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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Schädel wurde zerrissen. Da waren es nur noch vier, und als ich zu den Geistwesen hinschaute, sah ich bei ihnen die Bewegung recht weit vorn.
    Jane Collins hatte den Schädel zerschossen, und auch das, was einmal so etwas wie eine Seele oder Antriebskraft gewesen war, verging vor unseren Augen. Ja, es explodierte, ohne dass ein Laut entstand.
    Den hörten wir nur von Jane Collins. Sie hatte einiges durchgemacht und stand jetzt noch unter Druck. Diejenigen, die vor ihr standen, hatten sie töten wollen, weil sie in ihr eine Hexe vermuteten. Jetzt aber saß sie am längeren Hebel, und mit scharfer Stimme fragte sie: »Überlasst ihr es mir?«
    Wir wussten, was sie meinte. Ich schaute Suko an, der hob nur die Schultern und zog keine Waffe. Da ließ auch ich meine Beretta stecken, und Serena war erst gar nicht bewaffnet.
    »Bitte«, sagte ich nur.
    »Okay, tretet zur Seite.«
    Jane brauchte ja Platz, das sahen wir ein. Sie wusste, dass sie noch viermal schießen musste, und so viele Kugeln steckten noch in ihrem Magazin.
    Die Geistwesen taten nichts. Sie schwebten heran, aber sie waren jetzt schneller geworden, das Gefühl hatte ich zumindest. Wenn Jane es schaffen wollte, dann musste sie sich beeilen.
    Das sah auch sie.
    Der erste Schuss krachte, Jane lachte, als sie sah, wie der Schädel auseinanderflog.
    Sie schoss zum zweiten und auch zum dritten Mal. Beides sehr schnell hintereinander und natürlich traf sie die Schädel so, dass sie zerstört wurden. Auch sie flogen auseinander, worüber Jane nur lächeln konnte.
    Einige Splitter umtanzten unsere Körper, prallte auch gegen uns, und ich konzentrierte mich auf die geisterhaften Gestalten, die noch nicht vernichtet waren.
    Sie zuckten hin und her. Mal nach vorn, dann wieder nach hinten, und dann waren sie weg. Einfach so.
    Nur einer war noch da.
    Das sah auch Jane Collins. Bisher war sie einen großen Teil ihres Frustes losgeworden, aber noch nicht alles. Sie schaute sich den letzten Totenschädel an. Er schimmerte gelblich. Er war sogar beschriftet. Sein Maul stand offen. Die obere Reihe war noch mit Zähnen gefüllt. Große Augenhöhlen ließen Blicke in das Innere zu und dort schien sich etwas zu bewegen. Das Gefühl hatte ich zumindest.
    Es konnte die Verbindung zwischen der normalen und der geistigen Welt sein, aber das war mir jetzt egal.
    Ich schaute und schoss.
    Das hatte ich mir nicht nehmen lassen. Ich sah dann nach links, als die Splitter flogen und entdeckte den Unwillen in Janes Gesicht.
    »Den hast du mir nicht gegönnt – oder?«, fragte ich mit einem Grinsen.
    Sie konnte wieder lachen. »Sicher, denn so haben wir unsere Ruhe...«
    ***
    Es gab einiges zu bereden, was wir gern taten. Nicht nur Jane Collins war beruhigt, auch Serena. Aber beide waren überrascht, als sie hörten, dass sie eine längere Zeit in der anderen Welt verbracht hatten, in der die Uhren eben anders liefen.
    Echte Heilige waren das nicht gewesen. Sondern welche, die sich als solche ausgegeben hatten. Serena erinnerte sich an sie und damit an die Zeit der Hexenverfolgung. Auch sie hatte dort mitgemischt. Mehr wollte sie zu diesem Thema nicht sagen, und wir fragten auch nicht mehr.
    Dafür verfolgte sie einen anderen Gedanken, als sie sagte: »Nachdem wir das hier heil hinter uns gebracht haben, glaube ich, dass ich es geschafft habe.«
    »Was geschafft?«, fragte Jane.
    »Hier in dieser Welt und auch in dieser Zeit endlich angekommen zu sein.«
    »Das hast du«, sagte Jane und schaute uns an. »Oder habt ihr eine andere Meinung?«
    »Auf keinen Fall«, sagte ich, wobei Suko mir durch sein Nicken zustimmte.
    »Und eine Wohnung hast du auch«, sagte Jane. »Was will man mehr?«
    »Nichts«, sagte Serena, »aber das alles ist nicht wichtig, wenn man keine Freunde hat. Und die habe ich doch – oder?«
    »Darauf kannst du dich verlassen«, sagte Jane und freute sich, als Suko und ich nickten...
    ENDE

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