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1772 - Ein Grab in den Bergen

1772 - Ein Grab in den Bergen

Titel: 1772 - Ein Grab in den Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich bei ihm gern einen Test mit meinem Kreuz durchführen.«
    »Dann tu es.«
    »Man wird nicht zulassen, dass wir die Abdeckung anheben. Das ist das Problem.«
    »He, du bist Polizist.«
    »Ich weiß, aber trotzdem kann ich mir nicht alles erlauben. Wenn man nicht will, dass der tote Engel frei und offen liegt, muss ich das akzeptieren.«
    »Wirklich?«
    Ich grinste. »Mal sehen, wie es später aussieht. Und wie lange man ihn noch bewachen will.«
    »Sehr gut, John, sehr gut. Und was machen wir in der Zwischenzeit?«
    »Wir sehen uns ein wenig um.«
    Maxine hakte sich wieder bei mir unter, und gemeinsam gingen wir in den Nebenraum.
    Hier hatten sich all die Menschen versammelt, die zuvor auf den Stühlen gesessen hatten. Ein kaltes Buffet war aufgebaut worden, an dem man sich bedienen konnte, und es gab auch Getränke. Die allerdings wurden serviert.
    Es gab Fisch. Lachs in zahlreichen Variationen und mit den verschiedensten Dips. Ich ließ mir von Maxine eine Kleinigkeit auf den Teller legen und nahm ihn dann entgegen, um mir einen Platz zu suchen, an dem wir in Ruhe essen konnten.
    Jeder dieser runden Bistrotische war besetzt. Ich hatte einen besonderen im Blick, denn man hatte die beiden Norweger allein gelassen. Es traute sich wohl niemand so recht an sie heran, und auch der Direktor stand woanders.
    Ich stellte mich an den Tisch und nickte den jungen Leuten zu.
    Beide nickten zurück. Wir wünschten uns einen guten Appetit, und auch Maxine gesellte sich zu uns. Zu trinken gab es auch. Sie hatte einem Kellner zwei mit Weißwein gefüllte Gläser vom Tablett genommen.
    »Ich hoffe, es ist in deinem Sinn, John.«
    »Aber sicher doch.«
    Der Lachs schmeckte. Der Wein mundete auch, und eigentlich hätte ich mich entspannen und zufrieden sein können, aber das war ich nicht.
    Ich verspürte eine innere Unruhe.
    Die beiden Norweger waren still. Wenn sie sich unterhielten, dann nur flüsternd und in ihrer Heimatsprache, von der wir nichts verstanden.
    Die Tierärztin jedoch wollte die Atmosphäre auflockern und sprach sie an.
    »Na, wie hat es Ihnen denn in unserem Land gefallen? Sie wollten es ja durchwandern.«
    »Nein, nicht alles, nur einen Teil«, gab Krista zu und lachte. Sie hatte so herrlich blaue Augen und einen Mund mit fein geschwungenen Lippen.
    »Aber der hat Ihnen gefallen?«
    »Ja, wir können nicht klagen, es war sogar beinahe so wie bei uns in Norwegen, das Klima, die Berge, die Vegetation. Man konnte sich wie zu Hause fühlen.«
    »Toll.« Maxine hob die Schultern. »Und da haben Sie plötzlich die Entdeckung gemacht.«
    »Ja, damit hatten wir nicht gerechnet.«
    »Kann ich mir denken.« Maxine Wells lachte leise auf. »Und was haben Sie gedacht, als sie plötzlich die Flügel an dieser Gestalt sahen?«
    Jetzt sprach der Mann. »Was soll man dabei schon denken? Erst ist man überrascht, dann weist man die Gedanken von sich, um später darauf zurückzukommen, dass es unter Umständen doch ein Engel sein könnte.«
    »So sehen wir das auch«, stimmte ich zu.
    »Aber das haben wir ja schon alles gesagt.«
    Seine Freundin mischte sich ein. »Sei doch nicht so unhöflich. Es ist doch klar, dass sich die Menschen für so etwas interessieren. Viele glauben an Engel, aber nur die wenigsten haben sie erlebt oder gesehen. Da sind wir privilegiert.«
    »Genau«, sagte ich.
    Rudy Reiking winkte ab. »Und wenn schon. Ich bin den Trubel leid und froh, dass wir morgen wieder abreisen können.« Sein Blick trübte sich. »Leider hat man auch in Norwegen etwas davon mitbekommen. Da können wir uns wieder auf Fragen gefasst machen.«
    »Sei froh, das bringt Abwechslung.«
    »Brauche ich nicht, Krista.«
    »Er ist eben ein Einzelgänger.« Krista lächelte. »Aber auch einer, auf den man sich hundertprozentig verlassen kann. Und das findet man in der heutigen Zeit auch nicht oft.«
    »Das ist wohl wahr«, sagte Maxine und trank ihr Glas leer. Sie ging, um sich ein neues zu holen.
    Ich war mit den beiden allein und hatte jetzt Zeit, meine Fragen zu stellen. Damit wollte ich auf etwas Bestimmtes hinaus.
    »Haben Sie eigentlich nie das Gefühl gehabt, nach der Entdeckung nicht mehr so allein zu sein, wie es eigentlich hätte sein müssen?«
    Reiking schaute mich an. »Meinen Sie mich?«
    »Ja. Und auch Ihre Freundin.«
    Beide dachten nach. Krista schüttelte als Erste den Kopf, während Rudy nachdachte. Er brauchte recht lange, um eine Antwort zu formulieren.
    »Es ist komisch, dass Sie mich das

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