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1772 - Ein Grab in den Bergen

1772 - Ein Grab in den Bergen

Titel: 1772 - Ein Grab in den Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weil sie die hübscheste Frau war. Dem blonden Haar hatte sie einen kurzen Schnitt verpasst. Sie hatte es so gekämmt, dass einige Strähnen in die Höhe standen und dabei in verschiedene Richtungen zeigten.
    Maxine trug eine braune Lederjacke, die bis über die Hüften reichte. Der grüne Pullover stand ihr ebenso gut wie die hellbraune Cordhose. Aus den Hosenbeinen ragten die Stiefeletten mit den hohen Absätzen, auf denen ich nie hätte laufen können.
    Sie sah mich, ich sah sie, und Sekunden später lagen wir uns in den Armen. Sie sparte nicht mit Küssen. Dass sie dabei auch meinen Mund erwischte, war mir keinesfalls unangenehm.
    »Das wurde mal wieder Zeit, John.«
    »Wie meinst du das?«
    »Als wir uns das letzte Mal sahen, ging es um die Werwolfgeschichte.«
    »Richtig, und jetzt geht es um Engel.«
    »Genau.« Sie hakte sich bei mir ein. »Um einen Engel, der für mich noch ein Rätsel ist, aber hoffentlich nicht mehr lange bleiben wird.«
    »Und was kann ich dabei tun?«
    »Keine Ahnung. Einfach nur hier sein und die Augen offen halten, das ist alles.«
    »Befürchtest du denn was?«
    »Das kann ich nicht so genau sagen. Ich weiß ja noch nicht mal, ob es ein echter Engel ist. Daraus wurde ein großes Geheimnis gemacht, um die Spannung und das Interesse an der Ausstellung zu erhöhen. Das hat man geschafft. Es können heute nur geladene Gäste erscheinen, so viel Platz haben wir auch nicht.«
    »Und du gehörst dazu.«
    »Aber klar doch«, rief sie. »Manchmal tut es ganz gut, wenn man bekannt ist.« Sie klopfte auf die Seitentasche der Jacke. »Ich habe zwei Karten bekommen.«
    »Dann kann ja nichts schiefgehen.«
    »Hoffentlich nicht.«
    »Und wie sieht der weitere Weg aus? Fahren wir erst zu dir, um Carlotta zu begrüßen?«
    »Nein, das können wir später und nach dem Verlassen der Ausstellung tun. Ich denke, dass wir erst mal eine Kleinigkeit essen gehen, um dann zur Ausstellungseröffnung zu fahren. Bist du damit einverstanden?«
    »Alles, was du willst.«
    »Super. Dann gehen wir jetzt zu dem Italiener, den ich ausgesucht habe.«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    Das Lokal lag nahe der Universität und im Grünen. Es gab in der Nähe einen Parkplatz für Maxines Geländewagen. Zum Lokal gingen wir zu Fuß. Man konnte auch draußen sitzen, aber das war doch zu kühl für die Gäste. Sie saßen alle im Lokal.
    Ein Tisch am Fenster war für uns reserviert worden. Ein junger Kellner bediente uns und er pries auch an, was nicht auf der Karte stand und sehr frisch war.
    Einen Seewolf mit Spinat und kleinen Nudeln, die wie überdicke Reiskörner aussahen.
    »Ich nehme den Fisch, John, und du?«
    »Ebenfalls.«
    Wasser und ein Weißwein durften natürlich nicht fehlen. Beides wurde zuerst serviert, sodass wir uns zuprosten konnten.
    »So, und jetzt erzähl mal, wie es dir in der letzten Zeit ergangen ist.«
    Ich musste lachen. »Ich lebe noch, obwohl ich viel Stress hatte.«
    »Auch in Lebensgefahr?«
    »Das gehört dazu.«
    »Ja, das sagst du so locker.«
    »Man gewöhnt sich daran, Max. Aber wie sah es bei dir aus?«
    »Routine. Nichts Ungewöhnliches.«
    »Super. Wie geht es Carlotta?«
    Da lachte sie. »Das wirst du gleich erleben, denn ich musste versprechen, sie anzurufen, wenn du eingetroffen bist.« Maxine holte ihr Handy hervor. Sie war nicht die einzige Person, die hier telefonierte. Selbst der Besitzer stand hinter der Theke und hielt ein Handy an sein Ohr gedrückt.
    Carlotta meldete sich sofort. »Er ist da«, sagte Maxine und reichte mir das Telefon.
    »Hi, John, toll. Ich freue mich.«
    »Ich auch.«
    »Und? Was ist so Sache?«
    »Viel hat sich nicht verändert. Es läuft alles seinen Gang. Und bei dir?«
    »Auch. Aber jetzt, wo du hier bist, kann es wieder spannend werden.«
    »Ach, bei einem toten Engel?«
    »Na, weise das nicht so weit von dir. Ob Engel so tot sein können wie Menschen, weiß ich nicht. Es könnte ja sein, dass wir noch einige Überraschungen erleben.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    »Mal was anderes, John. Wie geht es eigentlich Johnny Conolly?«
    Ich antwortete nicht sofort, weil ich schmunzeln musste. Beide hatten sich kennengelernt. Und sie mochten sich auch, das wusste ich. Jetzt musste ich kurz überlegen, welche Antwort ich am besten gab.
    »Er ist fit, keine Frage. Und er hat vor Kurzem noch mitgemischt. Johnny ist wirklich ein Kind seiner Eltern.«
    »Toll. Spricht er auch von mir?«
    Aua, was sollte ich da sagen? Nur nichts Falsches, und so quälte ich mir eine

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