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1773 - Das andere Jenseits

1773 - Das andere Jenseits

Titel: 1773 - Das andere Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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könnte er damit gemeint haben? Hast du eine Ahnung?«
    »Nein.«
    »Und du glaubst daran?«
    »Ja. Warum sollte er lügen? Irgendetwas ist im Busch, das befürchtete ich.«
    »Und was sollte da im Busch sein?«
    »Schau mal nach draußen.«
    Krista tat es, und sie sah in die Richtung, in die Maxine wies.
    »Gott, nein...«
    Es war schon wahr. Die Geschöpfe hatten so etwas wie eine Gasse gebildet, um demjenigen Platz zu machen, der sich dem Wagen näherte. Die Frauen kannten ihn.
    Es war der Mann mit dem Schlapphut!
    ***
    Ich hatte damit gerechnet, dass Matthias mich attackieren würde. Es war seine Chance, mich für immer aus dem Weg zu räumen. Schon mehrmals hatte er es versucht, doch die Bedingungen waren nie so günstig gewesen wie jetzt. Dies hier war seine Welt. Hier hatte er die Kontrolle und das Sagen übernommen. Hier konnte ihm keiner etwas.
    Ich hatte es schon mit vielen Gegnern zu tun gehabt. Sie waren auch unterschiedlich gewesen, aber keiner war mit einem Matthias zu vergleichen gewesen. Er besaß als Mensch eine Machtfülle, gegen die auch ich nicht ankam. Aus diesem Grund schätzte ich meine Chancen auch nicht besonders hoch ein.
    Er ging, weil er näher an mich heran wollte, um aus der kurzen Distanz meinen Untergang zu begleiten. Es würde ihm großen Spaß bereiten, mich in drei Etappen sterben zu sehen, denn dann konnte er sich als großer Sieger fühlen.
    Kampflos würde ich mich nicht ergeben. Nur wusste ich nicht, was ich unternehmen sollte. Er war mir in allen Belangen überlegen, und ich wünschte mir, eine Lösung in meinem Sinn zu finden, was leider nicht zutraf.
    Dann stoppte er seine Schritte.
    Warum tat er das?
    Eine große Distanz gab es nicht mehr zwischen uns. Wenn wir uns unterhielten, brauchte keiner zu schreien, aber das hatte Matthias wohl nicht vor. Oder doch?
    Ich sah, dass er die Lippen bewegte, und schon vernahm ich seine ersten Worte.
    »Hast du gedacht, dass es jetzt vorbei mit dir ist?«
    »Ich habe gar nichts gedacht.«
    »Du lügst.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich kann deine Angst spüren. Sie ist da, sie ist für mich wie eine Botschaft. Andere riechen den Schweiß der Menschen, ich rieche deine Angst. Es ist perfekt. Ich freue mich, ausgerechnet deine Angst mitzubekommen.«
    Ich blieb cool. Klar, es ging mir nicht gut. Es war mir schon besser gegangen, aber einen Kniefall würde ich nicht machen.
    Allerdings musste ich zugeben, dass mein Verhalten nicht unbedingt normal war. Angst hatte es bei mir jedes Mal gegeben, wenn ich auf ihn getroffen war. Bisher hatte ich es verstanden, ihm aus dem Weg zu gehen, doch das war nicht mehr möglich. Matthias würde seine Chance nützen, mich endgültig zu vernichten.
    Ich wusste es.
    Aber ich dachte eher gelassen darüber. Und das wunderte mich schon. Ich war kein Superheld wie aus dem Comic-Album, ich würde mich auch nicht auf ihn stürzen und mich in einen Kampf verwickeln lassen, aber die große Angst war es nicht. Im Gegenteil. Ich fühlte mich irgendwie, als könnte er mir nichts antun.
    Matthias starrte mich an. Mit einem Blick, der eigentlich keiner war. Zumindest fiel es mir schwer, ihn zu beschreiben. Er war völlig emotionslos. Einfach nur kalt. Auch abgebrüht.
    »Ich fange an, Sinclair!«
    »Bitte!«, flüsterte ich.
    Das eine Wort irritierte ihn. Er schüttelte leicht den Kopf und lächelte sogar, was ihn sympathisch aussehen ließ. Dann erklang ein Lachen und danach sein Kommentar. »Wartest du darauf, endlich sterben zu können?«
    »Noch lebe ich.« Die Antwort war mir so herausgerutscht, ohne viel zu überlegen. Es war, als hätte man mich fremd gelenkt. »Ich will und ich werde hier nicht sterben, Matthias. Du kannst nicht immer gewinnen.«
    »Das werden wir sehen. Wo soll ich anfangen?«
    »Das überlasse ich dir!«
    »Okay, dann nehme ich mir deinen rechten Arm als Erstes vor. Schau ihn dir noch mal an. Er wird bald nicht mehr so sein wie sonst, John Sinclair...«
    ***
    »Er ist da!«, flüsterte Krista. »Der Hundesohn mit dem Schlapphut. Jetzt haben wir verloren.«
    »Warum?«
    »Weil wir gegen ihn nicht ankommen, oder siehst du eine Chance?«
    Maxine nickte. »So lange wir leben, sehe ich sie noch immer.«
    »Aber ich nicht.« Krista schüttelte den Kopf. Die Antwort hatte sie mit tonloser Stimme gegeben. Zum ersten Mal war sie kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Sie hatte sich bisher prächtig gehalten. Das war nun vorbei. Tränenwasser schimmerte in ihren Augen, und ihr Blick zuckte dabei hin und

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