1774 - Der Weg des Smilers
Augen wieder öffnete, hatte er das unbestimmte Gefühl, daß mehrere Stunden ohne Besinnung verstrichen waren. Ein Blick auf die Uhr bestätigte seinen Verdacht. Wieder waren exakt 13 Stunden und eine Minute verstrichen.
Er erhob sich und blickte sich um. Es war alles so wie bei den vorangegangenen Sprüngen. Er stand neben dem dunkelgrünen Feld des Fernkarussells Petterssons Riff.
Er umrundete das Karussell bis zum dunkelblauen Feld von Level 3 und betrat dieses. Sofort wurde er nach Zimbag versetzt. Hier nahm er in der Kantine eine Mahlzeit zu sich.
Danach suchte er den Trichterturm auf. Keine halbe Stunde später stand er wieder Homer G.
Adams gegenüber.
„Du warst verdammt lange weg", beschwerte sich der Hanse-Chef. „Das gefällt mir nicht. Ich brauche jeden fähigen Mann. Und du als Aktivatorträger brauchst nur wenig Schlaf. Wo warst du?"
Für einen Moment spielte der Smiler mit dem Gedanken, die Wahrheit zu sagen. Aber er verzichtete darauf.
„Ich war einfach hundemüde", behauptete er.
Adams musterte ihn mißtrauisch, akzeptierte aber die Erklärung.
Bis zum Beginn der dritten Stunde verfolgte der Smiler die Aktivitäten der ehemaligen Imprint-Outlaws. Zum Schein beteiligte er sich selbst auch an der Suche nach irgend etwas.
Adams, Harror und Nyman arbeiteten mit Verbissenheit. Sie suchten mit irgendwelchen Meßgeräten jeden Winkel der Halle ab, in deren Mitte das dunkle Loch im Boden glühte. Der ehemalige BASIS-Kommandant bestätigte Teks Vermutung, daß die Opera-Roboter mit ihren Desintegrator-Strahlern auf Anweisung von Adams das Loch in den Boden geschweißt hatten.
In den Nebenräumen entdeckte Ronald Tekener weitere Bohrlöcher, allerdings von geringeren Ausmaßen. Hier versuchten zwei Männer mit selbstgebasteltem Sprengstoff das Sperrfeld zu durchbrechen. Der Smiler konnte das sinnlose Unternehmen gerade noch verhindern.
Adams kam dazu. Er schien auch nicht recht zu wissen, ob es sich bei dem Versuch um etwas Sinnvolles gehandelt hatte oder nicht. Er setzte eine mißmutige Miene auf und forderte Tekener auf, ihm zu folgen.
In einem breiten Korridor hatten Adams' Mitarbeiter eine seltsame Vorrichtung aufgebaut. Sie bestand im wesentlichen aus Pendeln und anderen schwingungsfähigen Körpern, die von der Decke hingen oder an den Wänden befestigt waren. Zwei der Schwingkörper waren im Boden verankert.
„Zugegeben, das ist ein bißchen primitiv", räumte Adams ein. „Aber etwas Besseres steht uns nicht zur Verfügung. Mit diesen Pendeln messen wir die Schwingungen des Bebens. Es muß gleich einsetzen.
Wir registrieren die Größe der Ausschläge. Du wirst es gleich erleben."
Das Beben setzte in der Tat pünktlich auf die Minute ein. Ronald Tekener fühlte sich nicht ganz wohl, als die schweren Wellen der Erschütterung durch die subplanetaren Anlagen liefen.
Die ehemaligen Imprint-Outlaws reagierten gelassen. Sie schienen sich an das Beben schon gewöhnt zu haben.
Erst als das dumpfe Grollen, das tief aus dem Inneren von Zimbag zu kommen schien, erstarb, atmete der Smiler auf. Adams legte die aufgezeichneten Spuren eines Pendels von der Decke und eines Schwingkörpers vom Boden nebeneinander.
„Alle Testobjekte haben exakt die gleiche Länge", dozierte er dabei. Und Tekener kam die Art, wie er sprach, sehr seltsam vor. Solche Reden paßten nicht zu Adams. „Sie schwingen also alle mit der gleichen Frequenz. Je stärker der Anreiz ist, um so größer sind die Ausschläge."
Ein Unterschied zwischen den beiden Linien war nicht zu erkennen. Wenig später erschien jedoch Esker Harror. Er brachte fünf ähnliche Meßstreifen mit, die 500 Meter höher aufgezeichnet worden waren. Nun zeigte es sich, daß dort die Ausschläge deutlich geringer waren.
„Wir haben noch zwei weitere Meßstationen", erläuterte der Hanse-Spezialist. „Sie befinden sich in einigen Kilometern Entfernung von hier. Ich hoffe, daß wir diesmal so gute Daten bekommen, daß wir zurückrechnen können, wo sich das Epizentrum des Bebens befindet."
Ronald Tekener schwieg betreten. Irgendwie schienen die Männer nicht nur vom Arbeitswahn befallen zu sein. Sie taten so, als ob sie völlig ernsthaft an ihre Methoden glauben würden. Nein, sie glaubten das wirklich! Ihre Sinne oder ihr Verstand mußte unter der Suggestivstrahlung gelitten haben.
Als zwei Stunden später alle angeblichen Daten zu Adams gebracht worden waren, entwickelte Esker Harror mit dem Zeichenstift und einem Lineal ein wirres Gebilde. Er
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