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1773 - Das andere Jenseits

1773 - Das andere Jenseits

Titel: 1773 - Das andere Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so gedreht, dass sie Krista und Jomael anschauen konnte.
    Die junge Frau hatte keine Chance. Sie stand da und rührte sich nicht mehr. Die Hände des Engels lagen auf ihren Schultern, und Maxine sah auch die gebogenen Finger, also hatte der Engel zu einem Griff angesetzt.
    In den folgenden Sekunden wünschte sich Maxine woanders hin, zusammen mit Krista. Oder sie wünschte sich eine Waffe, mit der sie sich den Weg freischießen konnte und die so stark war, dass sie auch die Engel vernichtete.
    Nichts davon war ihr vergönnt. Sie blieb waffenlos und musste mit ansehen, was nun geschah.
    Auf dem Rücken des Engels bewegten sich die dunklen Flügel und breiteten sich aus. Es war erst der Anfang. Sofort danach schwangen sie zuerst nach unten, dann glitten sie hoch, und mit dem nächsten Schwung hoben beide vom Boden ab.
    Hier erfüllte sich der Traum eines Menschen. Dies allerdings im negativen Sinn, denn Jomael war nicht gekommen, um Krista Hellsen das Fliegen beizubringen...
    ***
    Die junge Frau konnte es nicht fassen. Sie befand sich nicht mehr am Boden, sie schwebte über ihm.
    Ihr Schicksal lag in den Händen der Gestalt, die sie an den Schultern gepackt hielt.
    Die beiden gewannen an Höhe, und Krista sah, dass sich hinter dem Rücken des Engels die Flügel bewegten. Sie hatte keine Ahnung davon, wie hoch ein Engel fliegen konnte. Das waren nur flüchtige Gedanken und nicht mehr.
    Nein, eine Chance hatte sie nicht. Ihr Schicksal lag in den Händen des Engels, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Sie spürte auch die Luft, die über ihr Gesicht wehte. Sie roch nach nichts.
    Der plötzliche Ruck ging durch ihren ganzen Körper und endete erst an den Knöcheln.
    Plötzlich standen sie. Und das mitten in der Luft. Es war kaum zu begreifen für Krista, denn sie spürte keinen Widerstand unter ihren Füßen. Sie trat ins Leere und hätte eigentlich fallen müssen, wenn da nicht die Hände gewesen wären, die noch immer ihre Schultern gepackt hielten.
    Krista blickte nur nach vorn. Sie traute sich nicht, nach unten zu sehen. Da wäre sie durchgedreht. Sie hätte auch geschrien und Jomael erschreckt, sodass dieser sie vielleicht losgelassen hätte.
    Noch blieb ihr die Hoffnung, dass sie überlebte. Nur fiel es ihr schwer, daran zu glauben. Sie wurde von einer kalten Angst umklammert und wunderte sich, dass sie ihre Angst nicht hinausschrie.
    Sie hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, und sie spürte ihren Herzschlag wie nie zuvor im Leben.
    Es pumpte in ihrer Brust. Die Echos erreichten sogar ihren Kopf und hinterließen dort leichte Schmerzen. Der Wind war nicht mehr da, der ihren Schweiß hätte trocknen können, hier oben war alles anders.
    Auf dem eisglatten und grünlichen Gesicht des Engels zeigte sich ein überhebliches Grinsen.
    »Und jetzt wirst du das Fliegen lernen. Ihr Menschen wünscht es euch doch immer. Nicht nur mit einem Hilfsmittel zu fliegen, sondern selbst die Flügel bewegen...«
    Krista gab eine Antwort und wunderte sich darüber, dass sie überhaupt sprechen konnte.
    »Nein, nein...«, haspelte sie. »So ist das nicht. Ganz und gar nicht. Ich habe nie davon geträumt, fliegen zu können. Das will ich nicht. Bitte, lass mich runter.«
    »Das werde ich.«
    »Aber nicht so, wie du...« Sie sprach nicht weiter, weil sein Lachen zu laut wurde.
    Sekunden später hörte es auf. Es wurde still. Krista blickte in die Augen des Engels. Und dort sah sie so etwas wie eine Botschaft, die ihr klarmachte, dass ihr Ende nicht mehr weit war. Noch wurde sie gehalten, aber sie spürte, dass sich seine Finger bewegten und sich der Griff lockerte.
    »Guten Flug!«, wünschte der Engel und ließ sie los.
    Wie ein Stein sackte sie in die Tiefe...
    ***
    Matthias hatte seine Chance. Und die würde er nutzen, das stand fest. Schon des Öfteren hatten wir uns gegenübergestanden, doch in diesem Fall lagen die Dinge anders. Da störte uns nichts, da konnte er sich voll und ganz auf mich und meine Vernichtung konzentrieren. Er musste mich nicht anfassen, um das in die Tat umzusetzen, was er sich vorgenommen hatte.
    Seine Angriffe fanden auf einer geistigen Ebene statt. Er konzentrierte sich auf einen bestimmten Teil des Körpers, der sich dann auch bewegen ließ.
    So hatte er schon Menschen in schreckliche Lagen gebracht und auch getötet.
    Bei mir wollte er mit dem rechten Arm beginnen. Ich hatte bewusst nichts getan und war einfach nur stehen geblieben. Ich wusste, dass es schwer sein würde, seinen Angriffen zu

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