »Und du hast dich nicht getäuscht, Ma?«
    Sie drückte ihren Kopf von seiner Schulter weg. »Johnny, ich habe mich nicht geirrt. Die beiden Männer sind nicht mehr am Leben.«
    »Und wer könnte sie getötet haben?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe keine Ahnung, ich habe auch nichts gesehen.«
    »Okay, dann werde ich mal nachschauen.« Johnny hatte gesprochen wie jemand, der einen Kloß im Hals sitzen hat. Auch für ihn war das unbegreiflich, und als er mit langsamen Schritten zur Haustür ging, da hatte er das Gefühl, Pudding in den Knien zu haben.
    Seine Mutter hatte die Haustür wieder zufallen lassen. Johnny ging hin, öffnete sie und schaute vorsichtig ins Freie. Und das erst mal nur durch einen Spalt.
    Er sah den Garten. Er sah auch den abgestellten Wagen, aber nichts von den beiden Männern. Deshalb öffnete er die Tür noch weiter und hatte so freie Sicht.
    Sheila hatte nicht gelogen. Johnny spürte den unsichtbaren Griff in seine Magengrube. Er hatte Mühe, auf der Stelle zu bleiben. Er

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