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1773 - Das andere Jenseits

1773 - Das andere Jenseits

Titel: 1773 - Das andere Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schräg über mir und trotzdem noch gut zu sehen, erschien plötzlich ein Schatten. Ein dunkles Etwas, fast zu vergleichen mit einem Gemälde, das von irgendwo in der Höhe nach unten fiel.
    Etwas Schwarzes, auch Großes. Wie aus dem Nichts gekommen und plötzlich da.
    Ein Mensch?
    Nein, nicht nur. Einer, der aussah wie ein Mensch, aber nicht unbedingt nur ein Mensch war.
    Ich sah so etwas wie einen Engel vor mir. Der hatte auch einen Namen, den ich wiederum sehr gut kannte.
    »Raniel«, flüsterte ich...
    ***
    Plötzlich durchströmte mich das Gefühl der Erleichterung. Ich nahm es wie einen schwachen Wasserfall wahr, der mich in meinem Innern durchrieselte. Ich hatte auch für einen Moment das Gefühl, leicht zu schweben.
    »Du bist hier, Raniel?«, fragte ich.
    »Warum nicht?«
    »Warum denn?«
    »Sag nicht so etwas, John. Du kennst mich doch. Ich bin der Gerechte und ich bin immer unterwegs. Egal, wie die Welten auch aussehen, ich schaue in sie hinein, ich suche das Unrecht, um es ausmerzen zu können.«
    »Das ist mir bekannt. Und jetzt bist du auch in diese Dimension gekommen.«
    »So ist es.«
    »War es ein Zufall?«
    Er lachte und seine Augen leuchteten plötzlich in einer Mischung zwischen Blau und Grün. Er gab zu, dass es kein richtiger Zufall war, sprach aber davon, irgendwie durch eine andere Kraft getrieben worden zu sein.
    Und für ihn war es kein Problem, die Dimensionen zu wechseln und von einer in die andere zu gleiten.
    »Und nun habe ich gesehen, was hier abläuft. Ich habe das absolut Böse gespürt und bin ihm ausgewichen, denn ich weiß, dass es auch für mich Grenzen gibt. So verhält es sich mit Luzifer, dem ich nicht in die Quere geraten will.«
    »Du meinst diesen Matthias.«
    »Ja, seinen Vertreter oder wie auch immer. Er ist es, vor dem ich mich fürchte. Ich weiß, dass er sich hier in der Nähe aufhält, um neue Grausamkeiten zu begehen und...«
    Mit einer Handbewegung unterbrach ich ihn. »Er ist hier, das stimmt. Ich bin auf ihn getroffen...«
    Raniel zuckte zusammen. »Was hast du da gesagt? Du bist tatsächlich auf ihn getroffen?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und weiter?«
    »Ich konnte ihm Paroli bieten.«
    Mit Raniel hatte ich schon so einiges gemeinsam durchgestanden, aber ich hatte ihn noch nie so perplex gesehen. Zumindest konnte ich mich daran nicht erinnern. Jetzt aber stand er vor mir und brachte kein Wort mehr über die Lippen.
    »Und du lebst?«, fragte er schließlich.
    »Ja, warum nicht?«
    »Aber Matthias ist so gut wie unbesiegbar.«
    »Das hatte ich auch gedacht. Ich konnte ihn abwehren.«
    »Aber nicht vernichten – oder?«
    »Leider nein.«
    »Dann wird er weitermachen«, erklärte Raniel voller Überzeugung.
    »Das fürchte ich auch.«
    »Aber ich kenne ihn. Er wird nicht allein angreifen. Er hat Helfer, und die setzt er ein. Einen, den Anführer, kenne ich. Er nennt sich Jomael und sieht sich als großer Herrscher an. Das ist er wohl auch, denn er hat eine Heerschar von Engeln an seine Seite gestellt. Es sind die Boten, die sich etwas zuschulden haben kommen lassen. Sie bewegen sich nur in dieser Welt und sind in der Regel Geistwesen. Aber sie sind Jomael treu ergeben, denn sie tun, was er will.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Es geht um deine Freunde.«
    Jetzt bekam ich große Ohren. Innerhalb sehr kurzer Zeit wurde mir klargemacht, dass Raniel die Frau gerettet hatte, bevor sie zu Boden fallen konnte. Er sagte auch, dass er mit einer anderen Frau über mich gesprochen hatte, und ich erklärte ihm dann, dass ich bei den Frauen gewesen war und in deren Auto gesessen hatte.
    »Das ist auch noch da.«
    »Dann bring uns dorthin. So schnell wie möglich, bitte.«
    »Genau das hatte ich vor, John...«
    ***
    »Mal eine Frage, Maxine.«
    »Bitte.«
    »Glaubst du, dass dieser seltsame Mensch uns im Stich gelassen hat?«
    »Nein, das auf keinen Fall.«
    »Was macht dich so optimistisch?«
    »Mein Gefühl. Auch meine Menschenkenntnis, Krista. Er ist jemand, auf den man sich verlassen kann. Der nur etwas nachprüfen will und dann zu uns zurückkehrt.«
    »Ja, dann wünsche ich mir, dass er so schnell wie möglich wieder bei uns ist und das mit guten Nachrichten.«
    Das wünschte sich die Tierärztin auch. Sie hatte sich weit aus dem Fenster gelehnt und diesen Raniel so hart verteidigt, obwohl sie so wenig von ihm wusste.
    Es war still geworden in ihrer Umgebung. Eine Stille, die ihnen jedoch nicht gefiel. Sie machte die Frauen nervös.
    Keine der beiden setzte sich in den

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